Frankfurt freut sich auf Frauenfußball-Klassiker
Mittwoch, 22. April 2009
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Das Testspiel zwischen Welt- und Europameister Deutschland und Brasilien, dem Vizeweltmeister und Silbermedaillengewinner von Peking, hat schon im Vorverkauf für einen Rekord gesorgt.
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Das Freundschaftsländerspiel zwischen Welt- und Europameister Deutschland und Brasilien, dem Vizeweltmeister und Silbermedaillengewinner von Peking, hat schon im Vorverkauf für einen Rekord gesorgt.
Neuer Europarekord
Knapp 43.000 Karten konnten im Vorfeld für das Duell der beiden großen Fußballnationen abgesetzt werden, womit der alte Europarekord, der 2005 bei der UEFA-Frauen-Europameisterschaft in der Vorrundenbegegnung zwischen England und Finnland in Manchester mit 29.092 Zuschauern aufgestellt wurde, deutlich geknackt wurde. Es ist kein Zufall, dass dies ausgerechnet in Frankfurt passiert. "Frankfurt ist eine Hochburg des Frauenfußballs", sagt Nationaltrainerin Silvia Neid und spielt damit natürlich auf den 1. FFC Frankfurt an, aber auch auf den FSV Frankfurt, der Anfang der 90er eine große Rolle im deutschen Frauenfußball spielte.
Respektiert und akzeptiert
"Wir freuen uns riesig über den großen Zuschauerzuspruch. Für uns ist das ein Zeichen, dass wir und unsere Sportart respektiert und akzeptiert werden", so Neid weiter. Stellvertretend für die Spielerinnen sagte Nationaltorhüterin Nadine Angerer: "Das macht mich total stolz. Ich bin total begeistert. Das haben wir uns jahrelang erarbeitet. Für mich ist das auch ein Zeichen von Respekt, der uns jetzt entgegen gebracht wird."
Ein Klassiker
Verglichen zum Männerfußball ist die Länderspielhistorie der Frauen zwar noch eine recht junge, doch auch hier kristallisieren sich langsam echte Klassiker heraus. Der Vergleich zwischen Deutschland und Brasilien avanciert nun zu einem solchen, konnten die Deutschen doch 2007 bei der FIFA Frauenfußball-WM in China das Endspiel gegen die Südamerikanerinnen mit 2:0 für sich entscheiden. 2008 bei der Olympiade in Peking waren es dann die Brasilianerinnen, die im Halbfinale mit 4:1 die Oberhand behielten.
Motivation auf beiden Seiten
"Ich will auf jeden Fall gewinnen", sagte Angerer. "Mich wurmt noch die Niederlage bei Olympia." Birgit Prinz gab sich ebenfalls motiviert. "Die Brasilianerinnen sind technisch perfekt, arbeiten gut im Mannschaftsverbund und Marta ist eine der besten Spielerinnen der Welt. Es ist zwar kein WM-Finale. Trotzdem ist es für uns ein wichtiges Spiel." Auch bei den spielfreudigen Gästen um Weltfußballerin Marta und Spielerinnen wie Cristiane, Formiga und Erika ist die Vorfreude auf die Partie groß. "[F]ür mich ist es immer etwas Besonders, für die brasilianische Nationalmannschaft zu spielen. Und deshalb habe ich die Reise sehr gerne auf mich genommen", sagte Marta vor dem Spiel.
WM 2011 in Deutschland
Die Partie gilt natürlich auch als Testlauf für die 2011 in Deutschland stattfindende FIFA Frauen-Weltmeisterschaft, bei der die DFB-Elf zum dritten Mal in Folge den Titel erringen will. "Spätestens beim Eröffnungsspiel in Berlin wollen wir die Steigerung erleben und in einem ausverkauften Olympiastadion mit 74.000 Zuschauern abermals für einen neuen europäischen Zuschauerrekord sorgen", so DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.