Große Ehre für Herbert Fandel

Der 42-jährige deutsche Schiedsrichter Herbert Fandel leitet am Mittwoch in Eindhoven das UEFA-Pokal-Finale zwischen Middlesbrough FC und Sevilla FC.

Premiere
Die Partie in den Niederlanden ist das erste Europapokal-Endspiel für den Pianisten, der seine eigene Musikschule leitet. Fandel hat bisher weder ein Spiel von Middlesbrough noch eines von Sevilla gepfiffen. Seinen bis dato letzten Einsatz in der UEFA Champions League hatte Fandel beim 0:0 von Arsenal FC bei Juventus am 5. April. Damals erreichten die Gunners zum ersten Mal in der Klubgeschichte ein Halbfinale in diesem Wettbewerb. Der Unparteiische ist der erste Deutsche, der ein UEFA-Pokal-Finale leitet, seitdem der Sieger dieses Wettbewerbs in nur einem Endspiel ermittelt wird.

Final-Tradition
Dennoch tritt er in die Fußstapfen seines Landsmannes Aron Schmidhuber, der das Final-Rückspiel im UEFA-Pokal 1989/90 zwischen ACF Fiorentina und Juventus leitete. Damals reichte Juve ein 0:0 für den Pokalsieg, nachdem die Turiner das Hinspiel mit 3:1 gewonnen hatten. Der letzte Deutsche, der ein Europapokal-Endspiel geleitet hat, war Markus Merk im Finale der Champions League 2002/03 zwischen Juventus und dem AC Milan.

Deutsches Gespann
Fandel wird an den Linien unterstützt von seinen Landsleuten Carsten Kadach und Volker Wezel. Florian Meyer ist der vierte Offizielle. Das Endspiel in Eindhoven ist der Höhepunkt einer außergewöhnlichen Schiedsrichter-Karriere, in der Fandel auch bei mehreren UEFA-Turnieren, den Olympischen Spielen und bei Qualifikationsspielen zu FIFA-Weltmeisterschaften eingesetzt wurde. Seinen bisher letzten bedeutenden Auftritt hatte er am 29. April, als er das deutsche Pokalfinale pfiff. Der FC Bayern München gewann die Trophäe nach einem 1:0 über Eintracht Frankfurt.