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Zweiter Anlauf für Hoffenheim

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In der vorigen Saison sorgte die TSG Hoffenheim als Aufsteiger für Furore. uefa.com hat sich mit Manager Jan Schindelmeiser über die Ziele im verflixten zweiten Jahr unterhalten.

Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser hat anstrengende Tage hinter sich
Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser hat anstrengende Tage hinter sich ©Getty Images

In der Hinrunde der letzten Bundesligasaison sorgte die TSG 1899 Hoffenheim für Furore und sicherte sich als erst zweiter Aufsteiger überhaupt die Herbstmeisterschaft. Auch wenn es in der Rückrunde nicht mehr so gut lief, belegten die Hoffenheimer am Ende einen respektablen siebten Platz. Wohin steuert die TSG nun in der kommenden Saison? uefa.com hat sich exklusiv mit Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser, 45, über die Ziele im vermeintlich verflixten zweiten Jahr unterhalten.

uefa.com: Die erste Bundesligasaison liegt hinter der TSG – Im Rückblick: Was überwiegt, die Freude über die überragende Hinserie oder der Frust über die nicht ganz so erfolgreiche Rückserie?

Schindelmeiser: Wir sind unterm Strich sehr zufrieden mit der ersten Saison. Wir werden nicht vergessen, wo wir herkommen. Die Hinserie war überragend, da passte alles zusammen. Da waren wir nicht nur erfolgreich, sondern auch in höchstem Maße attraktiv, das hat auch das Bild und das Image von Hoffenheim in den Köpfen der Menschen geprägt.
Man musste einfach davon ausgehen, dass wir nicht in derselben Art und Weise weiterspielen würden wie in der Hinrunde. Dass es dann so einen Einbruch gibt, nicht zuletzt auch aufgrund dieser außergewöhnlichen Verletzungsprobleme, das haben wir uns dann natürlich nicht erhofft. Auf der anderen Seite wird uns das im nächsten Jahr weiterhelfen, unsere Mannschaft ist ja nach wie vor noch sehr jung, wir werden von diesen erlebten Schwankungen profitieren.

uefa.com: Hoffenheim steht ja auch für eine gewisse Transfertradition:  Junge, hungrige Spieler zu holen, die dann die Chance erhalten, sich in der Bundesliga zu präsentieren. Da passt jetzt die letzte Verpflichtung, zumindest auf den ersten Blick, von Josip Šimunić nicht so ganz dazu. Was hat sie letztlich dazu bewogen, diesen Transfer mit Simunic dennoch zu tätigen?

Schindelmeiser: Zum einen haben wir mit Copado, Löw, Seitz und Teber im Laufe der letzten Saison unsere erfahrensten Spieler abgegeben. Dass wir das nicht alles mit blutjungen Spielern kompensieren können, war uns von Anfang an klar. Dennoch sind wir unserer Linie treu geblieben. Schaut man sich die bisheriger Transfers an (Maicosuel, 22, Prince Tagoe, 22, Zucchulini, 18, Gral, 19), haben wir wieder sehr junge Spieler verpflichtet. Der einzige, der etwas mehr Reife und Erfahrung einbringt, ist Eichner mit 26 und insofern ist das nur folgerichtig, einen erfahreneren Führungsspieler wie Šimunić verpflichtet zu haben. Wir haben für diesen Spieler eine hohe Transferentschädigung gezahlt, weil wir glauben, dass gerade die jungen Spieler in unserem Kader davon profitieren und auch eine Wertsteigerung erfahren werden. Insofern stellt diese Verpflichtung auch keinen Widerspruch zu unserer eingeschlagenen Transferpolitik dar.

uefa.com: Schauen wir auf den Saisonauftakt. Direkt zum Start geht es gegen den FC Bayern München, für viele Betrachter war das Spiel im letzten Jahr in der Arena München eines der besten Spiele der gesamten Saison. Ist das ein richtungsweisendes Spiel, oder eines wie jedes andere.

Schindelmeiser: Dieses Spiel kann gar nicht ein Spiel wie jedes andere sein, weil es das erste Saisonspiel ist. Man weiß nie so richtig, wo man steht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Vorbereitungsphase zwar kalendarisch abgeschlossen, aber noch nicht praktisch. Normalerweise braucht man noch zwei, drei Wochen, bis sich eine Anfangself herauskristallisiert. Richtungsweisend ist dieses Spiel natürlich überhaupt nicht. Wir haben insgesamt ein schweres Auftaktprogramm. Da weiß man nach drei Spieltagen schon, wohin die Reise geht. Wir warten jetzt mal ab, schauen inwieweit alle Spieler wieder fit sind, vor allem auch Vedad Ibišević. Ich bin davon überzeugt, dass wir einen deutlich stärkeren Kader im Vergleich zur letzten Saison haben werden. Sowohl in der Breite sind wir ausgeglichener besetzt, als auch in der Spitze haben wir nun mehr Substanz, so dass wir auch in der nächsten Saison in der Lage sein werden, erfolgreich und attraktiv Fußball zu spielen.

uefa.com: Stichwort Europa: Wie realistisch ist es denn, irgendwann einmal in der Königsklasse, der UEFA Champions League, mitzukicken?

Schindelmeiser: Eine Frage, mit der ich mich ungern beschäftige, denn das ist zur Zeit überhaupt kein Thema für uns. Die Teilnahme am europäischen Wettbewerb geht nur über die entsprechende Platzierung in der Bundesliga. Da wollen wir möglichst erfolgreich und attraktiv spielen. Das ist der Schlüssel zu allem.  Da planen wir nicht in diesen Kategorien, das muss sich von ganz allein ergeben.

uefa.com: Herr Schindelmeiser, vielen Dank für dieses Interview.