Arshavin besiegelt Schicksal der Rangers
Donnerstag, 15. Mai 2008
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Andrei Arshavin und David Weir kamen aus unterschiedlichen Orten nach Manchester, aber am Ende jubelte die Nummer 10 des FC Zenit.
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Scheideweg
Während Arshavin am Scheideweg seiner Karriere steht, ist für Weir fast das Ende einer eine langen und bewegten Laufbahn gekommen. Der 26-jährige Zenit-Spieler Arshavin ist der Star in der Mannschaft von Dick Advocaat. Schon immer spielte er in St. Petersburg, dem früheren Leningrad, nun schaffte er unter dem niederländischen Trainer endgültig den Durchbruch im Petrovsky-Stadion. Einer der großen Höhepunkte seiner Karriere war der Gewinn der russischen Meisterschaft im vergangenen November.
Vorspielen auf europäischer Bühne
Die pfeilschnelle Nummer 10, die auch als Freistoßschütze gefährlich ist, hatte wesentlichen Anteil daran, dass die russische Nationalmannschaft sich noch vor England für die UEFA EURO 2008™ qualifizieren konnte. Bei der Endrunde in diesem Sommer muss er allerdings wegen einer Sperre in den ersten beiden Spiele zusehen. Dennoch wurde er nun in den vorläufigen 25-Mann-Kader berufen. In Manchester hatte er schon jetzt die große Bühne gefunden, um vor den europäischen Vereinen vorzuspielen. Interessenten gibt es ohnehin genug.
Früher Warnschuss
Arshavin, der in 13 UEFA-Pokal-Partien dieser Saison vier Treffer erzielte, hatte im Endspiel in Manchester schon früh Gelegenheit, sein Können zu demonstrieren. Er, der normalerweise rechts wirbelt, fand auf der linken Seite Platz, nachdem er von Victor Fayzulin, dem anderen Flügelspieler, bedient worden war, doch aus zu spitzem Winkel traf er nur das Außennetz des von Neil Alexander gehüteten Tores. Die beiden Freunde Fayzulin und Arshavin, die Fatih Tekke unterstützten, der für den gesperrten Torschützenkönig dieses Turniers, Pavel Pogrebnyak, gekommen waren, machten es Weir und Co. schwer.
Erfahrener Haudegen
Der 38-Jährige Innenverteidiger hatte alle Hände voll zu tun, aber meist stand er zur rechten Zeit am richtigen Ort. Seine Knochen mögen vielleicht schon etwas morsch geworden sein, aber noch immer ist Weir jene gut geölte Maschine, die Walter Smith 1999 von Heart of Midlothian FC zu Everton FC lockte. Dort, in der englischen Premier League, erlebte er erst relativ spät seine große Zeit. Er bestach durch Ruhe und Übersicht und war bald aus Everton nicht mehr wegzudenken. Und so war es kein Wunder, dass Smith, als er zum zweiten Mal im Ibrox Park Trainer wurde, ihn als erste Neuverpflichtung holte. Dies sollte sich auszahlen, denn die Hintermannschaft der Rangers hat auf dem Weg ins City of Manchester Stadium in den acht Spielen, in denen er mitwirkte, nur zwei Treffer kassiert.
Flüssiges Kombinationsspiel
Die Partie gegen St. Petersburg aber war für den schottischen Titelaspiranten die schwerste Aufgabe. Advocaat, der ehemalige Rangers-Trainer, hatte eine Formation aufs Feld geschickt, die wegen ihres flüssigen und flexiblen Spiels nicht auszurechnen war. Die Mittelfeldspieler Igor Denisov und Konstantin Zyrianov marschierten immer wieder weit mit nach vorn, während Anatoliy Tymoschuk die Mannschaft dirigierte. Die zahlreich mitgereisten Fans heulten auf, als kurz vor der Pause nach einer Hereingabe von der linken Seite von Arshavin der Ball die Hand von Rechtsverteidiger Kirk Broadfoot berührte.
Auf der Linie gerettet
Zu Beginn der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Rangers offensiver, aber die größte Möglichkeit hatte Zenit. Nach einem langen Ball in die Rangers-Hälfte kam Torhüter Alexander aus dem Strafraum gesprintet, verschätzte sich, so dass Arshavin nur noch zwei Verteidiger vor sich hatte. Er versuchte, den Ball in den Kasten zu schlenzen, doch auf der Linie klärte Saša Papac per Kopf.
Vorbereiter
Arshavin bewies seine Genialität in der 72. Minute, als er Denisov mit einem tödlichen Pass fütterte, worauf dieser die Führung erzielte. Auch für Zyrianov und Fayzulin glänzte der beste Spieler dieser Partie als Vorbereiter, doch beide konnten ihre Chancen nicht nutzen. Aber in der Nachspielzeit bediente der russische Star Mittelstürmer Tekke, dessen Hereingabe von Zyrianov aus kurzer Distanz verwandelt wurde. Die Nacht gehörte dem russischen Meister und neuem UEFA-Pokal-Sieger.