"Großartig als Spieler und Mensch"

Herzstillstand
Puertas Zustand verschlimmerte sich, nachdem er am Samstag beim Liga-Auftakt zusammenbrach und wegen eines Herzstillstandes in ein Krankenhaus in Sevilla eingeliefert werden musste. Sein Verein teilte mit, dass Puertas Leichnam im Ramón-Sánchez-Pizjuán-Stadion aufgebahrt wird, damit ihm die Fans die letzte Ehre erweisen können. Am Mittwoch findet die Beerdigung statt.

"Er veränderte unser Leben"
Sevillas Präsident José María Del Nido sagte: "Heute ist einer der traurigsten Tage in der Geschichte von Sevilla FC. Der brillante Linksfuß Antonio Puerta hat uns verlassen, dieser Linksfuß hat unser Leben verändert." Die Andalusier hätten eigentlich am Dienstag Abend das Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League bei AEK Athens FC bestreiten sollen, diese Partie wurde aber nach Konsultationen mit den beiden Klubs und den beiden Landesverbänden von der UEFA verschoben.

UEFA-Pokal-Held
Puertas Name war untrennbar mit den bisher nie da gewesenen Europapokal-Triumphen von Sevilla verbunden. Er schoss das entscheidende Tor in der Verlängerung im UEFA-Pokal-Halbfinale im April 2006 gegen den FC Schalke 04. Im Endspielsieg über Middlesbrough FC kam er als Einwechselspieler zum Einsatz. Diese Leistungen übertraf er aber noch im letzten UEFA-Pokal-Finale in Glasgow, indem er den entscheidenden Elfmeter gegen RCD Espanyol verwandelte, nachdem es nach Verlängerung noch 2:2 gestanden hatte.

Sehr menschlich
Sein ehemaliger Trainer bei Sevilla, Joaquin Caparrós, sagte: "Ich fühle wie jeder andere Fußballer auch, ich hatte das Glück, ihn sehr gut gekannt zu haben. Er war ein großartiger Spieler, aber noch eine größere Persönlichkeit. Er war sehr menschlich und stand vor einer großen Karriere. Ich habe an ihn so viele Erinnerungen ... Training, Gespräche, sein Debüt, sein erstes Tor gegen Numancia. Er war zu jeder Zeit seiner Karriere erfolgreich und hatte eine große Zukunft vor sich". Puerta spielte zum ersten Mal in der Saison 2003/04 für Sevilla und machte für seinen Heimatverein insgesamt 55 Partien in der Primera División.

"Große Bedeutung"
Seine Leistungen im Verein verhalfen ihm im Oktober 2006 gegen Schweden zum ersten Länderspiel für Spanien. Nationaltrainer Luis Aragonés sagte: "Es bleibt mir jetzt nur noch, die Trauer der Familie zu teilen und ihnen meine tiefe Anteilnahme auszudrücken. Puerta war zweifellos von großer Bedeutung." Der Spieler gewann in den letzten zwölf Monaten mit Sevilla neben dem UEFA-Pokal auch den UEFA-Superpokal, den spanischen Pokal und den spanischen Super-Cup. Er hinterlässt eine schwangere Frau.

"Unglaublich traurig"
Mannschaftskamerad Andreas Hinkel sagte schockiert: "Während des Spiels gegen Getafe schien die Situation gar nicht so dramatisch zu sein. Er ist ja sogar selber in die Umkleide zurück gegangen. Hätten wir gewusst, dass es so ernst ist, hätten wir nicht weitergespielt. Wir sind tief betroffen und können es immer noch nicht so richtig glauben. Uns wurde gesagt, dass er am Beatmungsgerät war und es ihm besser ging. Es ist unglaublich traurig, denn seine Freundin erwartet sogar noch ein Kind von ihm."