UEFA und EU gemeinsam gegen Gewalt
Mittwoch, 28. November 2007
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UEFA-Präsident Michel Platini und die Europäische Union haben gemeinsam dazu aufgerufen, den Sport besser vor Gewalt und Hooligans zu schützen.
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UEFA-Präsident Michel Platini und Vertreter der Europäischen Union haben gemeinsam dazu aufgerufen, den Sport besser vor Gewalt und Hooligans zu schützen. Dabei wurden konkrete Maßnahmen gefordert, wie zum Beispiel eine verbesserte Kooperation zwischen Sport-Verbänden, Regierungsstellen und Sicherheitskräften.
Konferenz in Brüssel
Vorgetragen wurde diese Forderung zum Start einer zweitägigen Konferenz in Brüssel, die gemeinsam von der Europäischen Kommission, der portugiesischen Ratspräsidentschaft und dem Europäischen Parlament in Zusammenarbeit mit der UEFA organisiert wurde und den Titel "Hin zu einer Strategie gegen Gewalt im Sport" trägt.
Prominente Teilnehmer
Neben Platini nehmen auch prominente Politiker an der Konferenz teil. So zum Beispiel Franco Frattini, der Vizepräsident der Europäischen Kommission, oder EU-Kommissar Ján Figeľ sowie hochrangige Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten, Mitglieder des Europäischen Parlaments sowie wichtige Repräsentanten des Europarates. Der Aktionsplan für Sport der Kommission, nach dem Gründer des Internationalen Olympischen Komitees Pierre-de-Coubertin-Plan benannt, wurde im Sommer 2007 in das Weißbuch Sport der Kommission aufgenommen. Die hochrangig besetzte Konferenz ist einer der ersten Schritte dieses Plans.
Politisches Engagement
Das Hauptziel der Konferenz ist es, das eindeutige politische Engagement Europas zu unterstreichen, Gewalt und andere negative Erscheinungsformen in der Fußball-Gemeinschaft zu verhindern; dazu wird es eine Vielzahl von Vorschlägen für Präventivmaßnahmen geben; außerdem sollen strukturierte Dialoge zwischen nationalen und lokalen Regierungsstellen, Exekutivorganen, Gerichtsinstanzen und Sport-Organisationen gefördert werden. Die UEFA nützt die Plattform in Brüssel auch, um die eigenen, weit gefächerten Aktivitäten auf diesem Gebiet vorzustellen.
Idee des Präsidenten
"Zu Beginn des Jahres kam ich nach Brüssel und habe in Gegenwart von Präsident [José Manuel] Barroso die größten Bedrohungen für den Sport in Europa angeprangert", erklärte Platini. "Im Februar habe ich dann, durchaus ein wenig provokant, die Idee einer europäischen Polizeieinheit für Sportveranstaltungen vorgestellt – aber langsam hat meine Idee mehr und mehr Unterstützung gewonnen."
Soziales Problem
"Gewalt ist ein Problem der Gesellschaft und der Fußball steht heute im Mittelpunkt unseres sozialen Lebens, es ist leider scheinbar unvermeidlich, dass Gewalttäter in einen Sport drängen, der so präsent und populär ist, wie der Fußball", fügte Platini an. "Wir müssen also handeln, um den Sport zu schützen und es den Richtern ermöglichen, ihre Gesetze zu verschärfen. Die UEFA fördert schon seit längerer Zeit Partnerschaften zwischen nationalen Verbänden, Vereinen und der nationalen Polizei. Jetzt müssen die Sport-Organisationen, Regierungsstellen und die öffentliche Ordnung auch kooperieren."
"Destruktiv und kontraproduktiv"
Vizepräsident Franco Frattini, EU-Kommissar für Justiz, Freiheit und Sicherheit, unterstrich die Bedeutung dieser Veranstaltung: "Gewalt im Sport ist eindeutig destruktiv und kontraproduktiv. Wir müssen unsere Anstrengungen verstärken, um Gewalt zu verhindern. Aber auf sich allein gestellt, wird kein Land die beste Lösung finden, um Hooligans und Gewalt im Sport zu bekämpfen. Die Europäische Kommission hat eine Schlüsselrolle dabei, die aktive Einbindung der Exekutivorgane, juristischen Behörden, Sportverbände, Fan-Vereinigungen und anderer Interessensgruppen zu fördern, damit wir alle künftig den Sport friedlich genießen können."
Konkreter Schritt
Figel', der Europa-Kommissar für Bildung, Kultur und Jugend, der auch für den Sport zuständig ist, fuhr fort: "Sport ist eine Aktivität, die unserer Gesundheit gut tut, die aber auch eine wichtige soziale und ökonomische Rolle spielt, da sie soziale Verbindungen stärkt und als Katalysator für soziale Integration wirkt. Sport kann das Beste und das Schlechteste im Menschen mobilisieren. Wir müssen uns fragen, wie wir dem Sport helfen können, sein volles positives Potenzial zu entwickeln, und gleichzeitig die negativen Aktivitäten - wie die Gewalt - eindämmen, die seine positiven Aspekte überlagern. Ich bin froh, dass wir mit unserem Aktionsplan und der heutigen Konferenz einen konkreten Schritt unternommen haben, um jede Art von Gewalt im Sport zu reduzieren oder ganz zu verhindern."