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Legende Puskás gestorben

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Der ungarische und europäische Fußball beklagt den Tod eines der größten Fußballer aller Zeiten: Ferenc Puskás ist gestorben.

Der ungarische und europäische Fußball beklagt den Tod eines der größten Fußballer aller Zeiten: Ferenc Puskás, der Kopf der "magischen Magyaren", ist in Budapest nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben.

Sieg in Wembley
Puskás , der auch der "Galoppierende Major" genannt wurde, gewann in seinem Heimatland mit Kispest Honvéd FC und in Spanien mit Real Madrid CF Meistertitel. Mit den Königlichen holte er zudem dreimal den Pokal der europäischen Meistervereine. Auf Nationalmannschaftsebene wurde Puskás 1952 Olympiasieger, in der Folge gab es spektakuläre Siege wie am 25. November 1953 das 6:3 gegen England im Wembley-Stadion. Als sieben Monate später im heimischen Népstadion das Rückspiel ausgetragen wurde, zeigte sich, dass der Sieg auf der Insel kein Zufall war - diesmal gewannen die Magyaren gar mit 7:1.

Niederlage im WM-Finale
Auch diesmal traf Puskás zweimal und so waren die Ungarn in 28 Spielen in Folge ungeschlagen. Natürlich galten sie auch als haushohe Favoriten auf den Gewinn der FIFA-WM 1954 in der Schweiz. Doch im Endspiel gab es gegen Deutschland eine nie für möglich gehaltene 2:3-Niederlage. Gegen Ende dieser Partie musste der Kapitän wegen einer Verletzung, die er sich schon zu Beginn des Turniers zugezogen hatte, vom Platz.

Erfolgreicher Torschütze
Auf dem Platz war er als Linksaußen Dreh- und Angelpunkt der ungarischen Offensive. Der Sohn eines Halbprofis bei Kispesti AC lernte seine Fußballkünste beim Vater. Allerdings wurde Puskás zunächst bei seinem Verein unter einem falschen Namen registriert, unter Miklós Kovács. Doch der falsche Name wurde schnell ersetzt durch seinen Spitznamen "Száguldó õrnagy", der "Galoppierende Major", als er mit Kispest (später offiziell in Honvéd umbenannt, als der Klub zum Armeesportverein wurde) in sieben Spielzeiten fünf Meisterschaften gewann. Puskás feierte sein Debüt bereits im Alter von 15 Jahren, in 179 Ligaspielen erzielte er 154 Tore.

Rekordhalter
Noch beeindruckender war sein internationaler Rekord: Ehe die politischen Unruhen jener Zeit ihren Tribut forderten, erzielte er in 85 Länderspielen 84 Tore. Nachdem die Sowjetunion im Oktober 1956 in Ungarn den Volksaufstand blutig beendete, gingen Puskás und einige seiner Nationalmannschaftskollegen nach Spanien. Dort spielte der ungarische Star nicht nur unter seinem alten Kispest-Trainer Emil Oestreicher für Madrid, sondern seine Doppelstaatsbürgerschaft erlaubte es ihm, für Spanien auf Torejagd zu gehen.

Erfolg in Spanien
Natürlich war der Schritt der großen Stars dieser Zeit, ins Ausland zu gehen, eine traurige Sache für den ungarischen Fußball, denn die erfolgreiche Nationalmannschaft fiel auseinander und ihr Superstar ließ sich in Spanien nieder. Dennoch hatte Puskás weiterhin viel Erfolg, gewann er doch mit Madrid siebenmal die spanische Meisterschaft und dreimal den Pokal der europäischen Meistervereine. Das wohl größte Erlebnis seines Lebens war der 7:3-Sieg im Finale 1959/60 gegen Eintracht Frankfurt, bei dem er vier Tore erzielte.

König "Öcsi"
Obwohl er sehr klein und untersetzt war und in seiner ungarischen Heimat auch "Öcsi" genannt wurde, "Kleiner Bruder", war er der König auf dem Platz. "Wenn er den Ball einmal spielte, erzielte er gleich zwei Tore", bemerkte Zoltán Czibor, Puskás' Mannschaftskollege bei Kispest und in der ungarischen Nationalmannschaft. "Er hatte in Ungarn eine komplette Karriere und die wiederholte er in Spanien mit Real Madrid", fügte Gyula Grosics, Ungarns Torhüter zu jener Zeit, hinzu.

Vielgereist
Puskás kehrte erst im Jahre 1981 kurzzeitig nach Ungarn zurück, ironischwerweise, um in einem Spiel im Népstadion dabei zu sein. Die Nachfrage nach Eintrittskarten überstieg um das fünffache das Angebot - und das für ein Spiel, das es in Ungarn offiziell gar nicht gab. Denn die Politiker hatten es den Zeitungen verboten, darüber zu berichten. Aber Puskás, der auf allen Kontinenten als Trainer arbeitete, wurde dann im Jahre 1990 offiziell von der Regierung in die ungarische Heimat eingeladen, um dort schließlich bis ans Ende seiner Tage zu bleiben. Zu jener Zeit hatte das Zeitalter der Demokratie in Ungarn begonnen.

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