Oliver Neuville - Tore für Klinsmann
Donnerstag, 28. Oktober 2004
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Der gebürtige Schweizer will sich mit guten Leistungen wieder für die deutsche Nationalmannschaft empfehlen.
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Genau 48 Länderspiele hat Oliver Neuville bisher für die deutsche Fußball Nationalmannschaft absolviert und in Zukunft sollen weitere Einsätze folgen. Neuville, der nach einem Formtief seit dem Länderspiel im April diesen Jahres gegen Rumänien nicht mehr berücksichtigt wurde und auch nicht zum Kader für die UEFA Europameisterschaft 2004™ in Portugal gehörte, drängt nun mit starken Leistungen und Toren in der Bundesliga auf eine Rückkehr in den DFB-Kader.
Rückschlag in Leverkusen
Entscheidend für die Unterbrechung seiner Nationalmannschaftskarriere war die insgesamt enttäuschende Spielzeit 2003/2004 bei Bayer 04 Leverkusen. Als sich die Sturmkollegen França und Dimitar Berbatov unter der Regie von Trainer Klaus Augenthaler in einen wahren Torrausch spielten und gemeinsam 30 Bundesligatreffer erzielten, wurde Neuville ohne "Rückfahrschein" vom Stammplatz auf die Ersatzbank katapultiert. Der sensible Angreifer, der in den Jahren zuvor in der Bundesliga und in der UEFA Champions League für Bayer Leverkusen stets ein Leistungsträger und Erfolgsgarant war, kam mit seiner neuen Rolle mental nicht zurecht, verlor an Selbstvertrauen und konnte auch sein international anerkanntes Leistungspotential nicht mehr abrufen.
Erste Karriereschritte in der Schweiz
Geboren wurde der geniale Techniker als Sohn eines deutschen Kaufmanns in der Schweiz. Über den FC Gambarogno und den FC Locarno wechselte er zu Servette Genf, mit dem er 1994 den Meistertitel in der Schweiz gewann und sich mit guten Leistungen für andere Aufgaben empfahl.
Wechsel in die Bundesliga
Nach einem Engagement beim spanischen Proficlub CD Tenerife schaffte Neuville 1997 unter Trainer Ewald Lienen den Sprung in die Bundesliga zum FC Hansa Rostock.
Der pfeilschnelle Konterstürmer überzeugte sofort, in dem er in 17 Partien acht Treffer erzielte und in der Folgesaison 14 Tore nachlegen konnte. Die Bundesliga und Trainer Ewald Lienen waren begeistert: „Mit seiner Schnelligkeit, seiner Technik und seiner Torgefährlichkeit ist er prädestiniert für diese Rolle“, erklärte Lienen damals.“
Debüt in der Nationalmannschaft
Noch in Rostock unter Vertrag stehend absolvierte Neuville am 2. September 1998 beim 2:1-Sieg auf Malta sein Nationalmannschafts-Debüt. In den folgenden sechs Jahren stand er 48 Mal für Deutschland auf dem Platz und erzielte dabei insgesamt vier Treffer. Damit soll für den 31-Jährigen das Kapitel DFB-Auswahl aber noch lange nicht beendet sein.
Wechsel nach Gladbach
Mit seinem Wechsel im Sommer von Leverkusen zum VfL Borussia Mönchengladbach hat Oliver Neuville wieder zu seiner alten Stärke zurückgefunden. Der Stürmer blüht bei seinem neuen Club förmlich auf: Neuville rennt, dribbelt und erzielt Tore wie in seinen besten Tagen. Gladbachs Neuzugang traf in bisher zehn Saisonspielen achtmal für die Borussia. Damit führt er die Torjägerliste der Bundesliga an.
Ziel WM 2006
Trotz überzeugender Argumente hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann bisher auf eine Berufung des treffsicheren Angreifers verzichtet. Gerade in der Offensive hat der Ex-Weltklassestürmer Klinsmann mit Kevin Kurany vom VfB Stuttgart, Klose von Bremen, Thomas Brdaric vom VfL Wolfsburg, Gerald Asamoah vom FC Schalke 04 und dem talentierten Lukas Podolski vom Zeitligisten 1. FC Köln die Qual der Wahl. Oliver Neuville will jedoch in seinen Bemühungen um eine Rückkehr in die Nationalmannschaft nicht nachlassen: „Wenn ich weiter meine Tore schieße, wird meine Chance kommen“, erklärte der Stürmer, der unbedingt bei der WM 2006 in Deutschland das Nationaltrikot tragen will. Nach seinen zuletzt guten Leistungen hätte er zumindest eine Chance im Klinsmann-Kader verdient.