Tziolis ist der Hoffnungsträger
Dienstag, 19. Dezember 2006
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Theodoris Zagorakis, Griechenlands Kapitän beim EURO 2004-Triumph, sieht in Alexandros Tziolis seinen rechtmäßigen Nachfolger.
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Die meisten Spieler würden wohl damit leben können, etwas hinten anzustehen, wenn der Rekordnationalspieler und Nationalheld sie als rechtmäßigen Nachfolger erküren würde - nicht so der griechische Hoffnungsträger Alexandros Tziolis.
Zagorakis lobt
Der Kapitän des UEFA EURO 2004™-Siegers lobte den 21-jährigen Mittelfeldspieler von Panathinaikos FC in den höchsten Tönen, worauf Tziolis antwortete: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass Theodoris so über mich redet. Ich hoffe, dass ich nun weiter im Nationalteam bleibe, weil es im Fußball nichts Wichtigeres gibt, als beständig zu bleiben und Erfahrung zu sammeln." Bis jetzt sieht es gut aus - nach einem starken Saisonstart kam er bei der 0:1-Pleite in Frankreich zu seinem zweiten Länderspieleinsatz und wurde danach - mit zwei Toren aus der Distanz - beim 4:0-Sieg über Atromitos in der griechischen Super League am 19. November als wertvollster Spieler und Schütze des schönsten Tores der Woche ausgezeichnet.
Ziemlich cool
Eine ausgezeichnete Ausdauer, eine exzellente Technik und die gefürchteten Distanzschüsse gehören zu seinen Stärken, die auch Zagorakis ausgezeichnet haben. Dieser zog sich in diesem Jahr nach 119 Länderspielen und dem Titel des Besten Spielers der UEFA EURO 2004™ aus dem europäischen Fußball zurück. Die Lobeshymnen auf ihn in seiner erst zweiten Saison bei Panathinaikos beeindrucken den selbstbewussten Tziolis nicht. "Es ist logisch, dass die Presse nach einem guten Spiel gut über mich schreibt, aber der Fußball ist schnelllebig und schon steht das nächste Spiel an", sagte er.
Goldgrube
Eigentlich sieht Tziolis mit seinen 1,89 Meter aus, als hätte er die falsche Sportart gewählt. Obwohl er als Jugendlicher einmal kurz mit dem Basketball flirtete, gab es für ihn doch nur ein Spiel. Er wurde in der nordgriechischen Stadt Katerini geboren und ist damit einer von mehreren Topspielern, die aus der thrakisch-mazedonischen Gegend Griechenlands kommen. Die Namen aus dieser Gegend lesen sich wie das "Who is Who" des griechischen Fußballs - Zagorakis, der aktuelle Nationaltorhüter Antonios Nikopolidis, Themistoklis Nikolaidis, Angelos Charisteas, Traianos Dellas, Zisis Vryzas und Vassilios Tsartas, um nur einige zu nennen.
Deutsche Vergangenheit
Als Sechsjähriger wanderte Tziolis mit seiner Familie nach Deutschland aus, bevor er mit neun Jahren wieder in seine Heimatregion zurückgekehrt ist. Er war von Fußball besessen und spielte bei regionalen Klubs, bis er mit 16 von Panionios NFC entdeckt wurde und 2001 nach Athen wechselte. Nach vier Jahren bei Panionios landete Tziolis mit seinem Mannschaftskollegen Evangelos Mantzios zusammen für 1,2 Millionen Euro bei seinem Traumklub Panathinaikos. Nach einer durchwachsenen ersten Saison, in der er die meiste Zeit in der Jugend spielte, setzte er sich in dieser Spielzeit durch und erzielte zwei Tore in acht Super League-Begegnungen.
"Sehr zufrieden"
Tziolis hat eine großen Karriere vor sich und hofft auf die UEFA Champions League in der nächsten Saison, nachdem er in der laufenden Spielzeit schon erste Erfahrungen im UEFA-Pokal sammeln konnte. "Ich bin sehr zufrieden, aber ich kann noch mehr leisten. Ich bekomme nichts geschenkt, sondern spiele, weil ich es verdiene", fügte Tziolis hinzu. "Ich will die nächsten Schritte machen und der Mannschaft helfen, Titel zu gewinnen."