UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Hören, sehen - und handeln!

Schiedsrichterwesen

Europas Schiedsrichterassistenten sollen bei Fußballspielen auf rassistische Vorfälle achten.

Von Mark Chaplin

Wenn man als Schiedsrichterassistent die Linie auf und ab läuft, wird man immer Bemerkungen von den Zuschauerrängen mitbekommen, egal, wie konzentriert man auch auf das Spielgeschehen ist. Und dabei gibt es gewisse Bemerkungen, die - zum Wohle des Fußballs - geahndet werden sollten.

Wichtige Rolle
Die besten Schiedsrichterassistenten Europas wurden beim jüngsten UEFA-Seminar im schweizerischen Nyon genau darauf aufmerksam gemacht. Sie wurden daran erinnert, dass sie in der europaweiten Kampagne gegen Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung eine wichtige Rolle spielen.

Vorfälle berichten
Doch nicht nur die Schiedsrichterassistenten, die vor vollen Zuschauerrängen ihrem Job nachgehen, können ihren Teil beitragen. Auch Schiedsrichterassistenten im Breitenfußball sollten aktiv werden, wenn sie Zeuge rassistischer Vorfälle auf oder neben dem Platz werden, und einen Bericht der Vorfälle abliefern. Durch einen solchen Bericht kann man seinen Teil dazu beitragen, den Fußball von einem besorgniserregenden Phänomen zu befreien.

Sanktionsliste
Die UEFA arbeitet eng mit dem Netzwerk Fußball gegen Rassismus in Europa (FARE) zusammen, um den Rassismus im Fußball zu bekämpfen. Die Europäische Fußballunion hat in diesem Rahmen ihre Sanktionsliste verstärkt, um Leute, die das Image des Fußball beschmutzen, zu bestrafen.

"Soziales Problem"
"Der Rassismus ist ein soziales Problem, das sich auch in den Fußball schleicht. Sie sind in einer idealen Position, um der UEFA bei der Bekämpfung dieses Problems zu helfen", teilte FARE-Vertreter Piara Powar den anwesenden Assistenten mit. "Sie sind bei vielen Gelegenheiten eng an den Fans dran, und manchmal hören Sie Bemerkungen, die hinter Ihrem Rücken gemacht werden."

"Probleme ausmachen"
"Sie sehen zudem, wenn Spruchbänder ausgerollt oder Bananen auf den Platz geworfen werden, was leider immer noch passiert", meinte er weiter. "Sie hören, wenn die Zuschauer ein Affengebrüll anstimmen. Sie können Probleme ausmachen, die einem Schiedsrichter oder einem Spielbeobachter vielleicht entgehen."

Tätig werden
Doch solche Vorfälle beschränken sich nicht nur auf die Tribünen. Die Assistenten sollen auch tätig werden, wenn sie mitbekommen, wie ein Spieler in ihrer Nähe rassistisch verunglimpft wird, damit dieses schlimme Verhalten vom Schiedsrichter - und in der Folge von den jeweiligen Disziplinarkammern - geahndet werden kann.

"Fehlende Berichte"
"Wir bitten Sie, dem Schiedsrichter zu berichten, was Sie hören oder sehen, entweder sofort oder nach dem Spiel, damit der Unparteiische den Disziplinarbehörden der UEFA per Spielbericht die Einzelheiten zukommen lassen kann", erklärte Powar. "Eines unserer Probleme bei der Bekämpfung des Rassismus sind fehlende Berichte. Dies hat dazu geführt, dass sich verunglimpfte Spieler beschwert haben. Zudem kommt es nur zu einem Disziplinarverfahren, wenn ein Vorfall gemeldet wird."

"Verantwortung zum Handeln"
"Rassismus ist ein moralisches und soziales Thema. Er trübt die UEFA-Wettbewerbe und den Fußball im Allgemeinen. Wir stehen alle in der Verantwortung, dieses Problem anzugehen und zu handeln."

"Von unschätzbarem Wert"
Abschließend meinte Powar zu den Assistenten: "Wir bitten Sie nicht, die Augen und Ohren der UEFA zu sein. Sie haben natürlich in Ihrer Rolle andere Prioritäten - aber Sie sind nah an den Fans dran, und jede Unterstützung und Hilfe Ihrerseits ist natürlich von unschätzbarem Wert."

Für dich ausgewählt