Keșerüs großer Tag

Ein Flugkopfball, ein gechippter Elfmeter und ein Solo mit coolem Abschluss - das war Claudiu Keşerüs Bilanz der ersten 45 Minuten im Spiel zwischen dem FC Steaua Bucureşti und CS Pandurii Târgu Jiu; in der zweiten Hälfte ließ er dann noch drei weitere Treffer folgen, diesmal ein Effetschuss, ein Abstauber und ein Fernschuss. Keine Frage, Keşerü war beim 6:0-Erfolg Steauas mit sechs Toren der Mann des Abends.

"Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, was da eigentlich passiert ist", staunte der 27-Jährige nach dem Spiel vor allem über sich selbst. "Mit so etwas hätte ich nie gerechnet, ich muss mich bei meinen Mitspielern für ihre exzellenten Vorlagen bedanken. Ich habe noch nie so viele Tore in einem Spiel geschossen — höchstens mal in der Jugend. In der zweiten französischen Liga sind mir mal vier Tore in einem Spiel gelungen, aber so etwas wie heute gab es noch nie."

Keşerü verbesserte so ganz nebenbei auch den Klubrekord von fünf Toren in einem Spiel, den ausgerechnet sein heutiger Trainer Constantin Gâlcă vor 20 Jahren aufgestellt hatte. Keşerü, der auch schon für den FC Nantes, SCO Angers und den SC Bastia gespielt hat, will nun natürlich auch in den Play-offs der UEFA Champions League gegen den FC Ludogorets Razgrad treffen und sich so nachhaltig beim rumänischen Nationaltrainer Victor Piţurcă in Erinnerung bringen. Letztes Jahr traf Keşerü gleich bei seinem Länderspieldebüt, nun hofft er auf eine Nominierung für die Qualifikationsspiele zur UEFA EURO 2016, wo Rumänien in Gruppe F auf Griechenland, Ungarn, Finnland, Nordirland und die Färöer trifft.

In der Zwischenzeit will er die Ereignisse vom Freitagabend noch etwas sacken lassen. "Ich muss niemandem etwas beweisen, aber wenn jemand an mir zweifelt, sollte er sich einfach das Spiel gegen Pandurii anschauen."