Schlaflose Nacht für Arshavin
Donnerstag, 23. April 2009
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Nach seinem tollen Spiel gegen Liverpool FC konnte Arsenal-Stürmer Andrei Arshavin, der vier Tore erzielt hatte, kein Auge zumachen, so sprach er am frühen Morgen mit seiner Mutter Tatyana im fernen Russland.
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Nach einem unglaublichen Spiel, in dem er gegen Liverpool FC alle vier Tore für Arsenal geschossen hatte, konnte Andrei Arshavin kein Auge zumachen. Und so plauderte er schon am frühen Morgen mit seiner Mutter Tatyana im fernen Russland.
"Glänzende Zukunft"
Der russische Nationalspieler brachte am Dienstag beim sensationellen 4:4 seine Mannschaft dreimal in Führung, doch obwohl er seinen letzten Treffer in der Schlussminute erzielte, reichte es nicht zum Sieg, weil Yossi Benayoun in der Nachspielzeit den Ausgleich für den Tabellenführer der Premier League schoss. Trotz dieses kleinen Missgeschicks kann Arshavin stolz darauf sein, der erste Spieler zu sein, der in mehr als 60 Jahren in Anfield viermal getroffen hat. "Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen, als es erst sieben [Uhr] in London war", sagte Tatyana gegenüber uefa.com. "Nach diesem spannenden Kampf, in dem der Druck sehr hoch war, konnte er nicht schlafen. Die Tatsache, dass die Arsenal-Mannschaft nach seinen Toren weiter gestürmt hat, fand ich wirklich gut. Ich glaube, dass sie mit Arshavin einer glänzenden Zukunft entgegensehen."
Emotionaler Abend
Erst im Januar war der 27-Jährige von UEFA-Pokal-Sieger FC Zenit St. Petersburg gekommen, und sofort sorgte er in der Mannschaft von Arsène Wenger für frischen Wind. So hatte er auch schon gegen Wigan Athletic FC und Blackburn Rovers FC getroffen. Seine Leistungen werden auch außerhalb von London aufmerksam verfolgt. "Ich sehe alle Spiele von Andrei", fügte seine Mutter hinzu. "In Russland war es schon nach Mitternacht, als Andrei traf, ich habe gar nicht erst versucht, meine Gefühle zu verbergen. Dennoch haben es die Nachbarn verstanden, und ich denke, sie haben meine Emotionen verarbeitet."
"Nicht unerwartet"
Für Zenit-Trainer Dick Advocaat war all dies nichts Außergewöhnliches, denn schließlich hatte er ähnliche Heldentaten bis zu Arshavins Transfer nach England schon öfter erlebt. "Für mich kam das nicht unerwartet, weil ich wusste, dass Andrei ein außergewöhnlicher Spieler ist", sagte der Niederländer, der die Partie ebenfalls im TV verfolgt hatte. "Ich habe das jedem gesagt - einschließlich den Leuten in England -, schon bevor er dort angefangen hat zu spielen."
Neue Motivation
Vor der Partie am Dienstag, nach der die Gunners nun acht Punkte Vorsprung vor dem auf Platz fünf liegenden Aston Villa FC und damit weiter gute Aussichten auf einen Platz in der UEFA Champions League haben, hatte es bisher erst ein anderer Russe geschafft, einen Dreierpack zu erzielen. Die Rede ist von Flügelstürmer Andrei Kanchelskis von Manchester United FC, dem dieses Kunststück am 10. November 1994 im Derby gegen Manchester City FC gelang, dann noch einmal im April 1996 für Everton FC bei Sheffield Wednesday FC. "Ich habe diese Art Niveau erwartet", fuhr Advocaat fort. "Arshavin hat eine [starke] Mentalität, aber man kann auf dem Platz keine besonderen Dinge ohne die rechte Motivation machen. Und die hat er in England gefunden. Gestern hat er gezeigt, was er für die Mannschaft leisten kann."