Moldawien will Aufwärtstrend fortsetzen
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Der moldawische Fußballverband entwickelt den Fußball in seinem Land von Grund auf.
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Der Moldawische Fußballverband (FMF - Federaţia Moldovenească de Fotbal) wurde zwar erst am 14. April 1990 gegründet, doch die Geschichte des Fußballs in Moldawien reicht viel weiter zurück. Zuvor gehörte die ehemalige Sowjetrepublik, von denen es 15 gab, dem Fußballverband der UdSSR an.
Die erste Aufgabe der neu formierten FMF bestand aus drei Teilen: Die Organisation einer unabhängigen nationalen Meisterschaft, der Beitritt in die internationale Fußball-Gemeinschaft und die Gründung einer erfolgreichen moldawischen Nationalmannschaft.
Allerdings nahmen moldawische Mannschaften in der Saison 1990/91 weiterhin an den sowjetischen Ligen teil, obwohl am 2. Juli 1992 moldawische Geschichte geschrieben wurde, als die Nationalmannschaft ihr erstes Spiel gegen Georgien bestritt. Die Partie endete mit einer 2:4-Heimniederlage und ein Jahr später trennte man sich mit 1:1 von Litauen. Doch erst nach dem Beitritt zur UEFA (1993) und zur FIFA (1994) konnte der moldawische Fußball richtig an Fahrt aufnehmen.
Im März 1992 startete neben der nationalen Meisterschaft, an der in der ersten Liga (Divizia Naţională ) zwölf Mannschaften teilnahmen, auch der moldawische Pokal mit 32 Vertretern. Der Fußball war auf dem Weg nach oben, auch dank der Mitgliedschaft in UEFA und FIFA.
Im August 1993 war der FC Zimbru Chişinău die erste moldawische Mannschaft, die an der UEFA Champions League teilnehmen konnte - in der Qualifikation. Im September 1994 stand für die Nationalmannschaft die Partie gegen Georgien auf dem Programm. Es war ihr erstes Spiel in der Qualifikation zur EURO '96, zugleich auch das erste Pflichtspiel, und Moldawien siegte mit 1:0. Anschließend brachten Moldawien EURO- und WM-Qualifikationsspiele gegen Teams wie Deutschland, Italien und England wertvolle Erfahrungen in der Weiterentwicklung des Fußballs. Im April 2008 erreichte die Nationalmannschaft mit Platz 37 in der FIFA-Weltrangliste die bislang beste Platzierung.
Auch der Jugendfußball hat sich stetig weiterentwickelt und symbolisiert den Aufstieg des Fußballs als Breitensportart. Dies hat sich für die FMF ausgezahlt und wurde mit Erfolg belohnt, denn Moldawien qualifizierte sich 2002 für die UEFA-U17-Europameisterschaft in Dänemark, wo sich das Team prächtig präsentierte. Die U12 besiegte Mannschaften wie Deutschland, Israel und Norwegen und trotzte England, Rumänien und den Niederlanden Unentschieden ab. Initiativen wie das Gugutsa-Programm für Kinder im Alter von fünf bis neun, die Einführung des moldawischen Pokals für U16-Mannschaften und eine bessere Finanzierung waren ein voller Erfolg.
Neben der Weiterentwicklung auf dem Platz gab es auch Verbesserungen abseits des Fußballfeldes. Mit der Unterstützung der UEFA und der FIFA haben verschiedene Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur rund um den Fußball bereits zu ersten Erfolgen geführt. Die FMF erhielt in der Hauptstadt Chisinau eine neue Zentrale, neue Kunstrasenplätze wurden im ganzen Land installiert und es entstand ein modernes Trainingsgelände für die Nationalmannschaft. Die gemeinsamen Bemühungen des UEFA- HatTrick-Programms und des FMF-All-Together-Programms resultierten in der Errichtung von mehr als 340 Kleinfeld-Kunstrasenplätzen.
Die moldawischen Vereine folgen dem Beispiel der Nationalmannschaft und verbessern unentwegt die Infrastruktur. Der neue Sportkomplex des FC Sheriff, der 2002 eingeweiht wurde, gehört zu den besten in ganz Europa. Zimbru bezog 2006 ein neues Stadion und eine neue Trainingsbasis. Damit ist die Hoffnung verbunden, für die Entwicklung der Spieler die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Denn schließlich dereinst sollen viele Akteure in den Fußstapfen von Igor Dobrovolskiy wandeln, der 1988 mit der UdSSR die Goldmedaille bei Olympia gewann und einer der besten Spieler der frühen 90er-Jahre war.
In letzter Zeit nahm der führende Klub des Landes, FC Sheriff, drei Mal an der Gruppenphase der UEFA Europa League teil und kann auf Siege gegen den FC Dynamo Kyiv, FC Twente und Tromsø IL zurückblicken. Im November 2014 eröffnete der FMF mit Unterstützung der UEFA eine moderne Futsal-Arena in Ciorescu, wo im Januar 2015 Spiele der Ausscheidungsrunde zur UEFA Futsal EURO 2016 ausgetragen wurden.
Präsident
Leonid Oleinicenco
Nationalität: Moldawisch
Geburtsdatum: 14. Dezember 1981
Präsident seit: 2019
• Leonid Oleinicenco ist Finanzspezialist und begann seine Karriere beim Moldawischen Fußballverband (FMF) 2009. Sieben Jahre war er Finanzdirektor, bevor er 2016 CEO wurde.
• 2016 absolvierte er an der Universität Lausanne in der Schweiz ein Management-Studium. Er war aktiv an der Entwicklung der FMF beteiligt, verdiente sich so Ansehen in der moldawischen Fußballwelt und wurde im Mai 2019 zum FMF-Präsidenten gewählt.
• Oleinicenco beabsichtigt, die Strategie, die der Verband unter der Führung des langjährigen ehemaligen Präsidenten Pavel Cebanu verfolgte, beizubehalten. „Während langer Zeit, zehn Jahre lang, war ich Teil dieses Teams. Wir sind dabei, eine Reform umzusetzen, und werden auch in Zukunft die Entwicklung des moldawischen Fußballs vorantreiben.“
Generalsekretär
Nicolai Cebotari
Nationalität: Moldawier
Geboren: 21. Mai 1958
Generalsekretär seit: 1998
• Der in Chisinau geborene Cebotari durchlief die Jugendakademie des FC Nistru Otaci, insgesamt verbrachte er bei dem Klub elf Jahre als Torhüter. 1986 und 1990 war er Spieler des Jahres von Nistru. 1981 schloss er die Staatliche Pädagogische Universität in Chisinau als Sportlehrer ab.
• Als Meister des Sports in der UdSSR (ein Diplom für professionelle Athleten) spielte Cebotari auch bei den Vereinen FC SKA Kyiv, FC Zaria Balti und FC Bukovyna Chernivtsi. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere arbeitete er bei verschiedenen moldawischen Klubs als Trainer, er wurde mit dem Titel Ehrentrainer von Moldawien ausgezeichnet.
• Im März 1998 wurde er zum Generalsekretär des Fußballverbands von Moldawien (FMF) gewählt, seitdem wurde er viermal wiedergewählt. Cebotari ist seit 2007 Mitglied der UEFA-Medienkommission.