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Hoaraus zweiter Frühling in Bern

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Die Karriere von Guillaume Hoarau stand nach einem wenig erfolgreichen Wechsel nach China schon vor dem Aus, doch der Franzose nahm bei den Young Boys einen neuen Anlauf und wurde dort zu einem absoluten Schlüsselspieler.

Guillaume Hoarau und die Young Boys - das passt
Guillaume Hoarau und die Young Boys - das passt ©AFP/Getty Images

Guillaume Hoarau erlebt derzeit bei den Young Boys Bern seinen zweiten Frühling. Der 32-jährige Franzose führt mit 15 Treffern die Torjägerliste in der Schweiz an und verlängerte vor wenigen Tagen seinen Vertrag vorzeitig bis 2020.

Hinter dem konkurrenzlosen Dauermeister FC Basel steuern die Young Boys auf ihre dritte Vizemeisterschaft in Folge zu. Mit 50 Toren in 66 Ligaspielen seit seiner Ankunft im Jahr 2014 hat Hoarau einen wesentlichen Anteil daran, dass sich Bern in den letzten Jahren als Schweizer Nummer zwei etablieren konnte.

In seiner ersten Saison in Frankreichs Oberhaus bei Paris Saint-Germain mit 17 Treffern noch auf Platz zwei der französischen Torjägerliste (2008/09), konnte Hoarau in den folgenden Jahren auch aufgrund diverser Verletzungen nicht mehr nachhaltig an diese Leistung anknüpfen.

Spätestens mit den ersten Großtransfers wie David Beckham oder Zlatan Ibrahimović war für den fünfmaligen französischen Nationalspieler endgültig kein Platz mehr in der französischen Metropole. Im Januar 2013 wechselte er deshalb nach insgesamt viereinhalb Jahren in Paris zu Dalian Aerbin nach China.

"Bei diesem Transfer ging es nicht zuletzt ums Geld, da bin ich ganz offen. Leider ging es ansonsten eher schief. Aber es war ein großes Abenteuer, das vielleicht nicht förderlich für meine Karriere, aber dafür umso mehr für mein Leben war", gab Hoarau in einem Interview mit der Berner Zeitung unumwunden zu.

Nach nur einem Jahr in China zog es ihn zurück nach Frankreich zu Girondins Bordeaux, wo er jedoch ebenfalls nicht an sein ehemaliges Leistungsniveau anknüpfen konnte. Der ehemalige Stürmerstar war nur noch einer unter vielen.

Im Sommer 2014 kam schließlich das Angebot der Young Boys, das für Hoarau die Wende zum Guten bedeuten sollte. Auf Anhieb etablierte er sich beim elfmaligen Schweizer Meister als Stammspieler und fand mit 17 Toren in 28 Ligaspielen seinen verloren geglaubten Torriecher wieder. Als Lohn für konstant starke Leistungen wurde er zum Spieler des Jahres 2016 in der Schweizer Super League ausgezeichnet.

Hoaraus erklärtes Ziel ist die Rückkehr in die UEFA Champions League, wo für ihn bislang zwei Einsätze im Trikot von Paris notiert sind. Mit seinen Toren brachte er sich zwar wieder bei größeren Vereinen ins Gespräch, doch Hoarau entschied sich für einen Verbleib in der Schweiz und verlängerte seinen Vertrag bis 2020.

Mit seinen Toren möchte er Bern zur ersten Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League verhelfen. "Wenn ich mit YB das erleben und dabei mithelfen dürfte, wäre ich sehr dankbar", betont der Torjäger. Als Tabellenzweiter musste Bern zuletzt stets den beschwerlichen Umweg über die Qualifikation nehmen.

Spätestens in den Play-offs zur Königsklasse war dabei bislang stets Endstation, so auch vergangenen Sommer gegen Borussia Mönchengladbach. Soll endlich der Sprung gelingen, wird es vor allem auf den Torjäger ankommen. Und darauf, ob er seinen zweiten Frühling auch bis zur nächsten Qualifikation im Sommer konservieren kann.

Hoarau erzielte in der Europa-League-Gruppenphase fünf Tore
Hoarau erzielte in der Europa-League-Gruppenphase fünf Tore©AFP/Getty Images