Finnland trotzt Favorit Schweden
Mittwoch, 8. Juni 2005
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Schweden - Finnland 0:0
Finnland erkämpft sich ein Remis und darf weiter vom Halbfinale träumen.
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Von Kevin Ashby an der Bloomfield Road
Schweden und Finnland trennten sich in Blackpool mit 0:0. Damit haben in der Gruppe A, in der am Samstag der letzte Spieltag steigt, noch alle vier Teams die Chance, das Halbfinale der UEFA EURO 2005™ für Frauen zu erreichen.
Bengtsson an den Pfosten
Aufgrund der starken Angriffsreihen der Gegnerinnen konzentrierten sich beide Teams an der Bloomfield Road vor allem auf die Defensive. Die beste Chance des Spiels hatte ausgerechnet eine Abwehrspielerin. Kristin Bengtssons Flanke segelte in der 78. Minute an Freund und Feind vorbei, landete dann aber am Pfosten des finnischen Tores. Finnland und Schweden haben nun einen bzw. zwei Zähler auf dem Konto und müssen ihr letztes Spiel gegen Dänemark (vier Punkte) und England (drei Punkte) unbedingt gewinnen.
Meilensteine
Da sich Schwedens Mittelfeld beim 1:1 gegen Dänemark am Sonntag schwer getan hatte, brachte Trainerin Marika Domanski-Lyfors Malin Andersson von Beginn an und ließ diese in ihrem 150. Länderspiel mit der Kapitänsbinde auflaufen. Auf der linken Seite spielte Therese Sjögran, dafür saßen Caroline Seger und Frida Östberg auf der Bank. Auf Seiten der Finninnen absolvierte Heidi Kackur ihren 50. Einsatz für ihr Land, sie erhielt den Vorzug vor Jessica Thorn.
Hackentrick von Ljungberg
Schweden hatte in der dritten Minute seine erste Gelegenheit. Hanna Ljungberg ließ zwei finnische Verteidigerinnen mit einem Hackentrick auf Victoria Svensson aussteigen, diese schob den Ball an Torhüterin Malin Moström vorbei, doch Satu Kunnas rettete auf der Linie. Die Schwedinnen hatten mehr Ballbesitz, konnten sich aber keine klaren Chancen erspielen, der letzte Pass kam oftmals zu ungenau.
Kabinettstückchen im Mittelfeld
Nach 22 Minuten hatte auch Finnland seine erste Chance. Spielführerin Anne Mäkinen schoss nach Doppelpass mit Anna-Kaisa Rantanen über das Tor. Finnland war vor allem darauf bedacht, Ljungberg nicht ins Spiel kommen zu lassen. Die Torjägerin musste sich ins Mittelfeld fallen lassen, hatte dort aber mehr Spielanteile und zeigte einige schöne Kabinettstückchen.
Späte Chancen
In der 34. Minute gab es Freistoß für Schweden aus aussichtsreicher Position, Andersson setzte die Kugel jedoch über das Tor. Auch bei Standardsituationen waren die Schwedinnen an diesem Abend nicht torgefährlich. Finnland erspielte sich in der Schlussphase noch einmal gute Chancen, doch Mäkinen und Kalmari scheiterten an Torhüterin Hedvig Lindahl.
Auswechslungen sorgen für Schwung
Im zweiten Durchgang kam Thorn für Kackur, um Finnlands Offensive zu beleben. Josephine Öqvist ersetzte Lota Schelin und wirbelte auf der rechten Außenbahn. Die Schwedin erzielte auch ein Tor, das jedoch nicht anerkannt wurde, da Bengtsson beim Einwurf die Seitenlinie überschritten hatte.
Zweite Pleite verhindert
Pech hatten die Schweden dann, als Bengtssons Hereingabe am Torgestänge landete. Nach der Last-Minute-Niederlage gegen England wäre es eine weitere bittere Pille für Finnland geworden, doch so hat das Team noch alle Chancen, am Samstag den Halbfinaleinzug perfekt zu machen.