DFB-Damen bleiben auf Erfolgsspur
Donnerstag, 9. Juni 2005
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Italien - Deutschland 0:4
Mit einem klaren Erfolg unterstrich der Titelverteidiger seine Ambitionen auf einen neuen Turniersieg.
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Von Andreas Alf
Die deutsche Damen-Nationalelf hat die Weichen für den Halbfinal-Einzug bei der UEFA Europameisterschaft für Frauen 2005 in England gestellt. Mit einem deutlichen 4:0-Erfolg im Deepdale-Stadion in Preston gegen Italien sicherte sich die Auswahl von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer den zweiten Sieg im zweiten Spiel der Gruppe B. Für die Tore sorgten Birgit Prinz, Conny Pohlers, Steffi Jones und Anja Mittag.
Prinz wieder dabei
Erwartungsgemäß hatte die deutsche Spielführerin und Weltfußballerin Prinz ihre Zerrung im Oberschenkel auskuriert und konnte von Beginn an auflaufen. Für die Torjägerin musste Inka Grings mit der Bank Vorlieb nehmen. Zudem spielte Britta Carlson für Navina Omilade im defensiven Mittelfeld.
DFB-Ensemble stark
Äußerst couragiert präsentierten sich die deutschen Damen von der ersten Sekunde an. Vor allem über die flinken Kerstin Garefrekes und Anja Mittag auf dem rechten Flügel gelang es dem amtierenden Welt- und Europameister, die Italienerinnen unter Druck zu setzen. Man merkte auf Anhieb: Der Topfavorit des Turniers schickte sich an, sein Heil bedingungslos in der Offensive zu suchen.
Rekordtreffer bringt Führung
Der Mut der Deutschen sollte schnell belohnt werden. Es war keine Geringere als Prinz, die in der elften Minute nach einem feinen Hackentrick von Mittag erst mustergültig Gegenspielerin Viviana Schiavi aussteigen ließ, um dann eiskalt zur Führung und zu ihrem 84. Treffer für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) einzuschieben. Damit avancierte die Frankfurterin zugleich zur alleinigen Rekordtorschützin ihres Heimatlandes.
Pohlers erhöht
Der deutsche Angriffsmotor lief weiter auf Hochtouren. Nur sieben Minuten später legte Renate Lingor per Freistoß von links auf Pohlers vor, die das Leder spektakulär per Außenriss aus 17 Metern über die italienische Torfrau Carla Brunozzi hinweg zum 2:0 in die Maschen setzte.
Chance für Panico
Von den Südeuropäerinnen war kaum etwas zu sehen, da das Team von Theune-Meyer sowohl technisch als auch physisch klar überlegen war. 40 Minuten dauerte es, ehe Italien erstmals gefährlich vor dem Gehäuse von Silke Rottenberg auftauchte, doch ein 20-Meter-Schuss von Patrizia Panico landete sicher in den Armen der DFB-Keeperin.
Jones trifft
Nach dem Seitenwechsel schalteten die deutschen Damen zunächst einen Gang zurück. Fortan spielte sich das Geschehen überwiegend in der Schaltzentrale ab, die Bemühungen beider Teams wurden frühzeitig durch zahlreiche Fouls unterbunden. Doch nach 55 Minuten konnten die „Adlerträgerinnen“ dennoch auf 3:0 erhöhen: Nach einem Eckball nahm Britta Carlson per Direktabnahme Maß und Steffi Jones fälschte den Schuss der Mittelfeldspielerin per Kopf unhaltbar für Brunozzi ab.
Spiel auf ein Tor
Nun baute Italien vollends ab, Deutschland spielte fortan Einbahnstraßenfußball. Mittag nach feinem Solo und Inka Grings mit einem Distanzschuss hätten nach 70 Minuten sogar für den vierten Treffer sorgen können, in beiden Fällen konnten gegnerische Verteidigerinnen jedoch in letzter Sekunde den Abschluss verhindern.
Mittag legt nach
Nach 74 Minuten war es dann aber dennoch soweit. Tatiana Zorri leistete sich im eigenen Strafraum ein Handspiel und Mittag verwandelte den anschließenden Strafstoß im Nachschuss zur endgültigen Entscheidung, nachdem die italienische Torfrau den eigentlichen Elfmeter der Potsdamerin an den Pfosten lenken konnte.
Eindrucksvoller Sieg
Während kurz vor Spielende zunächst Rottenberg in einer Eins-zu-Eins-Situation gegen die unglücklich agierende Panico den Ehrentreffer der „Squadra Azzura“ verhinderte, hätte die eingewechselte Petra Wimbersky nach einer sehenswerten Einzelaktion aus acht Metern das 5:0 erzielen können, doch die Angreiferin scheiterte an Brunozzi. Insgesamt stellte Deutschland aber dennoch eindrucksvoll seine Ambitionen auf den erneuten Turniersieg unter Beweis.