Walcotts rasanter Aufstieg
Montag, 18. Dezember 2006
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Die Hoffnungen von Arsenal bei der Verpflichtung des heute 17-jährigen Theo Walcott scheinen sich schon in dieser Saison eindrucksvoll zu erfüllen.
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Die Hoffnungen von Arsenal FC bei der Verpflichtung von Jungstar Theo Walcott scheinen sich schon sehr bald zu erfüllen, zumindest wenn man die erste Hälfte dieser Saison zum Maßstab nimmt.
Ankunft bei Arsenal
Als Arsenal vor elf Monaten den damals 16-jährigen Walcott für eine Ablöse, die - je nach Einsätzen und Erfolgen - noch bis auf 17,5 Millionen Euro klettern kann, von Southampton FC nach London holte, rümpften nicht wenige Experten skeptisch die Nase. Der Junge hatte beim Klub von Englands Südküste bislang ganze 13 Einsätze über die volle Distanz hinter sich, freilich in der zweiten Liga, nicht etwa in der Premiership. Doch Arsène Wenger war sich seiner Sache sicher und auch Sven-Göran Eriksson hielt eine Menge von dem jungen Stürmer und nominierte ihn für die FIFA-WM in Deutschland. Dabei beruhte der Walcott vorauseilende Ruf vor allem auf einigen grandiosen Auftritten bei der UEFA-U17-Europameisterschaft 2005.
Torgefährlich
Obwohl Walcott bei der WM nicht zum Einsatz kam, ging sein Stern kurz nach der Endrunde auf. Bei der erfolgreichen Qualifikation der englischen U21 für die EM-Endrunde erzielte Walcott vier Tore, darunter alle beide beim 2:0-Sieg im Play-off-Rückspiel in Deutschland. Kaum eingewechselt, brillierte er durch seine unglaubliche Schnelligkeit und ließ die deutschen Abwehrspieler schlecht aussehen. Bei seinem zweiten Treffer demonstrierte er eindrucksvoll, was er in den letzten Monaten im Colney-Trainingsgelände der Londoner von seinem Idol Thierry Henry gelernt hatte. Nach einem Sprint über das halbe Feld düpierte er am Ende auch noch Torhüter Michael Rensing.
Sofort eingeschlagen
Walcott kam in dieser Spielzeit für die Gunners bislang 14 Mal zum Einsatz, meist als Einwechselspieler, doch mit zunehmendem Selbstvertrauen zeigte er immer öfter sein kaum zu zügelndes Spiel-Temperament, seine großartige Schusstechnik und seinen ausgeprägten Torriecher. Trainer Arsène Wenger legte viel Wert darauf, ihn nicht zu verheizen und dosierte seine Einsätze, doch gerade in wichtigen Partien vertraute der Franzose zuletzt immer wieder auf die Künste Walcotts.
"Großer Spieler"
Ein gutes Beispiel dafür bot der fünfte Spieltag der UEFA Champions League. Sieben Minuten vor dem Ende bediente der kurz zuvor eingewechselte Walcott beim Stande von 1:1 gegen den Hamburger SV Emanuel Eboué, der zum erlösenden 2:1 traf, ehe er auch den dritten Treffer Arsenals durch Julio Baptista mustergültig vorbereitete. Sein Arsenal-Teamkollege Cesc Fabregas, selbst gerade erst 19 Jahre alt, schwärmte danach: "Es dauert seine Zeit, wenn man jung ist. Manchmal setzt der Trainer wegen des großen Drucks nicht auf dich. Aber Theo ist ein großer Spieler und ich bin sicher, dass er für Arsenal noch viele Spiele bestreiten wird."
Aufgehender Stern
Wenger brachte seinen Jungstar im folgenden Ligaspiel gegen Bolton Wanderers FC von Beginn an. Bei der 1:3-Niederlage von Arsenal war es immerhin seine Flanke, die das einzige Tor durch Gilberto ermöglichte. Damit wurde bestätigt, dass Walcott das Zeug hat, sich schon bald auch in der stargespickten Arsenal-Truppe durchzusetzen, sein Stern scheint gerade rasend schnell aufzugehen. Auch die Fußballfans in ganz Europa werden schon bald den Namen Theo Walcott wesentlich besser kennen lernen.