2001: Müller-Tor bringt den Titel-Hattrick
Samstag, 7. Juli 2001
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Claudia Müller schoss Deutschland bei strömendem Regen zum dritten Titel in Folge.
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Nachdem der Traum vom Titel-Hattrick 1993 geplatzt war, konnte Deutschland schließlich doch mit dem Triumph auf heimischem Boden drei UEFA-Europameisterschaften für Frauen in Folge gewinnen. Aber darauf musste die DFB-Elf zwei lange Jahre warten, da das Turnier nur noch alle vier Jahre ausgetragen wurde, um Platz für die erstmals 1999 ausgetragene FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft zu schaffen, bei der die Deutschen im Spiel um Platz drei Schweden unterlagen.
Das Turnier wurde wieder in zwei Sektionen ausgetragen, nachdem die Ukraine, Jugoslawien und die Schweiz seit 1997 den Aufstieg geschafft hatten und Rumänien, Kroatien und die Slowakei eine Klasse tiefer wieder angreifen mussten. Obwohl von den neuen Mannschaften nur die Ukraine die Rote Laterne in ihrer Gruppe vermeiden konnte, wirbelten einige andere Nationen die bewährte Ordnung durcheinander.
In Gruppe 1 setzte Frankreich seinen Aufstieg fort und beanspruchte nach dem Sieg gegen Schweden in Nimes den ersten Platz für sich. Norwegen ließ in Gruppe 2 England und Portugal hinter sich - und gewann drei Monate nach dem letzten Qualifikationsspiel Olympisches Gold in Atlanta. Deutschland überflügelte in Gruppe 3 Italien, während Russland alle sechs Spiele in Gruppe 4 gewann, in einer Gruppe mit Dänemark und Finnland keine schlechte Leistung.
Diesmal setzten sich in den Play-offs die zweit- gegen die drittplatzierten Mannschaften klar durch. Dänemark schoss Spanien mit 6:1 auswärts und 4:2 daheim ab; Schweden erreichte ebenfalls einen 10:3-Gesamtsieg gegen Finnland. England besiegte die Ukraine mit 4:1 und war im Viertelfinale die einzige Mannschaft, die sich 1997 nicht qualifiziert hatte; ein 3:0-Heimsieg gestattete Italien sogar eine 0:1-Niederlage in Portugal, um weiterzukommen.
1989 und 1995 war Deutschland auf heimischem Boden Europameister geworden und nach einem Zeitraum von sechs Jahren wiederholten sie dieses Kunststück. Das erste Tor der Endrunde kassierte allerdings die DFB-Elf. Die Schwedin Hanna Ljungberg erzielte es nach 14 Minuten, doch vor mehr als 10 000 Fans schlug Deutschland mit zwei Toren von Claudia Müller und einem späten Treffer von Maren Meinert zurück. Deutschland und Schweden gewannen in ihren restlichen Gruppenspielen gegen Russland und England und erreichten beide das Halbfinale.
In Gruppe B kam Norwegen zu einem 3:0-Sieg gegen Frankreich, während Italien im ersten Spiel mit 2:1 gegen Dänemark gewann. Im Anschluss wurde Frankreich ausgeschaltet, als nach einem Platzverweis für Corinne Diacre ein Tor von Gitte Krogh in letzter Sekunde Dänemark einen 4:3-Sieg bescherte, während sich Italien und Norwegen mit 1:1 trennten. Italien hätte bei einem Sieg Norwegens über Dänemark immer noch ins Halbfinale kommen können, doch die Däninnen behielten mit 1:0 die Oberhand und schickten die Azzurris durch die bessere Tordifferenz nach Hause.
Weder Norwegen noch Dänemark sollten die Halbfinals überstehen. Vor einer erneut großen Zuschauerkulisse in Ulm setzte sich Deutschland durch ein Tor von Sandra Smisek in der 57. Minute gegen Norwegen durch und später half am selben Austragungsort Tina Nordlunds früher Treffer Schweden, um Dänemark zu besiegen. Das Finale war eine Neuauflage des Endspiels von 1995, das Deutschland damals mit 3:2 für sich entschieden hatte.
Die 18 000 Zuschauer in Ulm wurden mit einer dramatischen Begegnung belohnt. Im strömenden Regen bot die deutsche Mannschaft neun Spielerinnen auf, die auch das Finale von 1997 gegen Italien begonnen hatten. Trotz starken Beginns der Italienerinnen konnte keine Mannschaft in den 90 Minuten einen Treffer erzielen.
Ein Golden Goal - das einzige in der Geschichte dieses Wettbewerbs - musste nun die Entscheidung bringen und nach acht Minuten in der Verlängerung sicherte Müllers Schuss den fünften Europameistertitel für Deutschland. Ironischerweise sollte Schweden 2003 mit 1:2 im Endspiel der Weltmeisterschaft und 2004 im kleinen olympischen Finale mit 0:1 gegen den gleichen Gegner den Kürzeren ziehen.