Maldini blickt noch einmal zurück
Freitag, 29. Mai 2009
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Am Sonntag wird der 40-jährige Ausnahmespieler Paolo Maldini gegen den ACF Fiorentina sein letztes Spiel für den AC Milan bestreiten. Gegenüber uefa.com erklärte er die Philosophie der Rossoneri.
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Am Sonntag wird der 40-jährige Paolo Maldini gegen ACF Fiorentina sein letztes Spiel für den AC Milan bestreiten. Gegenüber uefa.com erklärte er die Philosophie der Rossoneri - die richtige Mischung aus "Arbeit und schönem, spektakulären Spiel" zu finden.
Es geht um viel
Die Aussicht auf einen tränenreichen Abschied hat Maldini nie wirklich gefallen, doch ob er seine Emotionen in Florenz zurückhalten werden kann, bleibt erst mal dahingestellt. Das Trikot mit der Rückennummer 3 hat er 25 Spielzeiten lang getragen, in denen er 26 Titel einfahren konnte. Alleine fünfmal gewann er den Pokal der europäischen Meistervereine beziehungsweise die UEFA Champions League. Allerdings geht es in der letzten Partie nicht nur um Maldinis Abschied, sondern auch um einen guten Saisonabschluss, denn sollte Milan verlieren, würde sich Gegner Florenz den dritten Platz, der die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Champions League bedeuten würde, schnappen.
Geist der Vergangenheit
Was auch immer am Sonntag passiert, Maldini wird - wie auch sein Vater Cesare - als einer der größten Kapitäne des Vereins in die Geschichte eingehen. 2003 hatte er, 40 Jahre nachdem es sein Vater getan hatte, den wichtigsten Pokal im europäischen Vereinsfußball als Kapitän entgegennehmen dürfen. "Mein Vater war bei dem Verein Kapitän, von daher war es für mich immer ein besonderer Klub", sagte er. "Seit Silvio Berlusconi Präsident des Vereins ist, waren wir in Italien und Europa 20 Jahre lang obenauf, aber der Geist des Vereins wurde lange Zeit zuvor geboren."
Schön spielen
"Milan hatte immer große Spieler und einen Spielstil, der schön ist. Es ging immer um die richtige Mischung zwischen Arbeit und schönem, spektakulären Spiel. Diese Philosophie wurde in den 50er Jahren geprägt und erstreckt sich von den Entscheidungen, die der damalige Präsident getroffen hatte, bis zu denen, die nun Berlusconi trifft. Diese Philosophie sieht vielleicht ein wenig einfach aus, aber sie ist Teil unserer Existenz als Verein."
DER Kapitän
Obwohl er mit den besten Fußballern überhaupt zusammenspielte, hat Maldini sein Vorgänger als Kapitän, Franco Baresi, dessen Nummer 6 wie auch Maldinis 3 nicht mehr vergeben wird, am meisten beeindruckt. "Ich habe mit so vielen phänomenalen Spielern zusammengespielt, aber wenn ich einen wählen müsste, wäre es Baresi, weil er mir so viel beigebracht hat", sagte er. "Er war mein Vorbild, nicht nur, weil er auf der gleichen Position gespielt hat, sondern weil er so lange Kapitän war, in einer Mannschaft, die gespickt mit starken Charakteren war."
Magische Momente
Was die größten Momente der Karriere angeht, ist das Finale der UEFA Champions League 2003 gegen Juventus (3:2 nach Elfmeterschießen, zuvor 0:0) wohl nicht zu überbieten, auch wenn ein 6:0-Derbysieg über den FC Internazionale Milano im Mai 2001 nah ran kommt. "Das war für meine Familie etwas Besonderes, vor allem weil damals mein Vater Trainer war", erinnert er sich. Milan kann nun nur noch hoffen, dass die Dynastie weitergeht und Christian Maldini, Paolos Sohn, irgendwann einmal einen ähnlichen Blick auf seine Karriere zurückwerfen kann. Sollte er oder sein Bruder Daniel den Durchbruch schaffen, könnte sogar die Trikotnummer 3 wieder vergeben werden - eventuell ist es also doch nur ein "Auf Wiedersehen".