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Drei Verbände erhalten UEFA-Unterstützung für ihre Juniorenakademie

Drei europäische Nationalverbände – Finnland, Israel und Nordirland – werden im Rahmen des Elitejunioren-Akademieprogramms bis 2023 von der UEFA maßgeschneiderte Unterstützung erhalten.

Torjubel bei den nordirischen Junioren.
Torjubel bei den nordirischen Junioren. ©IFA

Finnland, Israel und Nordirland heißen die drei Nationalverbände, die in den kommenden vier Jahren am UEFA-Elitejunioren-Akademieprogramm teilnehmen werden. Die drei Länder erhalten von der UEFA von 2019/20 bis 2022/23 maßgeschneiderte Unterstützung im Hinblick auf die Förderung von Elitejuniorenspielern. Zu verdanken haben sie dies der UEFA-Finanzkommission, die entschieden hat, das Akademieprogramm während mindestens vier Spielzeiten fortzusetzen.

Das Hauptziel des UEFA-Akademieprogramms besteht darin, bessere Spieler hervorzubringen, dabei die richtige Mischung aus Sport, Bildung und Alltagsfähigkeiten zu vermitteln sowie zur Qualitätsentwicklung und den technischen Programmen beizutragen. Dies entspricht dem Leitbild der UEFA, in dem die Entwicklung des Fußballs in ganz Europa groß geschrieben wird, was unter anderem konstante Impulse bei der Ausbildung und Förderung junger Fußballer beinhaltet.

Finnland wird vier Jahre lang von der UEFA unterstützt.
Finnland wird vier Jahre lang von der UEFA unterstützt.©FA of Finland

Finnland, Israel und Nordirland wurden auf der Grundlage verschiedener Kriterien ausgewählt – bereits vorhandene, gute Infrastruktur, Unterstützung durch das Senior Management, die Verbände liegen in verschiedenen Teilen Europas und sie verfügen alle über eine ausreichende Anzahl registrierter Spielerinnen und Spieler.

In jedem Land werden andere Altersklassen gezielt unterstützt: U16 und U17 in Finnland, U13 bis U15 in Israel sowie U14 bis U16 in Nordirland. Die drei Verbände haben verschiedene Ziele im Bereich der Juniorenförderung, unter anderem die Vorbereitung von Elitejuniorenspielern auf Profikarrieren im In- und Ausland, die Ausbildung vielversprechender Talente für nationale Vereine, die Persönlichkeitsentwicklung der Spieler, die Verbesserung der Trainerausbildung mithilfe der UEFA und den Aufbau nationaler Talentsichtungsnetzwerke.

Pro Saison erhält jeder Verband EUR 200 000, um damit unter anderem die laufenden Kosten seiner Akademie zu decken. Jedem Verband wird ein Berater der UEFA zur Seite gestellt, der im Rahmen von fünf Besuchen im Jahr die verbandsspezifischen Bedürfnisse erörtert und dem Verband die bewährten Vorgehensweisen der UEFA erläutert. Die UEFA wird gemäß einem detaillierten Plan mit den Verbänden zusammenarbeiten, und bei jedem Besuch vor Ort werden verschiedene Aspekte aus Bereichen wie Medizin, Ernährung, Technik, Talentsichtung, schulische Ausbildung und Training behandelt. Auf Grundlage der Besuche werden das Verbandspersonal und die Trainer ihre Arbeit mit den Nachwuchsspielern jeweils anpassen.

„Unsere Aufgabe besteht darin, ein umfassendes Programm für die Förderung talentierter junger Spieler bereitzustellen“, sagt der Leiter der UEFA-Abteilung Fußballentwicklung, Jean-François Domergue. „Mit der Zeit bauen wir Vertrauen auf, wodurch wir das Programm weiter voranbringen können.
Die Projekte sind zwar für alle Länder gleich, doch haben wir es mit unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten zu tun, und genau deshalb ist Vertrauen ein zentrales Element des Programms. Das Hauptziel unserer Strategie ist die Förderung junger Talente und alle spannen zusammen, um dieses Ziel zu erreichen.“

Die jungen israelischen Spieler (Mitte) werden sportlich und hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsentwicklung ausgebildet.
Die jungen israelischen Spieler (Mitte) werden sportlich und hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsentwicklung ausgebildet.©Israel Football Association

Die UEFA stellt Mitglieder ihres technischen Teams – erfahrene Trainer und Experten – zur Verfügung, welche die Verbände mehrere Male im Jahr besuchen, um nicht nur aus technischer Sicht Ratschläge und Anweisungen zu erteilen, sondern auch in Sachen Ausbildung und Management.

Dies bedeutet, dass Trainer und Ausbilder von Experten beraten werden, was ihnen zum einen hilft, sich selber zu verbessern, und zum anderen im Zusammenhang mit ihrer Förderarbeit inspirierend und motivierend wirkt. Die Verbindung zwischen Fußballtraining und Ausbildung wird im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen. Neben hervorragendem technischem, taktischem und physischem Training – letzteres umfasst auch zentrale Aspekte wie Ernährung und Hygiene – werden den Jugendlichen auch wichtige Alltagskompetenzen hinsichtlich Verhalten, Einstellung und Verantwortung mitgegeben.

„Viele Jugendliche träumen davon, Profifußballer zu werden, aber nur die Wenigsten von ihnen schaffen es auch tatsächlich“, so Jean-François Domergue. „Wir versuchen, ihnen Wege zum Erfolg aufzuzeigen – und dazu gehört auch ein gutes Gleichgewicht hinsichtlich ihrer Ausbildung, was für ihre Entwicklung absolut zentral ist. Nicht alle werden das Glück haben, es bis ganz nach oben zu schaffen, doch die Erfahrungen, die sie über die Jahre hinweg sammeln, werden ihnen auf ihrem Lebensweg so oder so helfen.“

Erst vor kurzem wurde ein auf fünf Jahre angelegtes Elitejunioren-Akademieprogramm erfolgreich abgeschlossen, in dessen Rahmen die UEFA mit den Verbänden von Armenien, Belarus, Georgien und Nordmazedonien zusammengearbeitet und ihnen wichtige Unterstützung geboten hat. Die vier Pilotverbände wurden bei der Erarbeitung wirkungsvoller Konzepte für die Juniorenförderung und bei der Entwicklung ihrer Infrastruktur regelmäßig angeleitet. „Wir haben mit diesen Verbänden enorme Arbeit geleistet, und die Ergebnisse lassen sich sehen“, erklärt Domergue. Das Pilotprojekt wird eines der Themen auf der Tagesordnung eines Workshops zum Thema Elitejuniorenförderung diesen Herbst sein.

Jean-François Domergue, ein ehemaliger französischer Nationalspieler und Europameister 1984, hat aus erster Hand erfahren, wie wichtig eine gute fußballerische und schulische Ausbildung sowie persönliche Unterstützung für die Entwicklung junger Fußballer sind. „Meine Karriere begann bei Girondins Bordeaux, wo ich ein umfassendes Programm absolvieren konnte, das fußballerische, erzieherische und schulische Aspekte umfasste“, erzählt er. „Ich denke, so eine solide Grundlage für meinen Weg im Spitzenfußball erhalten zu haben – und meine Karriere scheint dies zu bestätigen. Ein Gleichgewicht im Alter von 13 bis 16 Jahren ist für einen jungen Spieler ein Schlüssel zum Erfolg.“