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Lincoln führt erfolgreich Regie

Beim 1. FC Kaiserslautern galt Lincoln als Sorgenkind, beim FC Schalke 04 hat er sich zum Leistungs- und Hoffnungsträger entwickelt.

Von Mark Bennett

Über diese Verpflichtung wird sich Rudi Assauer, seines Zeichens Manager beim FC Schalke 04, wohl noch lange freuen. Im Sommer gab er Stürmer Jochen Seitz ablösefrei an den 1. FC Kaiserslautern ab und bekam dafür im Gegenzug mit Spielmacher Lincoln einen Akteur, der in seinem letzten Jahr in der Pfalz durch Abwesenheit glänzte und im März 2004 sogar suspendiert wurde.

Streit um Behandlung
Eine hartnäckige Muskelverletzung hatte den sensiblen Techniker damals geplagt. Er wollte die Blessur bei seinem Vertrauensarzt in Brasilien behandeln lassen, Kaiserslautern wollte ihn von der heimischen Medizinabteilung auf Vordermann bringen lassen. Und so kam es schließlich zum Bruch.

Assauer optimistisch
Trotz des Vorfalls war Assauer optimistisch, als er die Neuverpflichtung vorstellte. „Wenn er wieder da hinkommt, wo er vor seiner Verletzung war, haben wir einen sehr guten Fußballer verpflichtet. Wir sind zuversichtlich, dass er wieder zu seiner alten Form zurückfindet“, sagte der 60-Jährige und stattete den Brasilianer mit einem Vertrag bis 2007 aus.

Manager behält Recht
Damals wurde Assauer von Kritikern müde belächelt, doch inzwischen hat er die Lacher auf seiner Seite. Lincoln hat sich zum absoluten Leistungsträger bei den Knappen entwickelt und hat maßgeblichen Anteil am Aufschwung der Schalker in dieser Saison.

Träume von der Meisterschaft
Im bisherigen Verlauf der aktuellen Spielzeit bestritt der technisch versierte und schussstarke Akteur vom Zuckerhut 26 Bundesligaspiele für die Königsblauen und erzielte dabei neun Tore, acht weitere konnte er vorbereiten. Darunter war auch ein Treffer, der Schalke von der Meisterschaft träumen ließ. Am 25. Spieltag erzielte er beim 1:0-Sieg gegen den FC Bayern München das einzige Tor.

Leistung zieht Interessenten an
Kein Wunder, dass andere Mannschaften auf den 26-Jährigen aufmerksam geworden sind. Aus Brasilien haben sich Interessenten während der Winterpause gemeldet und vor einigen Wochen galt er als potenzieller Nachfolger von Zinedine Zidane bei Real Madrid CF.

Treueschwur
Doch selbst in einer Situation als alle von einem möglichen Wechsel in die spanische Hauptstadt redeten, bekannte sich Lincoln zu Schalke. „Ich fühle mich sehr wohl hier. Wenn der Verein will, bleibe ich bis an mein Karriereende hier“, ließ er verlauten.

Vorzeitige Verlängerung
Aussauer konnte Assauer nur müde über die Abwerbungsversuche aus dem Ausland lächeln. Schließlich hatte er den Vertrag mit seinem neuen Juwel schon längst erweitert. Bereits im Januar wurde der Vertrag des 26-Jährigen vorzeitig um ein Jahr bis 2008 verlängert. „Das Risiko, das wir bei seiner Verpflichtung eingegangen sind, hat sich ausgezahlt“, freute sich der Schalke-Manager.

Sperre lässt Träume platzen
Trotz hervorragender Leistungen in dieser Saison konnte aber auch Lincoln nicht verhindern, dass die Schalker Träume vom Titelgewinn am 29. Spieltag platzten. Im Heimspiel gegen den Hamburger SV musste er nach einer Gelb-Roten Karte bei der 0:3-Niederlage beim VfB Stuttgart zuschauen und miterleben, wie der Meisterschaftskandidat eine 1:2-Heimniederlage bezog.

„Will Meister werden“
Der 26-Jährige hat sich aber schnell vom Schock erholt und blickt bereits positiv in die Zukunft. „Ich will mit Schalke Meister werden. Diese Saison wird das wohl nichts mehr. Nächstes Jahr will ich wieder angreifen“, verspricht er. Rudi Assauer wird es gerne hören, schließlich ist er mit der Verpflichtung des Brasilianers ein Risiko eingegangen, dass sich bezahlt gemacht hat.

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