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Hoffenheim hofft auf Ibišević

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Nach seinem Kreuzbandriss im Januar ist Vedad Ibišević wieder voll im Training der TSG 1899 Hoffenheim. Sein Ziel: Der Saisonstart gegen Rekordmeister FC Bayern München.

Vedad Ibišević (TSG 1899 Hoffenheim) möchte bald wieder in den großen Stadien spielen
Vedad Ibišević (TSG 1899 Hoffenheim) möchte bald wieder in den großen Stadien spielen ©Getty Images

Er war der Überraschungsstar der vergangenen Hinrunde. Der Bosnier Vedad Ibišević erzielte in 17 Hinrundenspielen 18 Tore für Herbstmeister TSG 1899 Hoffenheim – die Republik lag dem rassigen Aufsteiger und dem 24-jährigen Stürmer zu Füßen. Viele hielten es sogar für möglich, dass Ibišević den Torrekord von 40 Treffern von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 brechen könnte. Es war die Leichtigkeit des Seins, die Ibišević und Hoffenheim im Spätsommer und Herbst des vergangenen Jahres demonstrierten, und es schien alles möglich: Hoffenheim als Meister? Ibišević als bester Bundesliga-Torschütze aller Zeiten? Wieso nicht!

Kreuzbandriss in Spanien
Doch dann kam alles anders: Der Nationalstürmer Bosnien-Herzegowinas zog sich im Wintertrainingslager im spanischen La Manga am 14. Januar 2009 einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Nach dem 2:0-Heimsieg gegen den FC Energie Cottbus zum Auftakt der Rückrunde blieb der Aufsteiger ohne seinen Starstürmer für zwölf Bundesligaspiele ohne Sieg. Zart gehegte Meisterschaftsträume zerplatzten schnell, und auch die Frage, ob Ibišević den Torrekord Gerd Müllers gebrochen hätte, wird auf immer unbeantwortet bleiben.

"Das Schlimmste"
"Es war keine einfache Situation. Es ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann als Spieler. Aber man muss versuchen, in allem etwas Positives zu sehen und optimistisch zu bleiben", erinnert sich Ibišević. Geduld sei das Wichtigste bei der Rückkehr auf den Platz. "Der eigene Instinkt hilft und sagt einem, wie weit man wirklich ist", verrät der Stürmer. "Alle zwei, drei Wochen habe ich kleine Fortschritte und irgendetwas Neues gemacht. Ich weiß noch jetzt ganz genau, wie sehr ich mich über diese Kleinigkeiten gefreut habe."

Vertragsverlängerung
Der Verein stand in der Verletzungszeit zu ihm und verlängerte seinen Vertrag erst jüngst um drei Jahre bis Sommer 2013. "Vedad hat nicht nur durch seine Tore in der Hinrunde großen Anteil an der Erfolgsgeschichte der abgelaufenen Saison", sagte Manager Jan Schindelmeiser.

Wieder im Training
Am 29. Juni war Trainingsauftakt in Hoffenheim – und Ibišević war mit von der Partie. Und auch wenn der Bosnier beim ersten Testspiel – einem 24:0 gegen Kreisligist Altendiez – vorsichtshalber noch geschont wurde, war man im Hoffenheimer Umfeld voll des Lobes über ihn. "Wir hatten ihn vermisst und haben uns daher alle auf ihn gefreut. So wie Vedo im Training knipst, knipst er bestimmt bald auch im Spiel", sagte etwa Landsmann Sejad Salihović.

Trainerlob
Auch Trainer Ralf Rangnick war nach den ersten Trainingseindrücken positiv angetan. "Dass er sich schon so gut bewegt und in dieser Intensität auftritt, hatte ich nicht erwartet. Er lässt schon wieder all die Dinge erkennen, die ihn ausgezeichnet haben. Man merkt, dass er seinen Instinkt vor dem Tor noch hat. Er macht da weiter, wo er aufgehört hat." Trotzdem weiß Rangnick um die Schwere einer solchen Blessur. "Psychisch mache ich mir da überhaupt keine Sorgen. Es hängt jetzt davon ab, ob er von Folgeverletzungen verschont bleibt."

Freude
Ibišević selbst merkt man die Freude über die Rückkehr in jedem Training an. "Wenn du so lange nicht mit deinen Teamkollegen trainieren konntest, freust du dich wie ein kleines Kind darauf, wieder gemeinsam gegen den Ball zu treten", erläutert er. Für einen Fußballer ist klar: "Es macht einfach viel mehr Spaß, in der Gruppe zu trainieren als alleine."

Ein Ziel vor den Augen
Am ersten Bundesligaspieltag am 8. August kommt der FC Bayern München zu Besuch. Für den 24-Jährigen aus zwei Gründen ein besonders reizvolles Ziel. Zuerst wäre da das neue Stadion: "Meine Mannschaftskollegen haben oft davon erzählt, wie toll die Stimmung dort ist. Natürlich habe ich das von der Tribüne aus mitbekommen, aber wenn man auf dem Platz steht, ist das ein gewaltiger Unterschied." Und gute Erinnerungen an den Rekordmeister hat er außerdem: "Gegen Bayern habe ich mein letztes Bundesliga-Tor vor meinem Kreuzbandriss erzielt, daher ist es besonders motivierend." So wird Ibišević vielleicht zu Hoffenheims bestem "Neuzugang".