Ja zum Schiedsrichteraustausch
Dienstag, 14. September 2004
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Durch ein neues Austauschprogramm wird auch bei heiklen Spielen eine souveräne Spielleitung gewährleistet.
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Von Mark Chaplin
Die europäischen Fußballnationalverbände sind dazu eingeladen, die Vorteile eines von der UEFA ins Leben gerufenen Austauschprogramms für Schiedsrichter ab der Saison 2004/05 zu nutzen.
Neue Erfahrung
Das UEFA-Exekutivkomitee folgte vor kurzem einem Vorschlag der UEFA-Schiedsrichterkommission und befürwortete dieses Programm, das nicht nur ins Leben gerufen wurde, um den Schiedsrichtern neue Erfahrungen zu ermöglichen. Mit ihm sollen auch die einheimischen Unparteiischen vor dem Druck von Spielen mit besonderer Brisanz bewahrt werden.
Freiwillige Teilnahme
Das Austauschprogramm für Schiedsrichter auf nationaler Ebene wird den nationalen Verbänden von der UEFA unverbindlich angeboten. Es gibt keinen Zwang, an diesem Programm teilzunehmen; einige Nachbarverbände haben bereits eine Vereinbarung über einen gegenseitigen Austausch, und dies könnte jetzt auf einer beidseitigen Basis fortgesetzt werden.
Heikle Spiele
Das Ziel dieses Programms ist es, den Verbänden die Möglichkeit zu bieten, neutrale internationale Unparteiische einzusetzen. Diese werden bei besonders heiklen Spielen nicht so sehr unter Druck stehen wie ihre einheimischen Kollegen. Denn besonders bei Derbys, bei Spitzenspielen und bei Begegnungen, die aus religiöser Sicht brisant sind, oder die von den Medien zu etwas Besonderem gemacht wurden, ist der Druck besonders groß.
Verbesserung der einheitlichen Linie
Zudem wurde dieses Programm geschaffen, um den europäischen Spitzenschiedsrichtern die Leitung von möglichst vielen Topspielen anvertrauen zu können. Dadurch sammeln sie in verschiedenen nationalen Wettbewerben zusätzliche Erfahrungen, was auch die einheitliche Linie der europäischen Schiedsrichter verbessern wird.
Neutraler Verband
In Zusammenarbeit mit dem nationalen Schiedsrichterkomitee kann jeder Mitgliedsverband der UEFA einen Antrag stellen, für bestimmte Spiele einen ausländischen Schiedsrichter zu erhalten. Solche Anfragen müssen mindestens einen Monat vor dieser Partie eingegangen sein, außerdem sollte sich dieser Dienst auf ein paar wenige Spiele in einer Saison beschränken.
Ernennung der Schiedsrichter
Die Schiedsrichterkommission der UEFA ist zusammen mit der UEFA-Verwaltung für die Ernennung der Unparteiischen verantwortlich. Die nationalen Verbände können nicht besondere Wünsche nach bestimmten Schiedsrichtern oder Schiedsrichtern aus bestimmten Ländern äußern sowie die eingeteilten Unparteiischen ablehnen. Es wird der UEFA nur unter Einhaltung dieser Gesichtspunkte möglich sein, Konflikte mit den Vereinswettbewerben zu vermeiden.
Gegenseitiger Austausch
Im ersten Schritt sollte dieses Programm auf einem gegenseitigen Austausch basieren, der den Schiedsrichtern die faire Gelegenheit gibt, im Ausland Erfahrungen zu sammeln. Dies soll jedoch nicht die Qualität der einheimischen Spielleiter in Frage stellen. Und so wird es auch für nationale Verbände, die selbst keinen internationalen Topschiedsrichter stellen, nicht möglich sein, einen Elite-Schiedsrichter für ihre Spiele gestellt zu bekommen.
Internationale Liste
Für jedes Spiel werden ein Schiedsrichter, zwei Assistenten und ein vierter Offizieller mit der selben Nationalität ernannt. Die Unparteiischen und die Assistenten werden aus der Liste der internationalen Spielleiter ausgewählt, und die UEFA entscheidet über die Einstufung dieser Schiedsrichter.