Deutscher Erfolg zum Auftakt
Montag, 6. Juni 2005
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Deutschland - Norwegen 1:0
Conny Pohlers schießt den Titelverteidiger zum ersten Sieg.
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Von Andreas Alf
Mit einem schmeichelhaften 1:0-Auftaktsieg gegen Norwegen ist die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in die UEFA WOMEN’S EUROTM 2005 gestartet. Conny Pohlers bewahrte den Titelverteidiger im Halliwell-Jones-Stadion in Warrington mit ihrem Treffer in der 61. Minute vor einer Blamage.
Prinz fällt aus
Einen ersten Schock mussten die deutschen Damen schon vor der Partie hinnehmen. Weltfußballerin Birgit Prinz fiel aufgrund eines Muskelfaserrisses aus und wurde durch Anja Mittag ersetzt. Die Skandinavierinnen präsentierten sich unterdessen in Bestbesetzung.
DFB-Elf nervös
Silke Rottenberg rettete bereits nach drei Minuten einen frühen Rückstand der DFB-Auswahl. Die deutsche Torfrau konnte mit einem Weltklasse-Reflex einen Direktschuss der völlig frei im gegnerischen Strafraum auftauchenden Norwegerin Unni Lehn entschärfen. Doch auch auf der anderen Seite lauerte Gefahr, als Mittags Distanzkracher aus 25 Metern Bente Nordby auf eine erste Probe stellte, welche die Keeperin jedoch mühelos meisterte.
Stensland im Pech
Das Ensemble von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer wirkte ungeordnet, da vor allem Spielmacherin Renate Lingor die entscheidenden Zweikämpfe in der Schaltzentrale verlor. Nach einer Viertelstunde mussten die Deutschen abermals tief durchatmen: Ingrid Stensland sah, dass Rottenburg zu weit vor ihrem Gehäuse stand und versuchte sich mit einem Schuss aus fast 40 Metern, doch das Leder verfehlte den langen Pfosten des leer stehenden Tores knapp.
Garefrekes scheitert
Fortan entwickelte sich eine äußerst schleppende Partie, in der die Norwegerinnen leicht die Oberhand gewinnen konnten. Dennoch war es der Titelverteidiger, der nach 38 Minuten in Führung hätte gehen müssen. Die pfeilschnelle Conny Pohlers setzte sich sehenswert auf dem linken Flügel durch und flankte auf Mittag, die im Fallen auf die heranstürmende Kerstin Garefrekes verlängern konnte, doch die Frankfurterin drosch den Ball aus vier Metern und aus vollem Lauf am Tor vorbei.
Höhere Intensität
Das Tempo wurde von beiden Teams nach dem Seitenwechsel verschärft. Allen voran Lingor versuchte nun, mit Einzelaktionen Überzahl zu schaffen, um für mehr Gefahr nach vorne zu sorgen. Die Norwegerinnen setzten dafür auf Konter. Die Folge: Auf beiden Seiten kam es zu Einschussmöglichkeiten, doch weder Inka Grings frei auftauchend vor Nordby noch Dagny Mellgren per Volleyabnahme konnten ihre Chancen verwerten.
Pohlers trifft
Da die Skandinavierinnen auch ihre folgenden beiden Kontermöglichkeiten nicht zu nutzen wussten, kam es, wie es kommen musste. Nach 61 Minuten setzte Navina Omilade im Strafraum Pohlers sehenswert in Szene, und die Potsdamerin löste sich von Marianne Paulsen, um mit links die unverdiente 1:0-Führung zu erzielen.
Norwegen besser
Wer nun glaubte, das DFB-Team hätte durch Pohlers Treffer an Sicherheit gewonnen, täuschte sich. Nach wie vor wirkte die Defensive des amtierenden Welt- und Europameisters äußerst unbeholfen, während im Spielaufbau die Ideen fehlten. Ganz im Gegenteil der Außenseiter: Mit couragierten Pässen in die Tiefe kam Norwegen immer wieder aussichtsreich vor Rottenbergs Tor, allerdings fehlte die nötige Kaltschnäuzigkeit, um für den Ausgleich zu sorgen.
Rottenberg hält Sieg fest
Da in der Schlussphase auch noch Dagny Mellgren aus fünf Metern per Kopf an Rottenberg scheiterte, rettete Deutschland einen schmeichelhaften EURO-Auftaktsieg über die Runden. Die DFB-Damen müssen sich steigern, wenn sie sich erneut den kontinentalen Titel sichern wollen.