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UEFA-Antidoping-Gipfel: Aufruf zur „Entlarvung von Betrügern“

Das erste UEFA-Antidoping-Symposium in London hat eine Plattform geboten, um die Entwicklungen im Kampf gegen Doping im Fußball und in anderen Sportarten zu analysieren.

Delegierte aus verschiedendsten Bereichen nahmen am Symposium teil.
Delegierte aus verschiedendsten Bereichen nahmen am Symposium teil. ©UEFA

Wir müssen saubere Athleten schützen und Betrüger entlarven. So lautete die klare Botschaft beim ersten UEFA-Antidoping-Symposium in London.

Über 150 Delegierte aus Europa, Nordamerika und Asien waren angereist, um an Präsentationen und Diskussionen teilzunehmen, bei denen eine eingehende Analyse der aktuellen Situation im Kampf für einen dopingfreien Fußball im Mittelpunkt stand.

Zu den Themen gehörten die Entwicklung des Kampfs gegen Doping in den letzten 15 Jahren, die gewonnenen Erkenntnisse, die aktuellen Herausforderungen sowie die Probleme, die in Zukunft in Angriff genommen werden müssen.

Die UEFA hat dieses Event gemeinsam mit der schweizerischen Universität Neuenburg (UNINE) und dem World Anti-Doping Commentary Project (WADC) an der Royal Institution of Great Britain organisiert. Dem Organisationskomitee gehörten Angelo Rigopoulos (UEFA), Michele Bernasconi (Schiedsrichter am Schiedsgericht des Sports), Antonio Rigozzi (Professor an der Universität Neuenburg UNINE) und Emily Wisnosky (WADC Commentary Project) an.

Unter den Rednern waren nicht nur Antidoping-Experten und Delegierte internationaler Sportverbände, sondern auch Vertreter aus Recht und Wissenschaft, Kriminologen, Bildungsexperten und Athleten selbst.

Die UEFA ist im Kampf gegen Doping als einer der weltweit führenden Mannschaftssportverbände anerkannt, und die Organisation bemüht sich sicherzustellen, dass ihre Sensibilisierungs- und Testprogramme stets auf dem neusten Stand der Wissenschaft sind und sich in sämtlichen Bereichen der Prävention und Kontrolle an bewährte Vorgehensweisen halten.

Die Symposiumsteilnehmer erfuhren, dass der Kampf gegen Doping in den vergangenen Jahren komplexer geworden ist. „Da die Dopingmethoden immer ausgeklügelter werden, sind neue Regeln und Programme erforderlich“, so Angelo Rigopoulos, geschäftsführender Direktor Integrität und regulatorische Angelegenheiten bei der UEFA.

Die Delegierten diskutierten, ob der aktuelle rechtliche Rahmen eine wirkungsvolle Abschreckung bietet, und ob die wahren Betrüger gefasst werden oder nur jene, die unbeabsichtigt gegen die Regeln verstoßen. Auch der WADA-Code soll als Abschreckung dienen, denn das Standardstrafmaß für Verstöße gegen Antidoping-Vorschriften ist mit jeder Ausgabe seit der Einführung des Codes 2003 strenger geworden.

Das Symposium erhielt einen Überblick über Dopingfälle im Fußball, der zeigte, dass die meisten Fälle auf den Konsum von Freizeitdrogen oder unbeabsichtigtes Doping, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Kontamination von Nahrungsergänzungsmitteln, zurückzuführen sind. Es muss eindeutig mehr unternommen werden, um jene zu finden und zu bestrafen, die absichtlich dopen, um ihre Leistungen zu verbessern.

Die Anwesenden waren sich einig, dass Sensibilisierungsprogramme, insbesondere für junge Sportlerinnen und Sportler, ein Schlüsselelement eines jeden Antidoping-Programms darstellen.

Die Teilnehmenden erfuhren, dass die UEFA die Sensibilisierung sehr ernst nimmt, Vorträge für Spieler hält und Lernprogramme für Spieler und Ärzte erarbeitet. Der Dachverband des europäischen Fußballs hat zudem eine Plattform eingeführt, auf der Spieler und Mannschaftsbetreuer Verdachtsfälle melden können. Die UEFA ruft alle Personen, die Zeuge eines Dopingvergehens geworden sind oder Grund zur Annahme haben, dass ein solches Vergehen im Fußball begangen wurde, dazu auf, sich auf vertrauliche und sichere Weise zu melden und ihre Informationen mitzuteilen.

Außerdem wurde eine Studie präsentiert, welche die Verbreitung von Doping untersucht und statistische Daten liefert, die Organisationen bei der Verbesserung ihrer Testverfahren helfen und möglicherweise Elemente liefern können, um in Disziplinarfällen den Sachverhalt mit verlässlichen Mitteln festzustellen.

Auch Angaben zum Aufenthaltsort sind ein fester Bestandteil aller Antidoping-Programme im Sport geworden. Sie müssen eingereicht werden, damit Dopingkontrollen außerhalb von Wettbewerben reibungslos funktionieren können.

Caroline Thom, UEFA-Managerin für Rechtsfragen im Integritätsbereich, hob insbesondere das UEFA-Meldepflicht-Programm, das alle Teams im UEFA-Testpool dazu verpflichtet, Angaben zum Aufenthaltsort ihrer Spieler einzureichen, hervor.

Die Delegierten erfuhren, dass mit dem Meldepflicht-Programm sichergestellt wird, dass alle Spieler für unangekündigte Dopingkontrollen zur Verfügung stehen, womit die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Doping unentdeckt bleibt, verringert wird. „Wir haben ein für den Fußball geeignetes Team-Meldepflicht-System entwickelt“, so Caroline Thom weiter. „Es ist praktisch und effizient und ermöglicht uns, die Angaben zum Aufenthaltsort jedes Spielers der Mannschaft für jeden Tag der Woche zu erhalten, und erfüllt somit die Anforderungen des WADA-Codes. Zudem teilen wir die Angaben zum Aufenthaltsort der Mannschaften mit den nationalen Antidoping-Organisationen [NADOs].“

Angelo Rigopoulos betonte die Notwendigkeit für alle, die an der Bekämpfung von Doping im Fußball beteiligt sind, sich nie auf ihren Lorbeeren auszuruhen und nie ihr Hauptziel aus den Augen zu verlieren. „Es ist wichtig, die angestrebten Ziele, nämlich den Schutz der sauberen Athleten und eines fairen Fußballs nie aus den Augen zu verlieren, indem die wahren Betrüger entlarvt werden“, so Rigopoulos.