1962-1978: Jahre der Entwicklung
Freitag, 1. Juli 2005
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Diesen ersten Schritten folgten weitere Entwicklungen in den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahren. Zunächst war das UEFA-Exekutivkomitee das einzige Entscheidungsorgan der UEFA, doch nach und nach wurden verschiedene Kommissionen mit Fachleuten aus dem jeweiligen Bereich geschaffen, die sich um die verschiedenen Aspekte des Fußballs zu kümmern begannen. In dieser Phase waren die wichtigsten Leute der UEFA Präsident Ebbe Schwartz (bis 1962) und sein Nachfolger Gustav Wiederkehr (Schweiz). Außerdem folgte am 1. April 1960 Hans Bangerter (Schweiz) auf Pierre Delaunay (Frankreich) als Generalsekretär – ein Amt, das er fast drei Jahrzehnte ausüben sollte.
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Entwicklung in den 50er- und 60er-Jahren
Diesen ersten Schritten folgten weitere Entwicklungen in den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahren. Zunächst war das UEFA-Exekutivkomitee das einzige Entscheidungsorgan der UEFA, doch nach und nach wurden verschiedene Kommissionen mit Fachleuten aus dem jeweiligen Bereich geschaffen, die sich um die verschiedenen Aspekte des Fußballs zu kümmern begannen. In dieser Phase waren die wichtigsten Leute der UEFA Präsident Ebbe Schwartz (bis 1962) und sein Nachfolger Gustav Wiederkehr (Schweiz). Außerdem folgte am 1. April 1960 Hans Bangerter (Schweiz) auf Pierre Delaunay (Frankreich) als Generalsekretär – ein Amt, das er fast drei Jahrzehnte ausüben sollte.
Aktivitäten
Parallel zu den Aktivitäten der UEFA wuchs auch die Anzahl Wettbewerbe. Der UEFA-Pokal der Pokalsieger (der später in Europapokal der Pokalsieger umbenannt wurde) wurde 1960/61 zum ersten Mal ausgetragen. Außerdem wurde 1960 der Europa/Südamerika-Pokal eingeführt, bei dem die Sieger der Landesmeisterpokale beider Kontinente gegeneinander antraten. Die Aufgabenbereiche der UEFA wuchsen auch in den 60er-Jahren rapide an. Neben zahlreichen neuen Experten-Kommissionen (z.B. 1963 die Technische Kommission und 1968 die Schiedsrichterkommission) baute die UEFA auch ihre Strukturen aus und befasste sich stets mit möglichen Verbesserungen. So wurden regelmäßige Fortbildungskurse für Trainer und Schiedsrichter eingeführt und Konferenzen mit den Generalsekretären und Präsidenten der Nationalverbände abgehalten. Der Europäische Nationen-Pokal wurde zur Endrunde 1968 in Europameisterschaft umbenannt. Mehr und mehr rückte auch die Nachwuchsförderung in den Mittelpunkt, so dass U23-Länderspiele eingeführt wurden. Da sich die Finanzen der UEFA über die Jahre stabilisierten, konnte der Europäische Fußballverband auch beginnen, Fördermittel auszuschütten (um Organisationskosten für Turniere, Fortbildungskurse usw. zu decken). Zu dieser Zeit nahm auch der Einfluss und das Interesse der Medien für den Fußball zu, und Verträge mit Sendeanstalten – vor allem in Bezug auf Übertragungsrechte an Fußballspielen – wurden zu einer bedeutenden Einnahmequelle.
Schritt halten mit Entwicklungen
In den 70er-Jahren zog der Fußball ein immer größeres Interesse auf sich, so dass die UEFA mit dieser Entwicklung erneut Schritt halten musste. Der Messepokal wurde abgeschafft und der UEFA-Pokal – unter kompletter Regie des Europäischen Fußballverbands – 1971 eingeführt. 1973 wurde der UEFA-Superpokal ins Leben gerufen, wobei der Sieger des Pokals der europäischen Meistervereine auf den Gewinner des Pokals der Pokalsieger traf. Drei Jahre später ersetzte das U21- das U23-Format und 1977 wurde die Anzahl EM-Endrundenteilnehmer von vier auf acht Länder erweitert (der Beschluss galt für die EM 1980 in Italien). Auf administrativer Seite wurden ebenfalls wichtige Entscheidungen getroffen: Für die Stadien wurden Sicherheitsauflagen eingeführt (1976), die Rechtspflegeorgane (Kontroll- und Disziplinarkammer sowie Berufungssenat) wurden vom Rest der UEFA-Administration getrennt, um die Unabhängigkeit dieser Organe zu garantieren (1972); für alle UEFA-Wettbewerbe wurden Reglemente eingeführt (1972); außerdem wurden erstmals Fördermittel an Vereine gezahlt, die früh aus einem Klubwettbewerb ausgeschieden waren (1971).
Präsidenten
UEFA-Präsident Gustav Wiederkehr verstarb am 7. Juli 1972. Nachfolger wurde Artemio Franchi (Italien), der im Sommer 1983 bei einem tragischen Autounfall ums Leben kam. Jacques Georges (Frankreich) übernahm bis 1990 das Präsidentenamt, ehe Lennart Johansson (Schweden) 17 Jahre lang der UEFA vorstand. 2007 wurde dann der ehemalige französische Nationalspieler Michel Platini neuer UEFA-Präsident.