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UEFA stellt Richtlinien für nachhaltige Infrastruktur vor

Soziales

Bei einer Sonderveranstaltung in Mainz hat die UEFA diese Woche ihre Richtlinien für nachhaltige Infrastruktur vorgestellt. Ziel ist es, die Infrastruktur-Standards der Spielstätten im europäischen Fußball anzuheben.

UEFA stellt Richtlinien für nachhaltige Infrastruktur vor

Die UEFA hat diese Woche bei einer Sonderveranstaltung im Stadion des 1. FSV Mainz 05 ihre Richtlinien für nachhaltige Infrastruktur vorgestellt. Die Veranstaltung umfasste Podiumsdiskussionen und Expertenpräsentationen, die sich mit dem Thema nachhaltiger Spielstätten und Einrichtungen im Fußball befassten, und als Anreiz für den Wissenstransfer und Austausch bewährter Vorgehensweisen dienen sollten.

Die Richtlinien enthalten Vorworte von UEFA-Präsident Aleksander Čeferin und Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission. So wird zu Beginn des Dokuments das Konzept nachhaltiger Infrastruktur vorgestellt, das an der Einhaltung der ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance, d.h. Umwelt, Soziales, Governance) ausgerichtet ist. Das Dokument befasst sich mit maßgeblichen Fragen, zum Beispiel dem Zweck, Standort, Design, Entwurf und Bau von Infrastruktur sowie mit Spielfeldqualität und Landschaftsgestaltung. Auch das Management von Sportanlagen wird in den Richtlinien behandelt. So wird zum Beispiel der Einsatz integrierter Technologie im Rahmen der Stadioninfrastruktur näher beleuchtet.

Zu den Richtlinien

Die Nachhaltigkeit der Infrastruktur ist einer von elf Themenbereichen in der UEFA-Strategie für nachhaltigen Fußball 2030 („Stärke durch Einheit“). Dabei ist das Ziel die Anhebung der Messlatte für die europäische Fußballinfrastruktur; dies soll durch die Festlegung von Kriterien und die Weitergabe bewährter Vorgehensweisen zur Schaffung einer neuen Generation nachhaltiger Fußballstadien erreicht werden.

Aleksander Čeferin, UEFA-Präsident

„Wie können wir uns auf morgen vorbereiten? Indem wir schon heute unser Bestes geben. Mit diesen Richtlinien möchten wir Ihnen innovative Lösungen und eine Richtschnur an die Hand geben – unabhängig davon, ob sie neue Einrichtungen bauen oder bestehende sanieren. Wenn der Fußball zusammensteht und seine Kräfte bündelt, um einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen, wird er einen starken und lang anhaltenden positiven Einfluss nehmen.“

Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission

„Die in den vorliegenden Richtlinien vorgestellten Lösungen leiten einen echten Wandel ein. Bau, Verkehr, Abfallmanagement oder Stromversorgung: All diese Bereiche zeigen, dass die Sportbranche durch eine intelligente Planung und den Betrieb von Fußballstadien und Sportanlagen eine echte Vorreiterrolle im Bereich des Klimaschutzes einnehmen kann.“

Gesamte Veranstaltung ansehen

Berücksichtigung von ESG-Kriterien beim Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten

Die von der Europäischen Kommission unterstützen Richtlinien sollen den Nationalverbänden, Ligen, Vereinen, Stadion- und Infrastrukturbetreibern, lokalen Behörden und anderen Interessenträgern im Fußball dabei helfen, ESG-Kriterien in den drei Phasen von Infrastrukturprojekten zu berücksichtigen und bis 2030 einen Mehrwert zu generieren:

  1. Entwurf- und Planungsphase: Auswirkungen auf die Biodiversität und die Menschen vor Ort;
  2. Bauphase: Zweck, Standort, Design, Entwurf und Bau von Infrastruktur sowie Spielfeldqualität und Landschaftsgestaltung;
  3. Management-Phase: Endphase; Einsatz von Technologie bei Eventplanung und Abfallmanagement.

Michele Uva, Direktor Fußball und soziale Verantwortung

„Heute starten wir einen Prozess, um uns verstärkt für die Nachhaltigkeit der Infrastruktur im europäischen Fußball einzusetzen. Das umfasst auch die Übersetzung der Richtlinien in alle UEFA-Sprachen und Treffen mit Expertinnen und Experten, die uns bei der Umsetzung der ESG-Kriterien im Bereich der Fußballinfrastruktur begleiten können.“

Mark Fenwick, Geschäftsführer, Fenwick Iribarren Architects

„Die Fußballinfrastruktur der Zukunft verbindet vermehrt Fragen der Technik, Innovation und Nachhaltigkeit. Die Richtlinien zeigen, wie diese Verbindung den Betreibern langfristige Vorteile bringt und das Vermächtnis gemeinsamer Einrichtungen für die Bevölkerung vor Ort stärkt.“

Bei der Entwicklung der Richtlinien hat die UEFA (Division Fußball und soziale Verantwortung, die Abteilungen Football Operations und Nationalverbände sowie die ständige Vertretung der UEFA bei der EU) mit externen Sachverständigen (Architekt/-innen, Wissenschaftler/-innen sowie Nationalverbände, Vereine und Betreiber) zusammengearbeitet.

Die Richtlinien, ergänzt durch zahlreiche Fallstudien, wurden als dynamisches, online verfügbares Dokument gestaltet, das regelmäßig aktualisiert und so an den technologischen Fortschritt, die geänderte Rechtslage, neue Vorgaben der UEFA und die Erwartungen der Interessenträger und der Zivilgesellschaft angepasst werden soll.

Kontinuierliche Unterstützung für Nationalverbände und Vereine

Die UEFA wird die Nachhaltigkeitsbeauftragten der Nationalverbände und Vereine bei der Umsetzung der Richtlinien begleiten. Hierfür sind praxisnahe Workshops und ein gezieltes Monitoring geplant. Fallstudien und bewährte Vorgehensweisen sind ein wesentlicher Bestandteil der Richtlinien; auch diese sollen regelmäßig aktualisiert werden.

John Beattie, Direktor Stadion und Infrastruktur, FC Arsenal

„Wir müssen das gesellschaftliche Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Fußball stärken. Das geht am besten anhand von solchen Richtlinien, in denen man mehr über das Thema erfahren kann und lernt, was Verbände, Ligen oder Klubs tun, ohne das Rad immer neu zu erfinden. Diese Richtlinien sind hoffentlich eine gute Grundlage.“

Claire Poole, CEO, Sport Positive

„Bei allem, was wir tun, geht es um mehr Engagement und Einsatz bei der Bekämpfung des Klimawandels durch den Sport. Bei der Infrastruktur vieler Stadien besteht hinsichtlich Nachhaltigkeit noch Nachholbedarf. Diese Richtlinien bieten den Stadien daher mehr Informationen, um schneller nachhaltiger zu werden.“

Podiumsdiskussion mit Pietro Chiabrera (UEFA, Senior Manager Stadien und Fußballtechnologie), Stephan Bandholz (1. FSV Mainz 05, Stadionverantwortlicher), Claire Poole (CEO, Sport Positive), Sander van Stiphout (Geschäftsführer, Johan Cruijff ArenA Innovation), John Beattie (Direktor Stadien und Einrichtungen, FC Arsenal) und Pedro Pinto (Moderator).
Podiumsdiskussion mit Pietro Chiabrera (UEFA, Senior Manager Stadien und Fußballtechnologie), Stephan Bandholz (1. FSV Mainz 05, Stadionverantwortlicher), Claire Poole (CEO, Sport Positive), Sander van Stiphout (Geschäftsführer, Johan Cruijff ArenA Innovation), John Beattie (Direktor Stadien und Einrichtungen, FC Arsenal) und Pedro Pinto (Moderator).Yuliia Perekopaiko/DFB

Stephan Bandholz, Stadionverantwortlicher, 1. FSV Mainz 05

„Diese Veranstaltung war sehr wichtig, um Kontakte zwischen Vereinen und Organisationen zu knüpfen. Es war großartig, mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt zu sprechen, unsere Herausforderungen zu teilen, gemeinsam Lösungen zu finden und voneinander zu lernen.“

Sander van Stiphout, Direktor Internationales und verantwortlich für innovationen, Johan Cruijff ArenA

„Wir fördern Wandel anhand eines Ansatzes, in dem das gesamte Ökosystem im Zentrum steht, und arbeiten mit all unseren Partnern zusammen, um das Besuchererlebnis, Nachhaltigkeit und Inklusion zu verbessern.“

Der Weg zu einer nachhaltigen EM-Endrunde 2024

Abgerundet wurde das Treffen in Mainz mit einem Ausblick auf die UEFA EURO 2024 in Deutschland. Ziel ist es, dass das Turnier die bislang nachhaltigste Endrunde wird, und sich als Treiber für nachhaltige Entwicklung im deutschen und europäischen Fußball erweist.

Nachhaltigkeitsaspekte wurden beim Wettbewerbsreglement und den Anforderungen an das Turnier berücksichtigt, wobei auch der Spielplan Ausdruck dieser Bemühungen ist. Die Endrunde soll konkrete und messbare Maßnahmen zum Schutz der Umwelt sowie zur Förderung von Good Governance und gesellschaftlichen Anliegen beinhalten. Zudem werden die zehn Austragungsstädte ausschließlich bestehende Infrastruktur nutzen, um die ihnen zugewiesenen Spiele auszurichten.

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Andreas „Mex“ Schär, Geschäftsführer, EURO 2024 GmbH

„Die Richtlinien sind eine Blaupause für die Vorbereitung der Austragungsorte der EURO. In Deutschland haben wir das große Glück, dass die zehn Stadien bereits existieren. Allerdings müssen sie teilweise noch modernisiert werden, damit sie auch in den nächsten zehn Jahren noch nachhaltig sind. Diese Richtlinien werden uns dabei helfen.“

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Arena Stuttgart, Deutschland: Im Stadion werden Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit ergriffen und ein striktes Rauchverbot durchgesetzt. Zuschauerinnen und Zuschauer sowie das Personal profitieren von Nichtraucherzonen; auch der Verkauf von Zigaretten und anderen Tabakwaren ist nur in wenigen Bereichen erlaubt.
Getty Images

UEFA EURO 2024 in Deutschland

Referent/-innen bei der Veranstaltung in Mainz:

  • Michele Uva, UEFA-Direktor Fußball und soziale Verantwortung
  • Andreas Mex Schär, Geschäftsführer, EURO 2024 GmbH
  • Mark Fenwick, Geschäftsführer, Fenwick Iribarren Architects
  • John Beattie, Direktor Stadien und Einrichtungen, FC Arsenal
  • Sander van Stiphout, Director, Johan Cruijff ArenA Innovation
  • Stephan Bandholz, Stadium Manager, 1. FSV Mainz 05 e. V.
  • Jürgen Muth, Geschäftsführer, Allianz Arena München Stadion GmbH
  • Nina Malaviya, Projektverantwortliche für die Frankfurter Fanzone bei der UEFA EURO 2024, Tourismus+Congress GmbH
  • Claire Poole, CEO, Sport Positive

Auf der UEFA-Website zum Thema Nachhaltigkeit erfahren Sie mehr über die proaktive Rolle des Fußballs bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft.