Zidan erobert Bremen im Sturm
Donnerstag, 31. März 2005
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Der ägyptische Stürmer Mohamed Zidan hat in Bremen sofort Eindruck hinterlassen.
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Von Mark Bennett
Als Werder Bremen in der Winterpause die Verpflichtung von Mohamed Zidan bekannt gab, hatte kaum einer je von ihm gehört. Der 23-Jährige, der bislang in der dänischen Liga spielte, kam als Leihgabe, um den scheidenden Europameister Angelo Charisteas zu ersetzen.
Höchstes Lob
Der dänische Nationaltrainer Morten Olsen versicherte den Bremer Fans sofort, dass sie einen ausgezeichneten Spieler bekommen würden. „Mohamed Zidan ist immer für eine Überraschung gut und das gibt es heutzutage nur noch selten“, sagte Olsen. „Wir würden ihn alle gerne für Dänemark spielen sehen.“
Zu Beginn verletzt
Anfangs hatte der Stürmer wenig Gelegenheit, diese Prophezeiung zu erfüllen. Bei einem Freundschaftsspiel im Winter gegen den Hamburger SV verletzte sich Zidan bei einem Foul von Raphael Wicky am Knöchel und musste für zwei Monate pausieren.
Debüttor
Doch der geborene Ägypter ließ sich davon nicht unterkriegen und bewies bei seinem ersten Bundesliga-Auftritt am 12. Februar seine Fähigkeiten. Der Spieler vom FC Midtjylland traf nach seiner späten Einwechslung bereits bei der ersten Ballberührung zum 2:0-Sieg der Bremer gegen VfL Borussia Mönchengladbach.
„Großartiges Gefühl“
„Ich bekam den Ball und sagte zu mir: Mach es einfach“, erzählte Zidan nach seinem kurzen Auftritt gegen Mönchengladbach. „Und genau das habe ich getan. Es war ein großartiges Gefühl, den Ball am Torhüter vorbei über die Linie rollen zu sehen.“
Gerichtsurteil
Doch auf Zidan wartete danach eine unangenehme Überraschung. Drei Tage nach seinem Debüt für Bremen wurde er von einem dänischen Gericht zu einer 60-tägigen Freiheitsstrafe verurteilt, nachdem man ihn schuldig befand, kurz vor seinem Umzug nach Deutschland in den Straßen Kopenhagens eine gestohlene Uhr gekauft zu haben.
Torgefährlicher Ersatzspieler
Auf seine Stürmerleistung hatte das aber wenig Auswirkungen. Beim zweiten Spiel für Bremen schoss er, zwei Minuten nach seiner Einwechslung, in der 83. Minute das letzte Tor zum 4:1-Erfolg gegen Hannover 96. Das reichte, um den Verein von seinen Qualitäten zu überzeugen.
Vertrag bis 2008
Zwar hat er seitdem nicht mehr getroffen, doch Bremen zahlte bereitwillig drei Millionen Euro an Zidans dänischen Klub, um seinen Wechsel nach Deutschland perfekt zu machen. Der Spieler hat inzwischen einen Vertrag bis 2008 unterschrieben. „Mohamed war über seine Verletzung in den ersten Wochen bei Werder sehr enttäuscht, doch er hat sein überragendes Talent bereits bewiesen“, sagte Bremens Sportdirektor Klaus Allofs. „Wir sind überzeugt, dass er sich in den nächsten Jahren noch weiter verbessert und sich zu einem Schlüsselspieler unseres Teams entwickeln wird.“
Treue Fans
Die dänischen Fans werden ihn dabei in jedem Fall unterstützen. Beim Spiel Bremen gegen VfL Bochum 1848 am 26. Februar reisten 50 Fans von Midtjylland nach Deutschland, um ihr Idol, der in 98 Spielen 42 Tore für Midtjylland erzielt hatte, erneut spielen zu sehen.
Große Dankbarkeit
„Sie wollen ihm für seine Zeit in Dänemark und seine tollen Tore danken“, sagte Bremens Fanbeauftragter Dieter Zeiffer. Sollte Zidan in Bremen eine ähnliche Quote erreichen, wäre er wohl auch in der Hansestadt schnell ein absoluter Publikumsliebling.