UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Duell zweier Titelfavoriten

Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ will die deutsche Elf heute in Tampere gegen Frankreich die Weichen für den Einzug ins Viertelfinale stellen.

Bundestrainerin Silvia Neid gibt ihren Spielerinnen im Training Anweisungen
Bundestrainerin Silvia Neid gibt ihren Spielerinnen im Training Anweisungen ©Getty Images

Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ will die deutsche Elf heute in Tampere gegen Frankreich die Weichen für das Viertelfinale stellen.

Blick nach vorn
Die Erleichterung stand Bundestrainerin Silvia Neid nach dem 4:0-Sieg gegen Norwegen zum EM-Auftakt ins Gesicht geschrieben, denn mit etwas Pech hätte man in der 89. Minute fast noch den Ausgleich kassiert. Doch mit derlei Gedankenspielen wollte sich die 45-Jährige nicht lange aufhalten, denn in Frankreich wartet auf die deutsche Mannschaft binnen drei Tagen der zweite hochkarätige Gegner.

Laudehr wieder fit
Alle 22 Spielerinnen sind fit, auch Simone Laudehr brennt nach überstandener Innenbandzerrung im rechten Knie auf ihr EM-Debüt. Noch hat sich Neid nicht entschieden, ob sie der siegreichen Elf des ersten Spiels erneut das Vertrauen schenken will, denn im Optimalfall gilt es in Finnland, sechs Spiele auf höchstem Niveau in 17 Tagen zu absolvieren. Und so ist auch eine neu formierte Startformation eine mögliche Option.

Mögliche Wechsel
"Man muss jetzt überlegen, ob es Sinn macht zu wechseln oder nicht, aber es könnte schon sein", deutete die Bundestrainerin an, dass wohl Laudehr möglicherweise für Kim Kulig auf der Doppel-6 in die Startformation rutschen könnte. Kulig wurde im Auftaktspiel zur Spielerin des Spiels erkoren, die athletische 19-Jährige könnte dennoch eine Verschnaufpause erhalten. "Man muss die Belastungen der Spielerinnen dosieren, aber es braucht keine traurig zu sein, wenn sie nicht von Beginn an spielt, denn sie wissen, dass wir sie alle brauchen", so Neid.

Breiter Kader
Wie stark die DFB-Elf in der Breite besetzt ist, deutete sich gegen Norwegen an, als die Einwechselspielerinnen drei der vier Tore erzielten. "Es gibt keine Kluft mehr zwischen den Spielerinnen, sondern sie sind näher zusammengerückt", hält Neid ihren Kader für noch stärker als in der Vergangenheit. Mit einem guten Mittelfeld-Pressing will man das Spiel der Französinnen bereits im Keim ersticken. "Sie dürfen gar keinen Raum bekommen, sonst spielen sie uns aus."

Robuste Gegner bevorzugt
Die spielstarken Französinnen sind nicht unbedingt ein Lieblingsgegner der DFB-Elf. "Uns liegen robuste Mannschaften besser, wo wir mit dem Körper dagegen halten können", räumt Neid ein, die dem Gegner Spielstärke, Kombinationssicherheit, Leichtfüßigkeit und Spielintelligenz attestiert. "Wir müssen richtig gut zusammenarbeiten und uns ein Übergewicht im Mittelfeld erarbeiten."

Videoanalysen
Mit Videostudien von den beiden Frankreich-Spielen gegen die Schweiz vor ein paar Monaten und dem Spiel gegen Japan vor wenigen Wochen hat man versucht, die Schwächen des Gegners zu analysieren. Mit einem 15-minütigen Zusammenschnitt werden die Spielerinnen noch am Morgen des Spieltags komprimiert auf den Gegner eingeschworen.

Fragezeichen hinter Duo
Frankreichs Trainer Bruno Bini wollte sich hingegen am Tag vor dem Duell weniger mit dem Gegner, als mit seiner eigenen Elf beschäftigen. Corine Franco und Candie Herbert erlitten beim 3:1-Sieg gegen Island binnen drei Minuten Kopfverletzungen, ihr Einsatz steht auf der Kippe. "Wir haben 20 fitte Spielerinnen, ich will mich also nicht beschweren, falls ich sie nicht einsetzen kann", so Bini.

Am liebsten alle 22
Trotz aller Personalsorgen war er in der Pressekonferenz der gewohnt unterhaltsame Gesprächspartner. "Wenn meine Mannschaft fit ist, habe ich 22 Spielerinnen für die Anfangsformation, aber die UEFA lässt mich unglücklicherweise nur elf von ihnen einsetzen", witzelte der 54-Jährige.