Schwalbenkönige vom Thron stoßen
Donnerstag, 22. April 2004
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Die Schiedsrichter der englischen Premiership haben versprochen, nächste Saison hart gegen Schwalben vorzugehen.
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Von Mark Chaplin
Die Schiedsrichter der englischen Premiership haben versprochen, ab der nächsten Saison gegen Spieler hart durchzugreifen, die "simulieren". Darunter fallen Schwalben oder vorgetäuschte Verletzungen, mit denen man versucht, Schiedsrichterentscheidungen zu beeinflussen. Die Schiedsrichter sagen, sie seien entschlossen, Unehrlichkeit auf dem Platz zu bestrafen, doch räumen sie auch ein, dass sie dabei die Unterstützung der Vereine, der Spieler und der Trainer benötigen.
Neue Linie
Die neue Linie wurde letzte Woche nach einem regulären Treffen der besten Schiedsrichter des Landes verkündet. Diese sprachen für alle Kollegen in ganz Europa, als sie die Schwere ihrer Aufgabe hervorhoben, wenn es zum Beispiel darum geht, ein richtiges Foul von der wachsenden Anzahl der raffinierten Schwalben auf dem Platz zu unterscheiden.
Strenge Haltung
Die Schiedsrichter haben eine Anzahl von Bereichen ausgemacht, an denen es für sie schwierig ist, zu entscheiden. Dies beinhaltet Situationen, in denen Spieler zu Boden gehen, ohne dass überhaupt ein Kontakt stattgefunden hat, bei überhartem Einsatz, bei unabsichtlichem Kontakt und bei Überreaktionen.
Warnung an die Spieler
"Wir werden nicht daneben sitzen und zuschauen", sagte der früher international pfeifende Unparteiische Keith Hackett, der die Elite und die nationale Liste der englischen Schiedsrichter unterweist. "Anstatt vorsichtig mit Verwarnungen umzugehen, werden wir gegen Leute, die versuchen, einen Strafstoß zu schinden, sofort Verwarnungen aussprechen."
Bedürfnis nach Besserung
Der erfahrene englische Unparteiische Graham Poll fügte hinzu: "Spieler sind in der Täuschung sehr gut. Und es ist auch klar, dass wir noch nicht gut genug sind, es aufzudecken. Es gab in dieser Saison schon Elfmeter, die gegeben werden mussten, aber verweigert wurden, weil der Schiedsrichter eine Schwalbe vermutete."
Nicht länger ein "Auslandsproblem"
Hackett sagte: "Schiedsrichter wollen zu einhundert Prozent sicher sein. Sichern sie sich jetzt ab, weil sie entscheiden müssen, ob es ein Foul war? War es eine Schwalbe? Und wenn man eine klare Torchance verhindert, bedeutet das die Rote Karte. Wir sagten gern: 'Das ist ein Auslandsproblem', doch wir haben es hier. Wir werden kommende Saison härter gegen Schwalben vorgehen, und Ziel ist es, diese dadurch zu reduzieren."
Treffen mit den Vereinen
Treffen zwischen den englischen Spitzenschiedsrichtern, den Vertretern der Spieler und der Vereine werden wahrscheinlich nicht ausbleiben, und die Letzteren sollen ermutigt werden, die Schiedsrichter, die sie besuchen wollen, auch zu empfangen, um ihre Sicht der Dinge darzulegen.