Da Mbabi trotzt dem Schicksal
Mittwoch, 26. August 2009
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Célia Okoyino da Mbabi, eines der Top-Talente im deutschen Frauenfußball, hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. Doch die UEFA WOMEN'S EURO 2009™ soll die Karriere beflügeln.
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Als Célia Okoyino da Mbabi, in Bonn geborene Tochter eines Kameruners und einer Französin, 2004 unter der heutigen Bundestrainerin Silvia Neid in Thailand im Alter von 16 Jahren U19-Weltmeisterin wurde, schien der Weg für eines der herausragenden Talente im deutschen Fußball geebnet, die internationale Fußballbühne im Sturm zu erobern. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr.
Hiobsbotschaften
Erst verhinderte ein Skiunfall eine Teilnahme an der UEFA WOMEN'S EURO 2005™ in England, im März 2007 brachte ein beim Bundesligaspiel gegen den FC Bayern München in Aschheim erlittener Schienbeinbruch die Karriere zum Stillstand. 2008 gehörte sie zwar zum Kader der Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen in Peking Bronze holte, doch weitere Rückschläge blieben nicht aus, Anfang 2009 kam dann auch noch das Pfeiffersche Drüsenfieber hinzu.
Unerschütterliche Leidenschaft
"Dieser Schienbeinbruch hat mich zwei Jahre meiner Karriere gekostet", so Da Mbabi, die heute über die langwierige Rehabilitation wieder Witze machen kann. "Ich war zwei, drei Monate von morgens 8 bis abends 8 in der Reha. Mich haben dort sogar Leute um Hilfe gebeten, die dachten, ich würde dort arbeiten." Seit Mai ist die heute 21-Jährige wieder gesund, nun will die Kämpferin, deren Leidenschaft für Fußball trotz der schweren Zeit nie erlosch, dem Schicksal eine neue Chance geben.
Spezielles Spiel
Beim 4:0-Sieg gegen Norwegen zum EM-Auftakt kam sie in der 65. Minute ins Spiel und deutete dabei an, wie wertvoll sie für das Team sein kann. Mit ihrer angriffslustigen, dynamischen und unberechenbaren Spielweise bereitete sie der norwegischen Abwehr Kopfzerbrechen. Der Pfosten verhinderte, dass ihre starke Leistung mit einem Tor gekrönt wurde. Der Blick ist nun auf ein ganz spezielles Spiel gerichtet, denn am Donnerstag geht es im zweiten Gruppenspiel gegen Frankreich.
Französische Wurzeln
"Meine Mutter kommt aus Frankreich und ich hatte früher nur einen französischen Pass", erklärt Da Mbabi, die erst 2004 zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft annahm. "Der französische Fußballverband hat mich wohl erst gekannt, als ich bei einigen Juniorenturnieren gespielt habe. Für mich war aber immer klar, dass ich für Deutschland spielen wollte, da ich hier geboren bin. Das war das Größte für mich." Gegen die Französinnen kann sie sogar auf Unterstützung aus dem Land des Gegners zählen.
Torhunger
"Meine Oma, Tante, Onkel, Cousins und Cousinen leben alle in Frankreich, die werden sich das sicherlich im Fernsehen anschauen." Die besondere Beziehung zu Frankreich verhindert jedoch nicht, dass sie sich über Tore gegen das Nachbarland ausgelassen freuen würde. "Auf dem Spielfeld müssen wir alle Freundschaft 90 Minuten bei Seite lassen. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich treffen würde. Das ist immer mein Ziel, darum geht es doch im Fußball."
Rückendeckung
Bundestrainerin Silvia Neid ist davon überzeugt, dass Da Mbabis Weg weiter nach oben führen kann. "Wenn sie so weiter macht, kann sie es in Zukunft in die Startformation schaffen, vor allem wenn man bedenkt, dass Birgit [Prinz] 31 ist, Inka [Grings] 30 und Martina [Müller] 29."
WM 2011 als Ziel
Da Mbabi meint: "Ich werde weiter hart arbeiten, so dass ich hoffentlich öfters und regelmäßiger zum Einsatz komme. Ich will mir diese Perspektive in Richtung WM 2011 aufbauen." Und vielleicht bekommt das Schicksal bei den Titelkämpfen in Deutschland in zwei Jahren Gelegenheit für weitere Wiedergutmachung.