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Fußball und Epilepsie sind vereinbar

Soziales

Eine Entmystifizierung der Epilepsie stand bei zwei Wohltätigkeitsspielen im Mittelpunkt, die vor den beiden Halbfinals bei der UEFA-U21-Europameisterschaft ausgetragen wurden.

Der ehemalige Star Sadik Balouati bei den Wohltätigkeitsspielen in Aktion
Der ehemalige Star Sadik Balouati bei den Wohltätigkeitsspielen in Aktion ©Sportsfile

Eine Entmystifizierung der Epilepsie stand bei zwei Wohltätigkeitsspielen im Mittelpunkt, die unter der Schirmherrschaft der Internationalen Liga gegen Epilepsie (ILAE) vor den beiden Halbfinals bei der UEFA-U21-Europameisterschaft ausgetragen wurden.

Wichtige Botschaft
Der erste Ball an diesem Halbfinaltag rollte am Nachmittag in Göteborg vor dem Duell zwischen England und Schweden. Zwei Teams mit je sieben Spielern - talentierte Fußballer mit Epilepsie und ehemalige Stars - verbreiteten die Botschaft, dass Menschen mit Epilepsie im täglichen Leben ebenso Leistungen erbringen können wie jeder andere. Die Partie im Gamla Ullevi endete übrigens 2:2.

Blues gegen Reds
Auf dem Rasen, auf dem ein paar Stunden später Engländer und Schweden ein faszinierendes Halbfinale ausfechten sollten, zeigte die in blau angetretene Mannschaft von Italiens Sturmlegende Roberto Boninsegna eine tolle Aufholjagd. Boninsegna, der 1970 bei der FIFA-WM im Endspiel ein Tor erzielt hatte, konnte zunächst einen 0:2-Rückstand seines Teams nicht verhindern. Für die in Rot angetretene Mannschaft traf Sadik Balouati zweimal, ehe Sammy Dieng nach der Pause mit zwei Treffern noch den Ausgleich herstellen konnte.

Noch ein Remis
Weiter ging es in Helsingborg, dem Schauplatz des zweiten Halbfinals zwischen Italien und Deutschland. Organisiert wurden die "Vorspiele" von der ILAE und der UEFA in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Büro für Epilepsie. Das ebenfalls 14 Minuten dauernde Spiel im Olympiastadion endete auch mit einem 2:2. Für die Reds spielte der frühere schwedische Nationalspieler Roland Nilsson, dessen Team durch John Crawford zweimal in Führung ging, doch Mohamed Ali und der aktuelle Helsingborgs IF-Spieler Yakubu Alfa glichen jeweils aus.

"Große Hilfe"
Alexis Arzimanoglou von ILAE sagte, dass die Spiele - das Ergebnis einer mehrmonatigen Zusammenarbeit seiner Organisation mit der UEFA und dem Internationalen Büro für Epilepsie - eine einmalige Gelegenheit gewesen seien, um diese Krankheit zu entmystifizieren. "Ich glaube, dass diese Spiele unmittelbar vor den U21-Halbfinals den Leuten zeigen können, dass viele Epilepsie-Patienten wie sie selbst ein ganz normales Leben führen können; selbst, wenn sie Epileptiker sind, ist es ihnen möglich, ganz normale Dinge zu tun. Deshalb sind diese Spiele eine große Hilfe für die gesamte Epilepsie-Gemeinde."

Keine Ausgrenzung
Neben dem erfolgreichen Programm für soziale Verantwortung der UEFA bei der UEFA EURO 2008™ im letzten Sommer, basierten die beiden Spiele auch auf dem Epilepsie-Bewusstseinstag der ILAE, der letztes Jahr in Kooperation mit der französischen Fußballliga durchgeführt worden war. Dieses Mal wollte man talentierte Nachwuchsstars, die von den nationalen Abteilungen der ILAE empfohlen worden waren, mit erfahrenen Profis zusammenbringen. "Die Öffentlichkeit weiß nicht genau, was Epilepsie wirklich ist, das führt normalerweise zu einer Ausgrenzung der Patienten. Normalerweise leiden sie mehr unter dieser Ausgrenzung als unter der Krankheit selbst", fuhr Arzimanoglou fort.

Nur Leistung zählt
"Das Wichtigste für diese Spieler ist die Tatsache, dass sie in ein internationales Turnier involviert sind, und dass sie dafür betrachtet werden, was sie hier auf dem Fußballplatz leisten und zwar sehr gut - sonst wären sie nicht ausgewählt worden. Gleichzeitig tun sie auch etwas für sich und ihre Leidensgenossen, denn sie gehen ins Stadion, zeigen, was sie wirklich können, reden mit den Leuten über das, was hier passiert und das nützt allen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um der UEFA für ihre Unterstützung bei dieser Veranstaltung zu danken."