Merk bedauert Vorfälle von Rom
Dienstag, 28. September 2004
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Schiedsrichter Merk war einer der Gastredner bei der UEFA-Trainertagung in Stockholm.
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Von Pete Sanderson
Es ist nicht alltäglich, dass ein Spitzenschiedsrichter mit einigen von Europas Nationaltrainern in geselliger Atmosphäre zusammen sitzt, aber genau dies geschah in Stockholms Hilton Hotel, wo Deutschlands bester Schiedsrichter Markus Merk auf die europäische Trainer-Elite traf.
Gute Beziehungen
Merk, der glaubt, dass die Beziehungen zwischen Trainern und Schiedsrichtern nie zuvor so gut gewesen sind, war einer der Gastredner bei der sechsten Trainertagung von Europas Nationaltrainern in Schwedens Hauptstadt. Seit einigen Jahren gehört er zu den besten Schiedsrichtern Europas. Dies stellte er auch bei der UEFA EURO 2004™ unter Beweis, bei der er mit der Leitung des Endspiels zwischen Portugal und Griechenland beauftragt wurde.
Großartiges Jahr
"Es war ein großartiges Jahr für mich, und ich bin froh, dass ich ein solch großes Spiel leiten durfte", sagte der 42-jährige Zahnarzt aus Kaiserlautern gegenüber uefa.com. "Es ist schön, mit den Nationaltrainern bei so einer Veranstaltung über bestimmte Regeln wie dem passiven Abseits zu reden, über die es zuletzt ja große Diskussionen gab."
Zwischenfall in Rom
In letzter Zeit wurde auch viel über die Sicherheit der Schiedsrichter gesprochen. Negativer Höhepunkt war der Zwischenfall in Rom, als der schwedische Schiedsrichter Anders Frisk bei einem UEFA Champions League-Spiel von einem Gegenstand aus dem Publikum am Kopf getroffen wurde.
Mexes sieht Rot
Frisk hatte AS Romas Verteidiger Philippe Mexes vom Platz gestellt, nachdem dieser gegen Maris Verpakovskis nachgetreten hatte. Nach der Wurfattacke musste der Schwede die Partie abbrechen. Merk hofft, dass solche traurigen Zwischenfälle eine Rarität bleiben werden: "Zunächst einmal ist es eine sehr bedauerliche Situation für die Schiedsrichter im Allgemeinen, für Anders und vor allem für den Fußball an sich", so Merk. "Er ist ein guter Freund von mir, und ich weiß, dass er über die Vorfälle sehr enttäuscht war, weil so etwas nicht nur physisch, sondern auch psychisch sehr schmerzhaft sein kann."
Schwierige Situation
"Niemand will solche Zwischenfälle sehen", betonte Merk. "Jeder weiß, dass so etwas passieren kann, aber darüber denkt man als Schiedsrichter nicht besonders nach. Natürlich ist es problematisch, solche Vorkommnisse künftig zu verhindern. Ab und zu passiert es jedoch, das ist einfach nicht zu vermeiden, aber es wäre schlimm, wenn wir deshalb einige unser besten Schiedsrichter verlieren würden."
Sicheres Gefühl
Allerdings betont Merk, dass er in seinem Verhalten nichts ändern wird, wenn er das nächste Mal in einem Champions League-Spiel den Rasen betreten wird. "Trotz des Vorfalls habe ich keine Angst, und ich bin mir sicher, dass es bei Anders genauso ist. Unser Job ist nicht einfach und wenn so etwas passiert, wird er sogar noch schwieriger. Aber ich fühle mich immer sicher, wenn ich vor all diesen Zuschauern auf das Spielfeld komme."
Keine Angst
"Ich glaube, wenn man ängstlich in ein Spiel geht, dann kann man sich nicht mehr auf die Partie konzentrieren. Es ist nur schade, dass so ein Vorfall einen großen Champions League-Abend ruinieren kann. Aber wenn die Leute glauben, dass sie mit solchen Aktionen Schiedsrichter vergraulen können, dann sollten sie das nochmals überdenken."