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UEFA-Bericht zeigt finanziellen Aufschwung im Fußball

Klublizenzierung

Die UEFA hat ihren neunten Benchmarking-Bericht zum europäischen Klubfußball veröffentlicht, in dem unterstrichen wird, dass das UEFA-Reglement zum finanziellen Fairplay zu einer stabileren und nachhaltigeren Finanzlage für die europäischen Erstligaklubs geführt hat.

Der jüngste UEFA-Benchmarking-Bericht kann heruntergeladen werden.
Der jüngste UEFA-Benchmarking-Bericht kann heruntergeladen werden. ©Getty Images

Die UEFA hat ihren neunten Benchmarking-Bericht zum europäischen Klubfußball mit dem Titel „Die europäische Klubfußballlandschaft“ veröffentlicht. Im jüngsten Bericht wird erneut aufgezeigt, wie sich die Finanzlage im Fußball dank den UEFA-Vorschriften zum finanziellen Fairplay verändert hat und wie die europäischen Erstligavereine in finanzieller Hinsicht stabiler und nachhaltiger geworden sind.

Der Bericht bietet umfassende und exklusive Einblicke in den europäischen Klubfußball sowie eine tiefgehende Analyse der finanziellen Entwicklungen.
In diesem ausführlichen Bericht wird aufgezeigt, dass sich die im letztjährigen Bericht festgehaltenen positiven Trends in Sachen Einnahmen, Investitionen und Rentabilität fortsetzen.

Im Vorwort des Berichts erklärt UEFA-Präsident Aleksander Čeferin: „Die Klubs generieren Einnahmen, investieren allerdings auch in Vermögenswerte und Infrastruktur – zu einem Teil dank dem Reglement zum finanziellen Fairplay. Erstmals beliefen sich die Investitionen in Stadien und andere Sachanlagen 2016 auf über EUR 1 Mrd. Es überrascht deshalb kaum, dass eine steigende Anzahl Nationalverbände und Ligen inner- und außerhalb Europas damit beginnen, eigene Versionen des finanziellen Fairplays auf den Weg zu bringen.“

Dieser umfassende Überblick zeigt die äußerst positiven Auswirkungen des finanziellen Fairplays auf die Finanzlage im europäischen Klubfußball:

• Die Einnahmen der 700 Erstligavereine zusammen sind gegenüber dem Vorjahr um beinahe 10 % gestiegen. Seit 2002 wurde im europäischen Klubfußball keine höhere Wachstumsrate verzeichnet.

• In den letzten Jahren (2010 bis 2016) ist die Abhängigkeit des europäischen Klubfußballs von Spenden/Zuschüssen und anderen einmaligen Einnahmen um 12 % zurückgegangen, während die Einnahmen aus dem Eintrittskartenverkauf um 9 %, jene von Sponsoren und aus kommerziellen Aktivitäten um 58 %, die TV-Einnahmen um 64 %, Transfereinnahmen um 105 % und die Einnahmen aus Preisgeldern und Solidaritätszahlungen der UEFA um 106 % gestiegen sind.

• Obwohl die Gehälter seit 2010 noch nie so stark gestiegen sind, vermeldeten die Klubs mit über EUR 800 Mio. 2016 die höchsten Betriebsgewinne (vor Transfers) der Geschichte.

• Die Nettoverluste nach Transfers, Finanzierung und Steuern sind 2016 auf EUR 269 Mio. gesunken, was weniger als einem Sechstel der Verluste vor der Einführung des finanziellen Fairplays entspricht.

• Die beispiellose Zahl von 26 Ligen erzielte 2016 Gewinne (aggregierte Klubergebnisse jeder Liga), gegenüber gerade einmal neun Ligen 2011 vor der Einführung des finanziellen Fairplays.

• Die Nettoverschuldung geht weiter zurück, von 65 % der Einnahmen vor der Einführung des finanziellen Fairplays 2011 auf 40 % im Jahr 2015 und 35 % 2016. Im Gegensatz dazu haben sich die Nettovermögenswerte der Klubs in diesem Zeitraum verdoppelt.

Der Bericht baut auf der Arbeit früherer Jahre auf, indem Diskussionen zum Gleichgewicht in den Wettbewerben durch die Darstellung der verschiedenen Aspekte einer finanziellen Polarisierung in einen Kontext gestellt werden. Aleksander Čeferin sagte dazu: „Die Daten aus diesem Bericht und weitere Analysen unseres neuen Kompetenzzentrums unterstützen unsere Entscheidungsfindung. Wir müssen erneut feststellen, dass die Polarisierung der Sponsoring- und kommerziellen Einnahmen zwischen den Spitzenklubs und dem Rest immer ausgeprägter wird. Als Hüterin des Fußballs muss die UEFA sicherstellen, dass das Gleichgewicht in den Wettbewerben erhalten bleibt, selbst wenn die finanziellen Gräben durch die Globalisierung und technologische Veränderungen größer werden.“

Im Folgenden einige weitere wichtige Ergebnisse des Berichts:
• Die großen Diskrepanzen bei den TV-Einnahmen sind weiterhin der größte Unterscheidungsfaktor zwischen den Ligen, wobei die „Big 6“ mit ihren TV-Verträgen elfmal höhere Einnahmen erzielen als die übrigen 48 Ligen zusammen. 

• Die Fähigkeit von Klubs, finanziellen Nutzen aus ihrer Marke zu ziehen, ist eindeutig der wichtigste Unterscheidungsfaktor zwischen den Top-12- und den übrigen Klubs. Bei der Betrachtung der letzten beiden Geschäftszyklen (2010 bis 2016) konnten die zwölf größten und globalsten Vereine ihre Einnahmen aus Sponsoring und kommerziellen Aktivitäten um bemerkenswerte EUR 1,53 Mrd. steigern. Im Vergleich dazu sind die entsprechenden Einnahmen aller übrigen europäischen Erstligisten zusammen um gerade einmal EUR 700 Mio. gestiegen.

Der Bericht konzentriert sich nicht nur auf Finanzzahlen, sondern zeigt auch folgende Erkenntnisse:
• In den Top-15-Ligen Europas wurden seit 2010 39 Klubs von ausländischen Investoren übernommen, wobei China in den letzten beiden Spielzeiten am aktivsten war. Seit 2016 waren an über 70 % der ausländischen Übernahmen in den Top-15-Ligen chinesische Investoren beteiligt. In dieser Zeitspanne haben chinesische Eigentümer Klubs in der englischen Premier League und Championship, der italienischen Serie A, der französischen Ligue 1, der spanischen La Liga und der niederländischen Eredivisie übernommen.

• Die Gesamtzuschauerzahlen der Top-50 nationalen Ligen belaufen sich für die Saison 2016/17 auf knapp unter 100 Mio. Im Vergleich zu 2015/16 sind die Gesamtzuschauerzahlen um ein Prozent zurückgegangen, was auf die auf-/abgestiegenen Klubs in England und Deutschland zurückzuführen ist.

• Analysen der sozialen Medien deuten auch auf den Bedeutungszuwachs von „Spielermarken“ hin. Zwar verzeichnen die Marken der Top-20-Klubs immer noch höhere Zahlen bei den Facebook-Followern als ihre Spitzenspieler, doch haben die Top-20-Spielermarken nun über 50 % mehr Twitter-Follower als ihre Klubs.

Sefton Perry, Leiter des UEFA-Kompetenzzentrums (Analytik) der UEFA-Abteilung finanzielle Nachhaltigkeit und Forschung, erklärt in der Einleitung des Berichts: „Wir präsentieren Fakten – einige sind positiv, andere weniger. Dies wird von allen wichtigen Interessenträgern im Fußball geschätzt, die sich hinsichtlich der Entwicklungen neben dem Spielfeld stark auf diese Publikation stützen. Wenige bis gar keine anderen wirtschaftlichen Aktivitäten erreichen auch nur annähernd das kontinuierliche jährliche Ertragswachstum von 10 %, das im europäischen Klubfußball seit der Jahrtausendwende generiert wird. Dies zeugt von der umfassenden Loyalität der Fans und der Fähigkeit der Klubs, neue Fans zu gewinnen. In anderen Wirtschaftszweigen werden Veränderungen als unumgänglich und natürlich akzeptiert. Für den europäischen Fußball mit seinem einzigartigen stabilen Modell von über Tausend Profiklubs, einer direkten Verbindung zwischen dem Breiten- und dem Profifußball und der Bedeutung einer engen Kooperation trotz Wettbewerbs zwischen den Klubs können Veränderungen jedoch Herausforderungen bedeuten.“

Laden Sie den englischen Bericht hier herunter.

Der Bericht ist auch in folgenden Sprachen erhältlich:
Deutsch
Französisch
Russisch
Mandarin