Irland auf dem Vormarsch
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Die Republik Irland qualifizierte sich für drei der letzen sechs FIFA-WM-Endrunden, unter anderem erreichte sie das Viertelfinale bei der WM 1990 in Italien.
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Nachdem er bei einem Ausflug nach Edinburgh das Spiel Fußball entdeckt hatte, führte es John M. McAlery, ein Kaufmann aus Belfast, im Jahre 1878 in Irland ein. Aber erst am 1. Juni 1921 wurde der Irische Fußballverband (FAI) offiziell gegründet. Im Jahr 1923 erkannten die "Mutterländer" des Fußballs, England, Schottland, Wales und Nordirland, den neuen Verband auf Drängen der FIFA an. Zu dieser Zeit wurden dem offiziellen Titel auch die Worte "Free State" (Freier Staat) hinzugefügt.
Obwohl für die Olympischen Spiele in Paris 1924 eine Mannschaft aus dem Süden gemeldet wurde, dauerte es bis zum März 1926, bis der neue Verband sein erstes richtiges Länderspiel austrug - eine 0:3-Niederlage gegen Italien in Turin sprang dabei heraus. Die Mannschaft trug das erste FIFA-Weltmeisterschaftsqualifikationsspiel im Februar 1934 aus, wo man im Dalymount Park in Dublin 4:4 gegen Belgien spielte.
Seitdem hat sich für die Iren sowohl in der Administration, als auch auf internationalem Niveau viel getan. Die Republik Irland qualifizierte sich für drei der letzen sieben FIFA-WM-Endrunden, unter anderem erreichte sie das Viertelfinale bei der WM 1990 in Italien, wo sie sich dem Gastgeber mit einem Tor Unterschied geschlagen geben mussten. Der ehemalige englische Nationalspieler Jack Charlton, Gewinner der WM 1966, war 1990 und auch 1994 Teamchef, als die Iren im Achtelfinale in den Vereinigten Staaten gegen die Niederlande verloren.
Unter Charlton qualifizierten sich die Iren auch für die UEFA-Europameisterschaft 1988 in Deutschland, als sie ebenfalls gegen die Niederlande ausschieden. Bei der WM 2002 in Südkorea und Japan zeigte die Mannschaft von Trainer Mick McCarthy einige tolle Auftritte, scheiterte aber im Elfmeterschießen im Achtelfinale gegen Spanien. McCarthy trat im November 2002 von seinem Amt zurück. Es sollte zehn Jahre dauern, ehe die Republik erneut an einem großen Turnier teilnahm und man mit der italienischen Trainerlegende Giovanni Trapattoni bei der UEFA EURO 2012 dabei war.
2016 erreichten die Ren unter Trainer Martin O'Neill und seinem Assistenten Roy Keane die Endrunde der EURO in Frankreich.
Viele Iren lernten ihr fußballerisches Geschick in der Heimat, ehe es sie ins Ausland führte, wo sie Ruhm und Ehre ernten sollten. John Carey wurde einer der berühmtesten Kapitäne von Manchester United FC aller Zeiten - so wie dies Roy Keane 50 Jahre später schaffte. Aus irischer Sicht schlug Careys Stunde jedoch an jenem Nachmittag 1949, als er die Republik Irland zu einem 2:0-Sieg im Goodison Park von Everton FC gegen England führte. Es war Englands erste Heimniederlage gegen eine ausländische Nationalmannschaft.
Zu den anderen Größen gehören Charlie Hurley (Sunderland AFC), John Giles (Leeds United AFC) und Liam Brady, der bei Arsenal FC in England sowie bei Juventus FC in Italien zu einem Helden wurde. Natürlich zählt auch Paul McGrath dazu, der als einer der gebildetsten Spieler Irlands gehandelt wird. Seit der Jahrhundertwende haben sechs Spieler die Hundertermarke in Sachen Einsätze für die Nationalmannschaft erreicht: Stephen Staunton, Kevin Kilbane, Shay Given, Robbie Keane, Damien Duff und John O'Shea. Keane ist mit über 60 Toren außerdem Torschützenkönig der Nationalmannschaft Irland.
Auf nationaler Ebene wurde die Meisterschaft und der FAI Cup zum ersten Mal 1921/22 ausgetragen. Beide Trophäen sicherte sich St James' Gate. Shamrock Rovers FC kam im darauf folgenden Jahr in die Liga und gewann den Titel gleich im ersten Anlauf. Die Hoops, wie sie von den Fans genannt werden, sind Irlands erfolgreichste Mannschaft mit 17 Meistertiteln und 24 FAI-Cup-Siegen. An der ersten Saison nahmen acht Vereine teil, und erst 1985/86 wurde eine zweite Liga installiert. Derzeit gibt es in der Premier Division zwölf Vereine, während in der zweiten Liga acht Mannschaften um den Aufstieg kämpfen. Beide Ligen beginnen nun im Frühjahr und enden im Herbst.
2016 erreichte Dundalk FC als erste irische Mannschaft die Play-offs der UEFA Champions League. Auf dem Weg dorthin bezwang man den FC BATE Borisov. In der Europa League schlug Dundalk dann Maccabi Tel Aviv und avancierte damit zum ersten irischen Team, das ein Europapokalspiel gewinnen konnte.
Präsident
Gerry McAnaney
Gerry McAnaney ist seit Januar 2020 Präsident des Irischen Fußballverbands (FAI).