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Nachbar-Duell um den Finaleinzug

Die skandinavische Ehre steht auf dem Spiel, wenn Norwegen gegen Schweden um einen Finalplatz spielt.

Von Kevin Ashby aus Preston

Hundert Jahre, nachdem der Staatenbund zwischen Norwegen und Schweden aufgelöst wurde, treffen die erfolgreichsten skandinavischen Frauenfußballnationen in Warrington aufeinander und nur der Sieger dieser Begegnung zieht ins Endspiel der UEFA-Europameisterschaft für Frauen 2005 ein.

"Ein besonderes Jahr"
Die Staaten schlossen sich 1814 zusammen und bildeten einen Bund, der bis 1905 bestand, als Norwegen erneut zum unabhängigen Staat mit einer eigenen Monarchie wurde. Die freundschaftliche Rivalität zwischen den Nationen basiert auch auf dieser einstigen Allianz, und Norwegens Trainer Bjarne Berntsen sagte stellvertretend für alle Norweger zu uefa.com: "Für uns ist es ein besonderes Jahr, und sie sind unsere größten Rivalen. Wir freuen uns wirklich alle auf das Spiel."

Finalsieg
Schweden hatte zwar im historischen Bündnis das Sagen, doch bei den Begegnungen beider Mannschaften hat Norwegen in der Statistik die Nase vorne. Seit 1978 haben sie die Hälfte aller 36 Begegnungen für sich entschieden und nur 10 Mal verloren. Norwegen besiegte Schweden 1987 im EM-Endspiel, 1989 im Halbfinale und im Halbfinale der FIFA-Weltmeisterschaft 1991. Schwedens bedeutendster Sieg stammt aus dem Halbfinale der EURO 1995.

Mühevoller Weg
Beide Mannschaften qualifizierten sich erst spät fürs Halbfinale. Schweden benötigte im letzten Spiel der Gruppe A noch einen Sieg gegen Gastgeber England, um sicher weiter zu kommen. Anna Sjöströms Tor aus der dritten Minute sicherte ihnen den Gruppensieg und verhinderte ein Aufeinandertreffen mit Turnierfavorit Deutschland. Norwegen holte zwar gegen Italien drei Punkte, doch sie mussten auf einen deutschen Sieg über Frankreich hoffen; bis 18 Minuten vor dem Ende durfte Frankreich vom Halbfinale träumen, dann erlöste die DFB-Elf die Norwegerinnen.

Alte Gegner
"Wir waren nach den ersten beiden Gruppenspielen in einer ungünstigen Ausgangslage, genauso wie Schweden", sagte Berntsen. "Aber wir haben uns durchgekämpft und spielen nun gegen unsere Nachbarn und Rivalen um den Finalplatz, und das ist großartig." Der Trainer ist der Meinung, dass für seine Mannschaft "ein Punkt gegen Deutschland möglich gewesen wäre", und vielleicht auch ein Sieg gegen Frankreich - die Spiele endeten 0:1 und 1:1 - aber er ist zufrieden mit der Entwicklung, die Norwegen seit seinem Amtsantritt im Dezember genommen hat.

"Offensives Spiel"
"Ich habe viele neue und junge Spielerinnen geholt, die viele Jahre lang für Norwegen spielen können", sagte Berntsen. "Und ich habe viel für die Offensive getan. Wir werden im Angriff immer besser." Nachdem Norwegens Sturm gegen Deutschland nicht getroffen hatte, änderte er die Aufstellung gegen Frankreich, besonders durch die Einwechslung der 16-jährigen Isabell Herlovsen kam frischer Wind ins Spiel. Aber in Warrington wird der Trainer wohl der eher defensiv agierenden 28-jährigen Unni Lehn den Vorzug geben.

"Schlüsselstelle"
Berntsen bezeichnet die "Erfahrung" und die Angriffslinie mit Hanna Ljungberg und Victoria Svensson als Schwedens größte Stärken: "Sie haben zwei ganz starke Stürmerinnen, die über mehrere Jahre hinweg zu den weltbesten Angreiferinnen gehören - das wird die Schlüsselstelle werden." Auch wenn die schwedische Abwehr den Sturm bislang in den Schatten gestellt hat, weiß Trainerin Marika Domanski-Lyfors, dass die ganze Mannschaft auf höchstem Niveau spielen muss, um das zweite Finale in Folge zu erreichen.

"Wir geben unser Bestes"
"Es wird ein großartiges Spiel werden, und Norwegen ist der Favorit", sagte sie. "Aber wir werden unser Bestes geben, jeder ist für das Spiel bereit und sitzt in den Startlöchern. Wir freuen uns auf das Spiel", sagteDomanski-Lyfors. "Wir haben alles getan, um uns auf die Begegnung vorzubereiten. Wir haben sogar Elfmeterschießen trainiert, falls es dazu kommt, doch wir hoffen, dass wir das Spiel nach 90 Minuten gewinnen können."

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