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EURO-Schiedsrichter kommen in Form

Schiedsrichterwesen

Ein fünfwöchiges Trainingsprogramm soll die UEFA EURO 2004™-Schiedsrichter für die Endrunde fit machen.

Von Mark Chaplin

Europas Schiedsrichterelite muss sich einem fünfwöchigen intensiven Trainingsprogramm unterziehen, um für die UEFA EURO 2004™ in Top-Form zu sein.

Fitness-Plan
Die zwölf Schiedsrichter und vier vierten Unparteiischen, die für Portugal nominiert worden sind, wurden gebeten, sich in der Schlussphase ihrer Vorbereitung auf das Turnier nach einem speziellen Plan, der von Werner Helsen, dem UEFA-Experten für Schiedsrichtertraining und -fitness aufgestellt wurde, zu richten. Seit Jahren arbeitet Helsen mit europäischen Spitzenschiedsrichtern zusammen. Er hat dazu beigetragen, das Schiedsrichtertraining und die Entwicklungsprogramme der UEFA zu optimieren und den Standard zu erhöhen.

Vorbereitungskurs
Letzte Woche konnte sich der Belgier beim EURO 2004™-Vorbereitungskurs in San Félix da Marinha nahe Porto vor Ort ein aktuelles Bild von den Schiedsrichtern verschaffen. Die Unparteiischen lernten ihren Hauptsitz während der EM von Juni bis Juli kennen und diskutierten auch Themen, wie einheitliche Entscheidungen hinsichtlich verschiedener Spielregeln. Sie absolvierten zudem Fitness-Tests, um vor dem Wettbewerb ihre Kondition zu prüfen und wurden über ihre Pflichten als UEFA-Repräsentanten in Kenntnis gesetzt.

Keine bösen Überraschungen
"Sie werden bei sehr hohen Temperaturen arbeiten und trotzdem die richtigen Entscheidungen treffen müssen", sagte Helsen den Schiedsrichtern. "Deshalb wollen wir sicher stellen, dass Sie für die Herausforderungen, die vor Ihnen liegen, gerüstet sind." Es ist durchaus möglich, dass die Unparteiischen in Portugal mit Temperaturen bis zu 40 Grad zurecht kommen müssen. Deshalb auch der Fitness-Test letzte Woche, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Individuelles Programm
Das detaillierte EURO-Vorbereitungsprogramm, das auch eine spezielle Version für die 24 Schiedsrichterassistenten der EURO 2004™ vorsieht, wird auf den einzelnen Unparteiischen je nach maximaler Herzfrequenz (HR max) zugeschnitten sein. Es beginnt diese Woche und steigert sich kontinuierlich bis zum Anpfiff der EM am 12. Juni.

Hohe Intensität
Jede Woche absolvieren die Schiedsrichter vier Trainingseinheiten. Die erste Trainingseinheit findet nach einem anstrengenden Liga-Wochenende statt und beinhaltet ein 50-minütiges Regenerationstraining mit Gehen und Joggen auf einem Laufband, Fahrradfahren, Rudern und Dehnen. Am Dienstag wird das Training intensiviert und dauert 70 Minuten. Zum Aufwärmen wird fünf Minuten mit niedriger Pulsfrequenz gelaufen, im Anschluss folgen Krafttraining und mehrere Minuten Lauf mit hoher Pulsfrequenz.

"Passive Erholung"
Helsen erklärte, das Training im Wald oder auf einer Laufbahn wäre eine gute Alternative zu einem Fußballplatz. "Es ist besser, auf weichem Untergrund wie zum Beispiel Gras oder Waldboden zu laufen, als auf einer harten Straße", sagte er in Bezug auf die Gefahr einer Bänderverletzung. Am Mittwoch folgt eine Pause bzw. "passive Erholung", am Donnerstag wird die Schnelligkeitsausdauer trainiert.

Trainingsplan
Die vierte und letzte Trainingseinheit ist für den Tag vor einer Wochenendpartie angesetzt, die der Schiedsrichter leitet. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Sprinttraining. Jeder der EURO-Unparteiischen, die letzte Woche in Portugal waren, erhielt ein Dossier mit dem EURO-Vorbereitungsplan.

"Top 12" fit
Helsens sorgfältige Planung und intensive Arbeit mit den Schiedsrichtern war sehr wichtig, um die Fitness zu erreichen, die ein Schiedsrichter im heutigen Fußball braucht, um mit dem hohen Tempo mithalten zu können. Das Vorbereitungsprogramm für Portugal wird dafür sorgen, dass Europas "Top 12" für das Fußballspektakel im Sommer in bester Verfassung sind.