Werders Chance auf Platz eins

Im Freitagsspiel des 30. Bundesligaspieltags bietet sich für Werder Bremen die Chance, mit einem Sieg über den TSV Alemannia Aachen zumindest für eine Nacht die Tabellenführung zu übernehmen. Am Samstag kann Spitzenreiter FC Schalke 04 dann aber gegen den FC Energie Cottbus nachziehen, während sich der VfB Stuttgart und der FC Bayern München zum Kampf um Platz drei treffen.

Werfen Sie einen Blick auf die Paarungenund auf den aktuellen Tabellenstand.

Spitzenreiter für eine Nacht?
Zumindest vorübergehend könnte der seit sieben Spielen ungeschlagene UEFA-Pokal-Halbfinalist Bremen am Freitagabend die Tabellenführung von Schalke übernehmen. Voraussetzung dafür ist bei zwei Punkten Rückstand allerdings ein Heimsieg gegen Aachen. Für den psychologischen Aspekt im Meisterschaftsendspurt könnte die "Tabellenführung für eine Nacht" durchaus wichtig sein, erklärte Trainer Thomas Schaaf, der auf Pierre Wome (Zehenbruch), Christian Schulz (muskuläre Probleme) und Andreas Reinke (Rückenprobleme) verzichten muss: "Wie weit ein gutes Ergebnis die Konzentration der anderen beeinflusst, weiß ich nicht. Aber eins steht fest: Sie bekommen es mit."

Schalke will oben bleiben
Unter Druck setzen würde ein Bremer Sieg die Schalker allemal, doch am Samstag haben die zuletzt souveränen "Königsblauen" im Heimspiel gegen Cottbus selbst bei einem Bremer Sieg am Freitag die Chance, auch nach dem Spieltag Tabellenführer zu sein. Dass die Lausitzer allerdings eine schwere Hürde auf dem Weg zum ersten Titel seit 1958 darstellen, davon ist Schalke-Coach Mirko Slomka überzeugt: "Cottbus hat die letzten drei Auswärtsspiele in Dortmund, Berlin und Frankfurt gewonnen. Außerdem konnte die Mannschaft in der Rückrunde genau wie Werder Bremen 21 Punkte einfahren."

Vorentscheidung im Südderby
Das absolute Spitzenspiel des 30. Spieltags ist der Südgipfel zwischen Pokalfinalist VfB Stuttgart und Rekordmeister FC Bayern München. Die Schwaben haben als Tabellendritter zwei Punkte Vorsprung auf die Bayern und könnten mit einem Heimsieg einen entscheidenden Schritt in Richtung UEFA Champions League-Qualifikation machen. Für den VfB spricht, dass die Mannschaft seit neun Heimspielen ohne Niederlage ist, und nach dem Halbfinalsieg im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg (1:0) unter der Woche jubelte Torhüter Timo Hildebrand: "Die Bayern können kommen. Wir sind bereit für den nächsten Sieg."

Kampf um Platz fünf
Auch der zweite Pokalfinalist, der 1. FC Nürnberg, strotzt derzeit vor Selbstvertrauen. Und auch wenn das Duell bei Bayer Leverkusen an Brisanz verloren hat, weil durch den Finaleinzug von Stuttgart und Nürnberg wohl auch Platz sechs am Ende reicht, um in den UEFA-Pokal einzuziehen, will der "Club" im Rheinland Platz fünf verteidigen. Für Leverkusen, das zwei Punkte weniger auf dem Konto hat und somit noch die Verfolger Cottbus und Hertha BSC Berlin fürchten muss, geht es darum, einen Europapokalplatz zu festigen. "Das ist ganz erfreulich, dass der sechste Tabellenplatz reicht. Trotzdem ist Nürnberg ein vorentscheidendes Spiel. Unser Vorsprung auf die Verfolger ist nicht so groß", erklärte Trainer Michael Skibbe.

Hertha sucht Anschluss
Einer dieser Verfolger ist der Hauptstadtklub aus Berlin und beim Heimdebüt des neuen Trainers Carsten Heine, der am vergangenen Wochenende seinen ersten Sieg feiern durfte (3:1 beim VfL Bochum 1948), soll mit einem Dreier der Anschluss an die UEFA-Pokal-Plätze wieder hergestellt werden. Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn mit dem BV Borussia Dortmund kommt die zweitschlechteste Rückrundenmannschaft ins Olympiastadion, zuletzt gab es für den BVB nur einen Sieg in sieben Spielen.

Alles geben für den Klassenerhalt
In den verbleibenden zwei Samstagsspielen geht es dagegen einzig und allein gegen den Abstieg. Der VfL Wolfsburg hat mit 35 Punkten auf Tabellenplatz zehn stehend, zwar fünf Punkte Vorsprung auf den Sechzehnten, doch dieser Sechzehnte reist am Samstag nach Wolfsburg, um drei Punkte zu holen. Der DSC Arminia Bielefeld ist zu Gast in Niedersachsen und nach einem Kurztrainingslager fand Torwart Matthias Hain vor dem so wichtigen Spiel emotionale Worte: "Ich liebe diesen Verein und tue alles dafür, dass wir drin bleiben."

Abstiegskampf
Purer Abstiegskampf wird auch den Zuschauern in Frankfurt geboten werden, wenn Eintracht Frankfurt auf den VfL Bochum trifft. Von den letzten neun Heimspielen konnten die Hessen (34 Punkte) lediglich zwei gewinnen, trotzdem wollen sie ihren einen Punkt Vorsprung auf die Bochumer (33 Punkte) mindestens halten. Der Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet setzt auch in der Mainmetropole auf seinen Top-Stürmer Theofanis Gekas, der die Bundesligatorschützenliste mit 17 Treffern anführt.

Die Sonntagsspiele
Auch in den Sonntagsspielen geht es um den Abstiegskampf. Hannover 96 empfängt das abgeschlagene Schlusslicht VfL Borussia Mönchengladbach und der 1. FSV Mainz 05 ist beim Hamburger SV zu Gast.