Finnland als Hecht im Karpfenteich

Von Pete Sanderson an der Bloomfield Road

Turnier-Neuling Finnland hat sich durch einen 2:1-Erfolg gegen Dänemark überraschend für das Halbfinale der UEFA EURO 2005™ für Frauen qualifiziert.

Defensive ist Trumpf
Laura Kalmari brachte die Finninnen schon in der sechsten Minute in Führung, dann war es Heidi Kackur mit einem kraftvollen Kopfball vorbehalten, die gut 500 mitgereisten finnischen Fans in Ekstase zu versetzen. Dänemark konnte zwar noch durch Cathrine Paaske Sørensen verkürzen, doch mit einer großartigen Abwehrleistung sicherte sich Finnland trotz enormen Drucks durch die starken Däninnen einen Platz unter den letzten Vier.

Schielen in den Ewood Park
Dänemark wusste schon vor dem Spiel, dass ein Punkt zum Erreichen des Halbfinals genügen würde. Gegenüber dem Sieg gegen England wurde die Mannschaft auf zwei Positionen verändert, Mie Olsen und Dorte Dalum Jensen kamen in der Abwehr anstelle von Bettina Falk und Mariann Knudsen zum Einsatz. Finnland hatte mit seinen Defensivkünsten schon Schweden zur Verzweiflung getrieben, jetzt wurde allerdings die Offensive verstärkt. Jessica Thorn kam auf dem rechten Flügel für Minna Mustonen, brauchte Finnland doch unbedingt einen Sieg, um überraschenderweise ins Halbfinale einzuziehen, abhängig vom Resultat des anderen Spiels zwischen England und Schweden im Ewood Park.

Schnelle Tore
Finnlands Trainer Michael Käld hatte seine Elf gewarnt, nicht zu offensiv zu beginnen, doch seine Spielerinnen hatten dem offenbar wenig Beachtung geschenkt. Schon in der sechsten Minute bescherte ein kapitaler Abwehrschnitzer Dänemarks die Führung für Kälds Damen. Gitte Andersens Abwehrschlag landete genau vor den Füßen von Kalmari, die sich nicht mehr bremsen ließ und den Ball problemlos an Torfrau Tine Cederkist vorbeischob.

Klare Sache
Dänemark, das das letzte Duell beider Teams souverän für sich entschieden hatte, zeigte sich geschockt und lag prompt mit zwei Toren in Rückstand. Heidi Kackur stieg höher als die gesamte dänische Abwehr und köpfte einen Freistoß von Anne Mäkinen unhaltbar ein.

Überragende Torfrauen
Dänemark brauchte mehrere Minuten, um diesen erneuten Rückschlag zu verdauen, erst in der zwölften Minute musste Finnlands starke Torfrau Satu Kunnas bei einem Kopfball von Merete Pedersen ihr ganzes Können zeigen. Auf der anderen Seite rettete Cederkvist mit einem großartigen Reflex gegen Kalmari. Dann war es wieder Kunnas, die gegen Pedersen spektakulär parierte.

Sørensen trifft
Als Dänemark immer stärker wurde, lag der Anschlusstreffer in der Luft und Sekunden vor der Halbzeit war es schließlich so weit. Ein Fernschuss von Johansen wurde von Sørensen unhaltbar abgefälscht. Ein weiteres Tor hätte Dänemark nun zum Halbfinale gereicht.

Pedersen im Pech
Die beste Gelegenheit dazu hatte die kopfballstarke Sorensen. In der 65. Minute vergab die Stürmerin eine exzellente Chance zum Ausgleich, als sie freistehend aus wenigen Metern über die Latte köpfte. Aber auch Finnland hatte noch eine Möglichkeit vorzeitig alles klar zu machen, nach 72 Minuten traf Mäkinen mit einem Heber nur die Latte. Kurz darauf durften die Finninnen dennoch jubeln, das Halbfinale war erreicht.