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Eine Chance für den Nachwuchs

Schutz der Spieler

Die Vorschläge der UEFA sollen die europäischen Klubs helfen, mehr eigene Spieler auszubilden.

Die UEFA hat Vorschläge vorgestellt, die europäischen Klubs helfen sollen, mehr eigene Spieler heranzuziehen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Konkurrenz in den einheimischen Ligen zu erhöhen und für ausreichend Nationalmannschafts-Nachwuchs zu sorgen.

Begrenzung des Kaders
Die Vorschläge - die nun im europäischen Fußball allen wichtigen Interessensvertretern aus Sport, Industrie und Politik unterbreitet werden - beinhalten unter anderem die Einbindung von minimal sieben oder acht Eigengewächsen, die auf der Aufstellung von 18 Leuten erscheinen sollten. Außerdem sollte der Kader auf maximal 25 Spieler begrenzt werden.

Konferenz in Lissabon
Die Vorschläge des europäischen Dachverbands wurden heute bei einer Konferenz in Lissabon den Präsidenten und Generalsekretären der 52 UEFA-Mitgliedsverbände vorgestellt. Die UEFA hofft, dass diese Vorschläge bereits ab der Saison 2005/06 sowohl national als auch international realisiert werden können.

Mehr Gleichgewicht
Die Maßnahmen zielen darauf ab, im nationalen Wettbewerb mehr Gleichgewicht zu schaffen, die Vereine daran zu hindern, einfach "Spieler zu horten“, und Eigengewächsen die Möglichkeit zu geben, regelmäßig in den Klub-Mannschaften zu spielen - dadurch könnte man auch die Nationalmannschaften mit mehr Talenten versorgen.

Bedenken
Die UEFA hatte Bedenken geäußert, dass Vereine zu viele ausländische Spieler holen würden, die den jungen Nachwuchsspielern den Weg in die erste Mannschaft versperren. "Einige Klubs haben elf ausländische Spieler auf dem Platz", erklärte UEFA-Vizepräsident Per Ravn Omdal bei der Konferenz. "Wir müssen uns fragen, ob wir diese Entwicklung im Fußball wirklich wollen."

EU-Gesetz
Die Ansätze stehen nicht mit Themen in Verbindung, die die nationale Zugehörigkeit behandeln. Die UEFA will vermeiden, mit dem EU-Gesetz in Konflikt zu geraten, in dem zum Beispiel das Recht auf Arbeit im Ausland verankert ist. Bevor die Ansätze vorgestellt wurden, erfolgte eine Bestandsaufnahme, bei der folgendes festgestellt wurde: fehlende Motivation im Training, fehlende lokale und regionale Identifikation bei vielen Vereinsmannschaften, Wettbewerbsverzerrung, zu große Mannschaften und die einseitige Bereicherung einiger weniger Spitzenklubs.

Weitere Gespräche
"Wir wollten diese Ideen zunächst den Mitgliedsverbänden vorstellen", sagte Omdal. "Im Herbst werden wir die Vorschläge innerhalb der UEFA-Ausschüsse sowie mit den Spielergewerkschaften, Klubs und Ligen diskutieren. Auch die europäischen Spitzenpolitiker werden mit einbezogen."

"Ist sinnvoll"
"Wir denken, dass es eine Frage ist, die diskutiert werden muss. Wir hoffen, dass wir maximale Unterstützung erhalten. Wir halten es für angemessen und richtig, die Mannschaftsgröße zu limitieren, da man in einem 40-köpfigen Kader nicht nur sieben oder acht Eigengewächse haben kann. Wir halten es für sinnvoll, den Kader auf 25 Spieler zu begrenzen, so wie es im Europapokal üblich ist."

Gegenstimmen erwartet
Omdal erklärte, dass er auch mit vereinzelter Ablehnung der UEFA-Vorschläge rechne, die egoistisch motiviert ist. Und weiter: "Ich denke, es ist Aufgabe einer Sportorganisation wie der UEFA, Chancengleichheit herzustellen. Wenn man sich die Tendenz in den verschiedenen Ligen anschaut, sieht man, dass in einer 18-köpfigen Liga zwei oder drei Klubs das Sagen haben, hauptsächlich aufgrund ihrer finanziellen Kraft. Ich halte es für richtig, Ansätze zu präsentieren, welche die nationalen Ligen konkurrenzfähig machen. Alle nationalen Ligen brauchen harte Konkurrenz."