Rekordverlust für BVB
Freitag, 8. Oktober 2004
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Bundesliga: Dortmund hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Rekordminus von 67,7 Mio Euro abgeschlossenen.
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Wie erwartet fiel die heutige Bilanzpressekonferenz des UEFA Champions League-Siegers von 1997 mit einem riesigen Verlust für das Jahr 2003/04 aus. Die Führungsriege des einzigen deutschen börsennotierten Klubs ist aber trotz eines Verlustes von 67,7 Millionen Euro zuversichtlich. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Verbindlichkeiten (73,5 Millionen Euro) um über 60 Prozent auf insgesamt 118,8 Millionen Euro. „Wir sind von der Euphorie des Börsengangs vor vier Jahren in der harten Realität angekommen“, kommentierte Klubchef Dr. Gerd Niebaum.
Aktie auf Talfahrt
Das „schwarz-gelbe“ Wertpapier wurde im Oktober 2000 zum Kurs von elf Euro pro Stück ausgeschüttet. Vor etwa drei Wochen erreichte das Papier seinen Tiefststand bei 2,36 Euro. Die Borussia erwägt, sich frisches Kapital durch eine erneute Ausschüttung von Aktien zu besorgen und eine 120-Millionen-Euro-Anleihe beim Finanzinvestor Stephen Schechter in London aufzunehmen.
Fehlendes internationales Parkett
Als Grund für die schwerste Finanzkrise in der Geschichte der Westfalen gab Präsident Niebaum die fehlenden Einnahmen aus der UEFA Champions League und das frühe Ausscheiden aus dem UEFA-Pokal an. Zudem seien die TV-Einnahmen durch die Insolvenz des Medienunternehmers Leo Kirch eingebrochen. Niebaum: „Künftig werden wir nicht mehr mit Einnahmen aus dem Europapokal und dem DFB-Pokal planen.“
Pause für Ewerthon
Neben den Negativmeldungen aus dem Bereich Finanzen gibt es auch sportlich wenig Gutes zu vermelden. BVB-Torjäger Ewerthon zog sich im Training einen Muskelfaserriss zu und wird der Elf von Trainer Bert van Marwijk zwei Wochen nicht zur Verfügung stehen. Damit fehlt der mit fünf Treffern neben Jan Koller erfolgreichste Borusse beim Wiedersehen mit seinem Ex-Trainer Matthias Sammer und dem VfB Stuttgart am 16. Oktober.
Hertha mit Minus
Hertha BSC Berlin hat die vergangene Saison als Tabellenzwölfter und mit einem betriebswirtschaftlichen Verlust von 4,2 Millionen Euro abgeschlossen. Damit seien die Verbindlichkeiten von 16,8 auf 21 Millionen Euro angestiegen, so der für Finanzen zuständige Geschäftsführer Ingo Schiller. Die Hauptstädter haben die letzte Spielzeit mit einem Umsatz von 62 Millionen Euro beendet, in der Saison zuvor waren es noch 69,3 Millionen. „Das Ergebnis ist in dem Korridor geblieben, den wir erwartet haben. Deshalb beunruhigt er mich nicht“, sagte Schiller. Ähnlich wie in Dortmund denkt man auch bei der Hertha über eine Schechter-Anleihe nach. Die Größenordnung beträgt zwischen 25 und 35 Millionen Euro.
Salihamidzic sagt Länderspiel ab
Hasan Salihamidzic ist vorzeitig vom Kader der Nationalmannschaft Bosnien-Herzgowinas zum FC Bayern München zurückgekehrt. Der Mittelfeldspieler hat das WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien-Montenegro wegen einer Leistenverletzung abgesagt. Ob er den Bayern bei den kommenden Spielen fehlen wird, ist noch unklar.