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Kunstrasenplätze ein voller Erfolg in Finnland

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Kunstrasenfelder haben es dem Finnischen Fußballverband ermöglicht, "mehr Menschen ein sicheres und modernes Umfeld zu bieten, um Fußball zu spielen", auch das HatTrick-Programm der UEFA hat dazu beigetragen.

Kunstrasenfelder machen es möglich, dass in Finnland das ganze Jahr über Fußball gespielt werden kann
Kunstrasenfelder machen es möglich, dass in Finnland das ganze Jahr über Fußball gespielt werden kann ©Kai Jäderholm

Seit seiner Einführung im Jahr 2006 hat das HatTrick-Programm der UEFA dem Finnischen Fußballverband (SPL-FBF) bei der Errichtung von 91 seiner 207 Kunstrasenfelder geholfen. In einer verkürzten Version eines Artikels in der offiziellen UEFA-Publikation UEFA•direct berichtet Tero Auvinen, Infrastrukturverantwortlicher des SPL-FBF, über die herausragenden Fortschritte, die sein Verband gemacht hat, seit mit dem Bau von Kunstrasenplätzen begonnen wurde.

Wie hat alles begonnen?
Tero Auvinen: Wir haben uns dafür entschieden, die Unterstutzung aus dem UEFA-HatTrick-Programm für ein landesweites Entwicklungsprojekt einzusetzen. Sobald wir die Genehmigung der UEFA hatten, schlossen wir uns mit der Regierung, zahlreichen Städten und Fußballklubs zusammen, was zu bisher unerreichten Ergebnissen geführt hat. Finnland verfügt heute über 207 Kunstrasenfelder, von denen 44 Prozent nur dank diesem Projekt existieren. Für das kommende Jahr sind weitere 21 Spielfelder geplant, wir machen also intensiv weiter.

Wie sieht Ihr Auswahlverfahren aus?
Auvinen: Wir haben ein sehr pragmatisches Verfahren, bei dem es darum geht, an den richtigen Standorten Spielfelder zu bauen. Wir errichten nur Kunstrasenfelder und konzentrieren uns auf den Breitenfußball, Vereinsgelände oder Trainingszentren. Wir versuchen, sowohl begünstigte als auch benachteiligte Regionen zu berücksichtigen. Ein beliebter Klub in einer großen Stadt kann so mehr Fans generieren. Für weniger begünstigte Regionen sind solche Spielfelder von zentraler Bedeutung, um am Fußball teilhaben zu können.

Was sind die positiven Auswirkungen dieses Projekts?
Auvinen: Sie sind sehr zahlreich. Zunächst hat sich die Haltung der Vereine der Infrastruktur gegenüber grundlegend verändert. Sie sind proaktiver geworden, seit sie die Möglichkeit erhalten haben, Bauherren und Eigentümer ihres Spielfelds und gleichzeitig Partner der lokalen Behörden und Gemeinden zu werden.

Durch eine solche Investition können auch die Spielerzahlen gesteigert werden. Nach der Errichtung der Spielfelder verzeichneten einige Vereine einen Mitgliederzuwachs von bis zu 50 Prozent. Dank der neuen Einrichtungen können wir mehr Menschen ein sicheres und modernes Umfeld bieten, um Fußball zu spielen. Dieses Umfeld steht allen – Frauen, Kindern und Senioren gleichermaßen – offen!

Wir haben zudem eine ausgezeichnete Beziehung zum Ministerium für Bildung und Kultur aufgebaut. Nachdem die UEFA grünes Licht gegeben hatte, wurde das Projekt auch vom Ministerium genehmigt. Es ist nicht nur ein finanzieller Partner, wir arbeiten auch zusammen, um sicherzustellen, dass der Nutzen gleichmäßig verteilt wird.

Weshalb nur Kunstrasenfelder?
Auvinen: Sie sind einfach viel praktischer. Eine Stunde auf Naturrasen entspricht zehn Stunden auf Kunstrasen! Auf Kunstrasen können wir 2500 Stunden im Jahr spielen. Mit Rasenheizung kann diese Zahl auf bis zu 3500 Stunden gesteigert werden – ein Rekord, der mit einem der neuen HatTrick-Spielfelder erreicht wurde. Auf Naturrasen kann in Finnland rund 250 Stunden im Jahr gespielt werden – unsere Wahl erklärt sich also von selbst.

Ist eine Rasenheizung in kaltem Klima wichtig?
Auvinen: Zurzeit verwenden wir drei Methoden, um die Spielfelder zu schützen: Bodenheizung, Traglufthalle und täglicher Unterhalt. 26 Spielfelder verfugen über Rasenheizungen. Diese sind hocheffizient, jedoch teuer hinsichtlich Installation und Betrieb. Wir haben acht Traglufthallen für die Wintermonate, eine Art geheizter Ballon über dem Spielfeld. Auch der regelmäßige Unterhalt ist eine adäquate Lösung, welche die tägliche Entfernung von Schnee und chemische Behandlung beinhaltet.

Natürlich ist für die Zukunft eine nachhaltige Entwicklung erforderlich. Wir haben Projekte gesehen, bei denen für die Beheizung des Rasens geothermale oder Bio-Energie eingesetzt wird, doch das sind erst die Anfänge und weitere Innovationen werden wegweisend sein.

Wie wichtig ist der Unterhalt von Spielfeldern?
Auvinen: Absolut entscheidend. Ein Spielfeld kann in wenigen Jahren kaputt gehen, wenn es nicht sorgfältig instand gehalten wird. Wir veranstalten regelmäßig Seminare für Platzwarte, um Tipps und Tricks mit ihnen auszutauschen. Anhand eines monatlichen Bulletins, in dem verschiedene Themen behandelt und insbesondere wichtige Hinweise gegeben werden, stehen wir auch mit den Gemeinden und Vereinen in Kontakt. Eine neue Idee ist zum Beispiel, dass wir Asphaltflachen in unmittelbarer Nähe der Spielfelder errichten, wo der Schnee abgeladen werden kann. Jedes Mal, wenn Schnee entfernt wird, kommen unvermeidlich auch Granulatkörner des Rasens mit, die im Frühling nach der Schneeschmelze wieder eingearbeitet werden können. Wie überall geht es darum, sich stetig zu verbessern.

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