Fringer belebt den FC St. Gallen
Freitag, 30. März 2007
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St. Gallen ist als Tabellendritter das Überraschungs-eam der laufenden Saison in der Schweizer Super League.
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Der FC St. Gallen ist als Tabellendritter das Überraschungsteam der laufenden Saison in der Schweizer Super League. Der älteste Club der Schweiz hofft nun, unter Trainer Rolf Fringer an frühere Erfolge anknüpfen zu können.
Der Coup im Jahr 2000
Im Jahr 2000 überraschte der FC St. Gallen die Schweizer Fußball-Öffentlichkeit. Nach 96 Jahren wurde der Club aus dem Osten des Landes erstmals wieder Schweizer Meister - mit einem Trainer, der es später bis in die Bundesliga, zum 1. FC Köln und zum VfL Bochum 1848, schaffen sollte. Marcel Koller war der Baumeister des damaligen Erfolges, der auf defensive Disziplin, hohes Engagement und auch ein wenig auf jene Ausgangslage gründete, dass die Konkurrenz den St. Gallern den Titel bis zuletzt nie so wirklich zugetraut hatte.
Sieg gegen Chelsea FC
Der damalige Höhenflug ging weiter - im Herbst 2000 eliminierte der FC St. Gallen nach dem Scheitern in der Qualifikation zur UEFA Champions League gegen Galatasaray SK im UEFA-Pokal den großen Chelsea FC, doch danach war der belgische Club Brugge KV eine zu hohe Hürde. Schwierig wurden auch die Zeiten danach, Koller wechselte später zum Grasshopper-Club nach Zürich, wo er auch seine Spielerkarriere verbracht hatte, und der FC St. Gallen konnte nie wieder so richtig an die Erfolge im ersten Jahr des neuen Jahrtausends anknüpfen.
Rückkehr dank Rolf Fringer
Nun, etwas mehr als sechs Jahre später, scheint der Club aus dem kleinen Espenmoos-Stadion, das mit seinen maximal 11.000 Plätzen regelmäßig ausverkauft ist, den Anschluss an die Schweizer Spitze wieder zu finden. Seit Rolf Fringer, der ehemalige Trainer der Schweizer Nationalmannschaft und des VfB Stuttgart, im Frühjahr 2006 das Amt des glücklosen Österreichers Heinz Peischl übernommen hat, geht es mit dem Verein wieder aufwärts. Fringer stabilisierte das Team, und mit geschickten Transfers gelang es, der Mannschaft neben der bewährten defensiven Stabilität auch offensive Kraft zu verleihen.
Die argentinische Linie
Kernstück des Teams ist eine argentinische Achse mit Innenverteidiger Juan Pablo Garat, dem zentralen Mittelfeldspieler Marcos Gelabert und Stürmer Francisco Aguirre. Im Winter wurde mit Jesus Mendez ein weiteres Offensivtalent aus Argentinien dazu verpflichtet, um den Sprung in die internationalen Ränge zu schaffen. ”Wir haben zuletzt gezielt Spieler holen können, die sehr gut zu uns passen“, erklärt Fringer, der gleichzeitig die ohnehin wieder gestiegenen Erwartungen in der Ostschweiz nicht noch höher schrauben möchte: ”Ein 2. Rang kann schnell auch ein 6. Platz sein“, sagt er deshalb, wohl auch im Hinblick auf die kommenden Spitzenspiele gegen den FC Zürich und den FC Basel 1893, die beiden führenden Teams der Super League.
Ein Duo mit guter Zusammenarbeit
Mit einem Platz im Europapokal könnte der beschrittene Weg konsequent fortgesetzt werden. Die Mannschaft scheint, auch dank der guten Zusammenarbeit von Fringer mit Sportchef René Weiler, geschickt zusammengestellt. Weiler spielte einst unter Fringer beim FC Aarau, als dieser im Jahr 1993 ebenso überraschend wie St. Gallen im Jahr 2000 Schweizer Meister geworden war. Das Duo funktioniert und Fringer nennt die Erfolgsfaktoren für die bisher gute Saison: ”Meine Mannschaft hat eine gewisse Ausgeglichenheit und wir haben fantastische Fans.“
Der älteste Club der Schweiz
Der 1879 gegründete FC St. Gallen ist der älteste Fußballclub der Schweiz, der zweitälteste auf dem europäischen Festland und der fünftälteste in ganz Europa. In bald 130 Jahren Vereinsgeschichte gab es hingegen erst zwei Meistertitel und einen Pokalerfolg. In St. Gallen würden sie gerne nicht länger von der Vergangenheit sprechen, sondern von der positiven Gegenwart und einer guten Zukunft. Und die soll, nachdem die Voraussetzungen im Umfeld geschaffen worden sind, von internationalen Spielen geprägt sein.