Armenien schon immer eine Fußball-Hochburg
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Die Geschichte des Fußballs in Armenien begann offiziell in den 1990er Jahren, doch seine Traditionen reichen deutlich weiter zurück.
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Anfang der 1990er Jahre erlebte der armenische Fußball eine denkwürdige Zeit, nachdem die UdSSR zusammengebrochen war und das Land 1991 die Unabhängigkeit erlangt hatte. Am 17. Januar 1992 wurde der Armenische Fußballverband (Hayastani Futboli Federacia oder HFF) gegründet. Im gleichen Jahr noch wurde der HFF Mitglied der FIFA und der UEFA.
Zu Zeiten der UdSSR waren die armenischen Klubs dem sowjetischen Fußballsystem untergeordnet. In den 1970er Jahren erlebten die armenischen Teams ihre erfolgreichste Zeit. Der FC Ararat Yerevan setzte sich 1973 gegen den FC Dynamo Kyiv und den FC Dinamo Moskva durch und gewann die sowjetische Meisterschaft, außerdem holte der Verein den Pokal, durch einen Finalsieg gegen Dynamo Kyiv. 1975 schaffte Ararat den zweiten Pokalsieg, 1971 und 1976 wurde man Vizemeister der sowjetischen Liga. International machte Ararat in der Saison 1974/75 auf sich aufmerksam, als man im Viertelfinale des Pokals der europäischen Meistervereine nach Hin- und Rückspiel mit 1:2 gegen den FC Bayern München verlor.
Es ist also keine Überraschung, dass armenische Fußballer auch in der sowjetischen Nationalelf für Furore gesorgt haben. Die bekanntesten Spieler sind Eduard Margarov und Khoren Hovhannisyan, die bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1966 bzw. 1982 im Einsatz waren. Hovhannes Zanazanyan und Arkadi Andriasyan gewannen bei den Olympischen Spielen 1972 in München die Bronzemedaille, was auch Hovhannisyan acht Jahre später in Moskau gelingen sollte.
Seit 1992 spielen die besten Fußballer des Landes in der armenischen Premier League oder der Hayastani Bardzraguyn khumb. Diese Liga mit acht Teams dauert von Frühling bis Herbst, jede Mannschaft muss jeweils zweimal zu Hause und zweimal auswärts gegen die anderen sieben Vereine antreten. Der HFF ist auch an der Organisation des Armenischen Unabhängigkeitspokals beteiligt, der 1992 zum ersten Mal ausgetragen wurde. Außerdem gibt es noch den Superpokal, eine nationale Futsal-Meisterschaft und verschiedene Juniorenturniere.
Die europäischen Vereinswettbewerbe sind eine weitere große Herausforderung für die armenischen Klubs, die regelmäßig in den Qualifikationsrunden von UEFA Champions League und UEFA Europa League einsteigen. In den letzten Jahren gewannen der FC Pyunik in der UEFA Champions League und der FC Banants im UEFA-Pokal Qualifikationsrunden-Duelle, ehe sie an der nächsten Hürde scheiterten.
Die Nationalmannschaft absolvierte in der Qualifikation zur UEFA-Europameisterschaft 1996 ihr erstes Pflichtspiel. Am 7. September 1994 verlor Armenien mit 0:2 in Belgien. Am 6. September 1995 schrieb die Auswahl Armeniens Geschichte, als sie im gleichen Wettbewerb mit dem 2:1-Erfolg in der EJR Mazedonien den ersten Pflichtspielsieg feierte. Seitdem hat Armenien an allen EM- und WM-Qualifikationen teilgenommen und auch einige ansprechende Ergebnisse geholt. So landete man in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 auf dem dritten Rang, Angreifer Henrikh Mkhitaryan vom FC Shakhtar Donetsk entwickelte sich dabei zu einem Spieler von internationalem Niveau.
In Sachen Infrastruktur wurde 2007 damit begonnen, ein nationales Trainingszentrum und eine Akademie mit Wohnmöglichkeiten zu errichten. Die Eröffnung der Einrichtung fand am 1. September 2010 statt. Das Zentrum ist nicht nur eine Trainingsmöglichkeit für das armenische Nationalteam, sondern auch eine Jugendakademie.
2014 wurde in Gyumri eine Fußballakademie eingerichtet, dadurch wurde auch dem Fußball im Norden Armeniens die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben. Zwei Jahre später wurde in Vanadzor eine weitere Akademie eröffnet. Das Stadion der Republik in Yerevan wurde teilweise saniert, ein besonderer Vorzug ist nun die beeindruckende neue Spielfläche. Armenien hat sich schon immer als Fußball-Nation gesehen, das Ziel des HFF ist es nun, das Ansehen der Klubs und der Nationalmannschaft auch international zu verbessern. Aus diesem Grund arbeitet man stetig an Verbesserungen.
Präsident
Armen Melikbekjan
Nationalität: Armenier
Geburtstag: 10. Mai 1980
Präsident seit: 2019
Generalsekretär
Artur Asarjan
Nationalität: Armenisch
Geboren: 19. Januar 1987
Generalsekretär seit: 2020