Platini würdigt Jubilar Bearzot
Mittwoch, 26. September 2007
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Michel Platini gratulierte dem legendären italienischen Nationaltrainer Enzo Bearzot zum 80. Geburtstag und dankte ihm für seine Verdienste.
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UEFA-Präsident Michel Platini befindet sich unter zahlreichen Gratulanten zum 80. Geburtstag von Enzo Bearzot, der Italien 1982 als Trainer zum Gewinn der FIFA-Weltmeisterschaft führte.
Italienische Legende
Bearzot ist in seiner Heimat nach dem WM-Titel in Spanien zu einem Helden geworden und wird auch vom Rest der Fußball-Welt hoch geschätzt. "Ich wünsche Enzo, der Fußball-Legende, einen sehr glücklichen Geburtstag und danke ihm noch einmal für all das, was er für den Fußball auf der Welt und besonders in Italien geleistet hat", sagte Platini. "Ich habe ihn immer sehr bewundert und geschätzt. Außerdem erinnere ich mich noch heute, wie er 1982 die WM-Trophäe hoch hielt."
Karriere
Enzo Bearzot wurde am 26. September 1927 in Joanni di Ajello del Friuli geboren. Als Spieler war er unter anderem für AS Pro Gorizia, Calcio Catania, FC Internazionale Milano und Torino FC aktiv gewesen. Seinen einzigen Einsatz als italienischer Nationalspieler hatte er 1955 bei der 0:2-Niederlage gegen Ungarn in Budapest. Nach dem Ende seiner Karriere 1964 wurde er Torwart-Trainer und danach Assistent von zwei berühmten italienischen Coaches, Nereo Rocco und Edmondo Fabbri bei Torino. Seinen ersten Posten als Chefcoach nahm er beim AC Prato an, ehe er ab 1969 für den Italienischen Fußballverband (FIGC) arbeitete.
Nationaltrainer
Nachdem er die U23-Nationalmannschaft betreut und als Co-Trainer der Auswahlcoaches Ferruccio Valcareggi und Fulvio Bernardini gearbeitet hatte, wurde er 1977 selbst Nationaltrainer der Azzurri. Im folgenden Jahr wurde er mit einer starken italienischen Mannschaft Vierter bei der WM in Argentinien.
Weltmeister
Wahren Ruhm erlangte er vier Jahre später in Spanien. Nach holprigem Start in die WM 1982 führte er sein Team zu einem glanzvollen Triumph. Italien besiegte die BR Deutschland mit 3:1 im Finale von Madrid - und Bearzot wurde mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik ausgezeichnet. Nach dem Rekord von 104 Länderspielen - 88 als alleiniger Trainer und 16 im Gespann mit Bernardini - trat er 1986 zurück. Dabei gewann sein Team 51 Mal, spielte 28 Mal Unentschieden und verlor 25 Mal. Von 2002 bis 2005 war Bearzot Präsident der Technischen Kommission der FIGC.
Spielen mit dem Präsidenten
Wegen seiner Weisheit bekam Bearzot den Spitznamen "Vecio". Das heißt "Alter Mann" im Dialekt des Nordostens Italiens, woher er stammt. An ihn erinnert man sich auch, weil er mit dem damaligen italienischen Staatspräsidenten Sandro Pertini im Flugzeug Karten spielte, als beide nach dem Titelgewinn von Spanien nach Italien zurückkehrten.