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2000-2007: Der Schritt in die Zukunft

Geschichte

Ab den 1990er-Jahren durchlebte der europäische Fußball einschneidende Veränderungen. Er wurde immer kommerzieller und es gab Entwicklungen politischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Natur, denen sich auch der Sport stellen musste. Fußball war nicht länger ein soziales Phänomen, sondern wurde mehr und mehr ein großes Geschäft, in dem es um große Summen geht und aus dem viele verschiedene Akteure Profit schlagen wollen.

2000-2007: Der Schritt in die Zukunft
2000-2007: Der Schritt in die Zukunft ©UEFA.com

Ab den 1990er-Jahren durchlebte der europäische Fußball einschneidende Veränderungen. Er wurde immer kommerzieller und es gab Entwicklungen politischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Natur, denen sich auch der Sport stellen musste. Fußball war nicht länger ein soziales Phänomen, sondern wurde mehr und mehr ein großes Geschäft, in dem es um große Summen geht und aus dem viele verschiedene Akteure Profit schlagen wollen.

Veränderungen
Als Europäischer Fußballverband musste die UEFA sich diesen neuen Gegebenheiten und Entwicklungen anpassen. Sie begann sich nach und nach von einem administrativen Organ in eine moderne Organisation mit einer Unternehmensphilosophie zu wandeln. Doch während auf der einen Seite das Geschäftliche stand, ließ die UEFA nie außer Acht, dass gleichzeitig die Integrität des Sports geschützt und unterschiedliche Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen.

Rapider Anstieg
Ab 1987 wuchsen Budget und Mitarbeiterzahl der UEFA rapide an. Ein Europa ohne Grenzen warf zahlreiche Fragen auf, nicht zuletzt rechtlicher Natur: TV-Rechte und immer aggressivere Vermarktungsmethoden; börsennotierte Fußballvereine; der Einfluss politischer Behörden auf den Fußball; der wachsende Einfluss und die steigende Macht der europäischen Spitzenvereine. Fußball wurde zunehmend zu einem Millionengeschäft, so war es nur logisch, dass die UEFA auch immer mehr mit rechtlichen und politischen Herausforderungen konfrontiert wurde. Der Europäische Fußballverband musste in kürzester Zeit auf diese Anforderungen reagieren. So wurde 1995 zum Beispiel beschlossen, in die kleine Schweizer Stadt Nyon zu ziehen. Nachdem die UEFA drei Jahrzehnte ihren Sitz in Bern hatte, wurde das neue Hauptquartier am Genfersee – das Haus des europäischen Fußballs – im Herbst 1999 eröffnet.

Neue Prioritäten
Im Dezember 1999 entschied das Exekutivkomitee, die UEFA weiter strukturell zu modernisieren. Die Organisationsstruktur der Administration wurde überarbeitet, neue Prioritäten wurden gesetzt und UEFA-Generalsekretär Gerhard Aigner erhielt den Titel eines Generaldirektors. Sieben verschiedene Divisionen wurden geschaffen, die sich um die täglichen Aufgaben der UEFA kümmerten. Die Administration arbeitete weiter eng mit den Kommissionen der UEFA zusammen, während sich zunehmend auch Expertenausschüsse mit spezifischen Fragen des modernen Fußballs befassten.

Dialog gesucht
Zu dieser Zeit wurde auch der Entschluss getroffen, die Vereine und Profiligen stärker in die Aktivitäten der UEFA einzubeziehen. Sie suchte daher von nun an auch vermehrt den Dialog zu den Vereinen und Ligen, ohne dabei die langjährigen guten Beziehungen zu den Nationalverbänden zu vernachlässigen. Um die Glaubwürdigkeit in sportlicher und geschäftlicher Hinsicht zu wahren, musste die UEFA die gesamte Bandbreite der Fußballfamilie vertreten. Deshalb mussten die etablierten Vereine, die durch ihre Teilnahme an den großen europäischen Wettbewerben immensen Anteil an den Einnahmen der UEFA haben, in einen steten Dialog miteinbezogen werden. Dies wurde mit der Schaffung des Europäischen Klubforums im Sommer 2000 bewerkstelligt.

Jubiläum
Die Ernennung von Lars-Christer Olsson zum UEFA-Generaldirektor für den zurückgetretenen Gerhard Aigner bedeutete, dass 2004 zwei Schweden an der Spitze der UEFA standen. Lennart Johansson wurde beim Kongress im April 2002 in Stockholm bereits zum vierten Mal ins Amt des UEFA-Präsidenten gewählt, zuvor hatte er in zwölf Jahren die Veränderungen der UEFA in eine moderne, geschäftsorientierte Organisation mit vorangetrieben. Das skandinavische Duo leitete auch die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der UEFA 2004, einem ganz besonderen Jahr für die europäische Fußballfamilie.

Verhandlungen mit der EU
In der darauf folgenden Phase machte sich die UEFA für mehr Rechtssicherheit im Sport stark und forderte, dass die besonderen Merkmale des Sports im geltenden EU-Recht anerkannt werden müssen, um die Zukunft des Fußballs zu sichern. Die Verhandlungen mit der EU konzentrierten sich auf die aktuellen Herausforderungen, denen den Sport gegenübersteht, und auf die Frage, wie die EU-Institutionen, die EU-Mitgliedstaaten und die europäischen Fußballinstanzen einen robusten und umfassenden Rechtsrahmen schaffen können, um den Sport im Allgemeinen und den Fußball im Besonderen zu schützen.

Tochtergesellschaft für die Organisation der EURO
Die UEFA gründete auch eine vollständig in ihrem Besitz stehende Tochtergesellschaft, die UEFA Euro 2008 SA, die sich um die Organisation der UEFA EURO 2008™ in Österreich und der Schweiz kümmerte. Der Kampf gegen Doping wurde derweil weiter vorangetrieben: Innerhalb der UEFA-Administration wurde eine Antidoping-Abteilung geschaffen und in allen UEFA-Wettbewerben wurden mehr Kontrollen durchgeführt.

Erfolgreiche Wettbewerbe
Auf Klubwettbewerbsebene feierte die UEFA Champions League, vormals der Pokal der europäischen Meistervereine, ihr 50-jähriges Bestehen. Der Wettbewerb stellt im Klubfußball nicht nur sportlich das Maß aller Dinge dar, sondern auch in den Bereichen Marketing und Medien. Das 2003/04 eingeführte Format mit einer Gruppenphase, auf die das Achtelfinale folgt, hat bis heute Bestand. Gleichzeitig wurde daran gearbeitet, das Image des UEFA-Pokals zu verbessern, und es wurde eine Gruppenphase mit 40 Mannschaften eingeführt. Im Nationalmannschaftsfußball brach die UEFA EURO 2004™ in Portugal alle Rekorde, und beim EM-Triumph Griechenlands trat wieder einmal die Unberechenbarkeit des Fußballs zutage.

Klublizenzierung
Das UEFA-Klublizenzierungsverfahren wurde 2004/05 auf den Weg gebracht. Ziel war es, Rahmenbedingungen festzulegen und die Vereine dazu zu bringen, effizienter zu arbeiten. Das System soll die qualitativen Standards im europäischen Fußball verbessern – dazu zählt unter anderem die Verbesserung der ökonomischen und finanziellen Möglichkeiten der Vereine sowie die Anpassung ihrer Strukturen im sportlichen, administrativen und rechtlichen Bereich an die Anforderungen der UEFA.

Soziale Verantwortung
Die UEFA engagierte sich auch in verschiedenen sozialen und humanitären Bereichen. Sie trat dem FARE-Netzwerk (Fußball gegen Rassismus) bei, um Rassismus und Intoleranz auf und abseits des Rasens zu bekämpfen. Auch mit anderen Organisationen dieser Art wurden Partnerschaften geschlossen, da die UEFA der Überzeugung ist, dass der Fußball auch in sozialer Hinsicht einiges bewegen kann.

Kunstrasen
Etwas später im neuen Jahrtausend befasste sich die UEFA mit der Zulassung von Kunstrasen für Spiele auf allerhöchstem Niveau. Nach einigen Testläufen entschied sie im November 2004, dass ab der Saison 2005/06 Europapokalspiele auf geprüften Kunstrasenplätzen ausgetragen werden dürfen.

Neue Medien
Im neuen Jahrtausend hat die UEFA mit der schnellen Entwicklung der neuen Kommunikationstechnologien Schritt gehalten und im Jahr 2001 eine neue Tochtergesellschaft gegründet, UEFA New Media, die später in UEFA Media Technologies SA umbenannt wurde. Außerdem wurde UEFA.com geschaffen, für viele die umfassendste Fußball-Webseite im Internet.

Zum Wohle des Fußballs
Lennart Johansson, der ab 1990 als Präsident die UEFA in das neue Jahrtausend führte, erklärte damals die Philosophie der UEFA folgendermaßen: „Es ist ganz normal, dass die UEFA versucht, moderne Strukturen zu schaffen, um den aktuellen und künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Es ist für die UEFA künftig nur durch Kompetenz, Effizienz und modernes Management auf allen Ebenen möglich, weiterhin auf der einen Seite das Prinzip der Solidarität zu fördern und auf der anderen Seite noch größere Einnahmen zum Wohle des Fußball zu generieren.“

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