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Kalmari lässt Finnland hoffen

Die finnische Angreiferin Laura Kalmari ist mittlerweile in die absolute Weltspitze im Frauenfußball aufgestiegen.

Von Michael Harrold & Andreas Alf

Der Aufstieg von Laura Kalmari in die Weltspitze des Frauenfußballs fällt auch auf ihr Land zurück. Sie hatte großen Anteil an der Qualifikation Finnlands für die UEFA-Europameisterschaft für Frauen 2005. Und mittlerweile ist sie es gewohnt, auf höchstem Niveau zu spielen.

"Auf diesem Niveau mithalten"
"Bei diesem Turnier für Finnland zu spielen, ist für mich die Gelegenheit, der Welt zu zeigen, wie gut ich bin", meinte die 26-jährige Angreiferin gegenüber uefa.com. "Und es ist die Chance für mein Land, zu beweisen, dass es auf diesem Niveau mithalten kann."

Erfahrenes Trio
Finnland war zwar noch nie vorher bei einem großen Turnier mit dabei, doch mit Spielerinnen wie Kalmari, Anne Mäkinen und Sanna Valkonen in ihren Reihen mangelt es der Mannschaft gewiss nicht an Erfahrung. Alle drei haben nahezu 100 Länderspiele auf ihrem Konto und sind durchaus in der Lage, einige Große zu ärgern. In den Entscheidungsspielen setzte sich die Mannschaft gegen Russland durch.

"Schlüsselspielerinnen"
Kalmari war nach dem Hinspiel gegen Russland die umjubelte Heldin, nachdem sie das einzige Tor des Spiels erzielt hatte. Doch sie gab das Lob gleich an die Mannschaft weiter. "Ich bin zwar eine der Schlüsselspielerinnen für Finnland, aber auf alle Fälle nicht die einzige", sagte sie. "Mittelfeldspielerin Anne Mäkinen ist unsere Anführerin und Innenverteidigerin Sanna Valkonen sehr wichtig für unsere Abwehr. Sie ist eine der Besten in ganz Europa."

Aushängeschild Finnlands
Das gilt auch für Kalmari, die schon lange Zeit das Aushängeschild ihres Landes ist. Im Durchschnitt erzielt sie in jedem fünften Spiel einen Treffer, doch bekannt ist sie vor allem wegen ihrer guten Technik und ihres Gefühls im Fuß. Kalmari spielt etwas hinter ihrer Sturmpartnerin Heidi Kackur, und ist besonders gefährlich, wenn sie mit vollem Tempo auf die Abwehr zuläuft.

Führende Torjägerin
Kalmari eroberte bei HJK Helsinki den finnischen Fußball im Sturm. Während der Klub aus der Hauptstadt die Liga um die Jahrtausendwende herum dominierte, wurde sie drei Mal in Folge beste Torjägerin. 2001 war sie auch in Amerika erfolgreich und gewann mit den Boston Renegades den Titel in der W1-League. 2002 führte sie Umeå IK zur schwedischen Meisterschaft und im Jahr darauf zum Triumph im UEFA-Pokal.

Reise ins Ungewisse
2002 war sie mit 22 Treffern Torschützenkönigin der schwedischen Damallsvenskan, ehe sie zu Djurgården/Älvsjö wechselte. Doch in der Nationalmannschaft war sie noch nicht so erfolgreich. Ihr erstes Länderspiel bestritt Kalmari am 11. März 1996 im Alter von 16 Jahren gegen Island - seitdem ist sie ein fester Bestandteil der Mannschaft. Aber die Endrunde in England ist auch für sie eine Reise ins Ungewisse.

"Nichts zu verlieren"
"Wir sind zum ersten Mal bei einer Endrunde mit dabei, und deshalb ist das eine große Sache für Finnland", sagte sie. "Der Frauenfußball in Finnland breitet sich immer weiter aus, doch die Entwicklung ist sehr langsam. Wir haben nichts zu verlieren - niemand erwartet etwas von uns." Doch Kalmari ist überaus ehrgeizig und fährt deshalb nicht nur zum Spaß nach England. Sollte die finnische Mannschaft sogar die Gruppenphase überstehen, würde dies einen großen Schub für die kommenden Jahre geben.

"Große Ehre"
"Ich hoffe und glaube wirklich, dass unsere Leistung in England einen neuen Fußball-Boom auslösen wird", sagte sie. "Ich liebe den Fußball, und es ist eine große Ehre, zu dessen Entwicklung in meinem Heimatland beitragen zu können. Vielleicht können wir dadurch einige junge finnische Spielerinnen zusätzlich motivieren, Profis zu werden. Das wäre wunderbar!" Das wäre dann ein weiterer Punkt auf Kalmaris Erfolgsliste und würde sicherlich dazu beitragen, dass die erste Endrunden-Teilnahme Finnlands mit Sicherheit nicht die letzte bleiben wird.