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Nationalverbände

Fußballentwicklung in Spanien

Der Spanische Fußballverband setzt weiterhin neue Maßstäbe für die Entwicklung des europäischen Fußballs auf und neben dem Spielfeld.

Überblick

Der Nachwuchsbereich im spanischen Fußball ist weltweit einzigartig. Die Nationalteams der Männer und Frauen auf U21-, U19- und U17-Stufe sind in den letzten 30 Jahren mehrfach, teilweise mehrere Ausgaben in Folge, Europameister geworden. Der Spanische Fußballverband (RFEF) hat Spielergrößen wie David Villa, Iker Casillas, Xavi Hernández, Andrés Iniesta und Fernando Torres hervorgebracht. Diese goldene Generation hat die Iberer zwischen 2008 und 2012 zu zwei Europameister- und einem Weltmeistertitel geführt.

Doch der Nationalverband ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus – unter Berücksichtigung einer langfristigen Strategie zur Weiterentwicklung des Fußballs auf nationaler und regionaler Ebene agiert er stets zukunftsorientiert. Die RFEF ist bestrebt, eine Vorreiterrolle einzunehmen – nicht nur, was die sportlichen Leistungen anbelangt. Auch abseits des Rasens sollen Höchstleistungen abgerufen werden, schwerpunktmäßig in folgenden Bereichen:

  • Durchführung von Fußballwettbewerben
  • Verbands- und Unternehmensführung
  • Soziale Verantwortung

Wie in vielen anderen europäischen Nationalverbänden gehört die Frauenfußballentwicklung zu den wichtigsten Prioritäten des Verbands. Der Verband hofft, dass die Erfolgsbilanz seiner Frauen-Nationalteams dazu beitragen wird, den Fußball bei Mädchen noch beliebter als Basketball zu machen.

Die spanischen Juniorinnen können auf diverse Titel verweisen: Die iberische Auswahl triumphiert bei der FIFA-U17-Frauen-WM 2018; ferner gewann Spanien vier der letzten elf U17-Frauen-Europameisterschaften. Bei der Frauen-WM 2019 in Frankreich scheiterten die Spanierinnen im Achtelfinale mit einem denkbar knappen 1:2 gegen die späteren Weltmeisterinnen aus den USA. Auch das Finalturnier der UEFA Women’s Champions League 2019/2020 in Bilbao gab dem Frauenfußball in Spanien Auftrieb.

Die RFEF hat zwei Maßnahmen ergriffen, um Profifußballerinnen in Spanien klare Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten:

1. Professionalisierung der zwei höchsten Spielklassen im spanischen Frauenfußball;

2. Einführung eines spanienweit geltenden Mindestgehalts für Spielerinnen in der ersten Liga.

Während der Covid-19-Pandemie unterstützte das medizinische Team des Verbands, darunter medizinisches und sportpsychologisches Fachpersonal, das öffentliche Gesundheitswesen mit seiner Expertise. Zudem stellte der Verband seine Einrichtungen als Impfzentren zur Verfügung. Nicht zuletzt beschaffte die RFEF Millionen Covid-19-Tests, um die möglichst reibungslose Durchführung von Fußballspielen sicherzustellen und das diesbezügliche Infektionsrisiko zu minimieren.

Unterstützung durch die UEFA

Das UEFA-HatTrick-Programm, in dessen Rahmen Gelder aus der Männer-EM-Endrunde in die europäische Fußballentwicklung fließen, unterstützt das strategische Ziel der RFEF, den spanischen Fußball durch eine engmaschige Zusammenarbeit auf regionaler Ebene zu stärken.

Mit den Einnahmen aus der EM-Endrunde wurde die Durchführung des „Programa Avanza“ mitfinanziert. Diese Initiative umfasste die Modernisierung der 19 spanischen Regionalverbände, welche für die Amateurwettbewerbe und die Wettbewerbe in den unteren Ligen verantwortlich zeichnen. Durch die Unterstützung und Stärkung dieser Verbände möchte die RFEF die Teilnehmerzahlen im ganzen Land steigern und in neue Bereiche des Fußballs investieren. Die HatTrick-Mittel haben maßgeblich zur Verbesserung der Regionalwettbewerbe, Nachwuchsförderung und Infrastruktur sowie zur Frauenfußballentwicklung, Schiedsrichterausbildung und Durchführung von Initiativen im Nachhaltigkeitsbereich beigetragen.

Im Rahmen seines Engagements, die Kraft des Fußballs für den gesellschaftlichen Wandel zu nutzen, setzt der Spanische Fußballverband auf die Finanzierung aus dem HatTrick-Programm, um ein wegweisendes soziales Projekt auf den Weg zu bringen: Zur Rehabilitierung von Inhaftierten werden in 39 spanischen Gefängnissen Fußballakademien aufgebaut.

Wettbewerbe in Strafvollzugsanstalten sollen 38 000 Inhaftierten sportliche Möglichkeiten bieten, wobei einige auf eine Tätigkeit als Ausbilder oder Spielleiter im Fußball vorbereitet werden.

Geschichte des Verbands

1889 Der RC Recreativo de Huelva, einer der ersten spanischen Vereine, wird gegründet. Britische Bergleute bringen den Fußball ins spanische Baskenland. Von dort aus gelangt der Sport nach Barcelona, Madrid und Valencia. 1903 König Alfons XIII. lanciert die Copa del Rey, den ersten nationalen Pokalwettbewerb Spaniens. Knapp 30 Jahre lang bleibt die Copa del Rey der einzige nationale Wettbewerb. Die Vereine sind in regionalen Pokalwettbewerben organisiert, wobei der Meister durch Entscheidungsspiele ermittelt wird. Der FC Barcelona, Athletic Bilbao und Real Madrid dominieren schon bald die Copa del Rey. 1909 Der Spanische Fußballverband (Real Federación Española de Fútbol, kurz: RFEF) wird gegründet. 1913 König Alfons XIII. übernimmt die Ehrenpräsidentschaft des Verbands. Mittlerweile zählt der spanische Fußball 25 offiziell registrierte Vereine. 1914 Spanien wird in den Weltfußballverband FIFA aufgenommen. Februar 1929 Zehn Mannschaften bestreiten die erste Spielzeit der nationalen Liga. 1954 Spanien tritt dem europäischen Fußballverband UEFA als Gründungsmitglied bei. 1982 Spanien richtet die FIFA-WM 1982 in 16 Stadien und 13 verschiedenen Städten aus. Heute

Geschichte der Nationalteams

August 1920 Die spanische Nationalmannschaft gibt ihr Länderspieldebüt mit einem 1:0-Sieg gegen Dänemark. 1920 Spanien nimmt erstmals an einem internationalen Wettbewerb teil und sichert sich beim Olympischen Fußballturnier 1920 in Antwerpen die Silbermedaille. Die akrobatischen Leistungen des Torwarts Ricardo Zamora haben entscheidend zum Sieg beigetragen. 1934 Zamora erleidet bei einem äußerst physischen 1:1-Unentschieden gegen Gastgeber Italien im WM-Viertelfinale 1934 einen Beinbruch. Italien gewinnt das Entscheidungsspiel mit 1:0 sowie anschließend das Turnier. 1964 Die beiden Tore von Jesús María Pereda und Marcelino Martínez im Endspiel sichern den Spaniern den Europameistertitel. Die Sowjetunion unterliegt in dem von 120 000 Fans verfolgten Finale mit 1:2. 1982 Spanien richtet die FIFA-WM 1982 aus, scheidet jedoch im Viertelfinale aus. 1984 Bei der UEFA-Fußball-Europameisterschaft 1984 in Frankreich besiegt La Furia Roja die BRD und Dänemark auf dem Weg ins Endspiel, hat dort aber gegen die talentierten Gastgeber um Spielführer Michel Platini das Nachsehen. 1986 Die Nationalmannschaft erreicht bei der FIFA-WM 1986 in Mexiko das Viertelfinale, scheidet jedoch im Elfmeterschießen gegen Belgien aus. 1992 Spanien gewinnt in Barcelona das Olympische Fußballturnier. 2000 Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney holt sich die spanische Auswahl Silber. 2004 Die Spanier werden zum zweiten Mal Futsal-Weltmeister. 2008 Spanien besteigt den europäischen Thron nach einem 1:0-Sieg über Deutschland, nachdem Fernando Torres sein Team in der 33. Minute in Führung bringt. Nach der Tricolore 1984 ist die Furia Roja die erste Mannschaft, die sämtliche EM-Endrundenspiele für sich entscheidet. 2010 Unter Nationaltrainer Vicente del Bosque laufen Spieler wie David Villa, Iker Casillas, Xavi Hernández und Andrés Iniesta zu Höchstform auf. Spanien wird erstmals Weltmeister. In der 116. Minute erzielt Iniesta gegen die Niederländer den einzigen Treffer im Finale. 2012 Spanien dominiert weiterhin auf internationaler Bühne und verteidigt in dem im Olympiastadion Kiew ausgetragenen Endspiel seinen Europameistertittel mit einem 4:0-Sieg gegen Italien. Zum ersten Mal gewinnt eine Nationalmannschaft zwei EM-Titel in Folge. 2016 Das Futsal-Nationalteam der Männer setzt sich zum siebten Mal die europäische Krone auf. 2018 Die spanische U19-Auswahl der Frauen gewinnt zum dritten Mal den EM-Titel, während die U17-Frauen Weltmeisterinnen werden. 2019 Die U21-Nationalmannschaft holt sich ihren fünften EM-Titel. 2023 Nach zahlreichen Erfolgen auf Nachwuchsebene sichern sich die spanischen Frauen mit einem 1:0-Sieg über England ihren ersten WM-Titel. 2024 Spanien sichert sich nach einen 2:1-Sieg gegen England im Finale der UEFA EURO 2024 den EM-Titel und ist mit nunmehr vier Titeln die erfolgreichste Nation in Europa. 2024 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die spanischen Auswahlen, denn auch die U19-, Frauen-U19- und Frauen-U17-Auswahl wurde in ihrer jeweiligen Kategorie Europameister. Heute

Präsident

Pedro Rocha Junco

Nationalität: Spanier
Geburtsdatum: 16. Oktober 1954
Präsident seit: 2023

Generalsekretär

Álvaro de Miguel Casanueva

Nationalität: Spanier
Geburtsdatum: 19. April 1989
Generalsekretär seit: 2024

RFEF-Website