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Internationaler Frauentag 2023: kontinuierliche Verbesserungen für den Frauenfußball

Frauenfußball

Nadine Keßler, geschäftsführende Direktorin Frauenfußball der UEFA, über erzielte Fortschritte und anstehende Herausforderungen.

Seit die UEFA 2019 ihre Frauenfußballstrategie auf den Weg gebracht hat, hat der Frauenfußball auf allen Ebenen enorme Fortschritte erzielt.

Von der denkwürdigen UEFA Women’s EURO 2022 im vergangenen Sommer über die beispiellosen Zuschauermassen in der UEFA Women’s Champions League bis hin zu den steigenden Teilnehmerzahlen im Breitensportbereich – der Frauenfußball entwickelt sich blendend. Die Entwicklung ist aber noch nicht abgeschlossen, in ganz Europa wird weiterhin auf zahlreiche Ziele hingearbeitet.

Nadine Keßler, geschäftsführende Direktorin Frauenfußball der UEFA, blickt anlässlich des internationalen Frauentags 2023 auf die jüngsten Erfolge zurück und erklärt, in welchen Bereichen es noch Fortschritte braucht, um die ambitionierten Ziele der Strategie „Zeit zu handeln“ zu erreichen.

Die UEFA hat eine Reihe von Projekten auf den Weg gebracht, um Verbesserungen voranzutreiben. Welche Initiativen haben eine besonders große Wirkung erzielt?

Zunächst die rekordträchtige EURO 2022. Hier haben die Standards eine ganz neue Dimension erreicht. Wir haben wirklich versucht, neue Maßstäbe zu setzen, und es war fantastisch zu sehen, was das Turnier in England und darüber hinaus ausgelöst hat. Überall herrschte eine großartige Stimmung. Über die Hälfte des Publikums war weiblich, was mit Blick auf unsere größten Ziele wichtig ist.

Dann die Neugestaltung der Women’s Champions League – nicht nur das Format, sondern auch andere Aspekte wie bessere Bedingungen für die Spielerinnen und erstmalig auch reglementarische Bestimmungen zum Mutterschaftsurlaub. Durch die zentrale Rechtevermarktung haben wir den Wettbewerb zudem sichtbarer gemacht und neue Einnahmequellen generiert, mit denen wir Vereine in ganz Europa unterstützen. Durch unser Solidaritätsprogramm senden wir auch ein starkes Signal, was unsere Verantwortung im Frauenfußball angeht.

Mit Blick auf den Breitenfußball ist unser Playmakers-Programm sehr erfolgreich. Es ist unglaublich zu sehen, wie viele Mädchen auf die Magie der Disney-Geschichten ansprechen.

Die UEFA nutzt ihre Elitewettbewerbe, um die Entwicklung des Frauenfußballs auf allen Stufen zu fördern. Inwiefern unterstreicht dies die Vorzüge des europäischen Sportmodells?

Wir sind dafür verantwortlich sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zum Fußball haben, unabhängig von Herkunft, Geschlecht usw. Das versuchen wir durch all unsere Projekte umzusetzen, sowohl im Breitensport als auch bei den Wettbewerbsstrukturen. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Investitionen und Programme allen Stufen der Pyramide zugutekommen. Ohne Basis gibt es keine Spitze, und umgekehrt. Dessen sind wir uns sehr bewusst und das wird in den kommenden Jahren eine wichtige Priorität sein.

Die UEFA befindet sich auf gutem Weg, die meisten ihrer strategischen Ziele zu erreichen. Allerdings sind weiterhin Unterschiede zwischen den europäischen Verbänden vorhanden. Wie können diese beseitigt werden?

Die größte Herausforderung besteht wahrscheinlich darin, allen dabei zu helfen, gemeinsam voranzukommen. Unsere Mitglieder sind trotz ihrer geografischen Nähe sehr verschieden, in ihrer Entwicklung unterschiedlich weit und haben kulturelle Barrieren. Wir müssen maßgeschneiderte Unterstützung leisten, insbesondere für kleine und mittelgroße Verbände. Unsere neuen Wettbewerbsformate werden helfen, aber entscheidend ist die bedarfsabhängige Unterstützung – immer mit der Einstellung, dass wir gemeinsam Fortschritte erzielen müssen.

Welche Erkenntnisse aus der ersten Halbzeit der Umsetzung von „Zeit zu handeln“ werden in die Erarbeitung der nächsten Strategie einfließen?

Die wichtigste Erkenntnis ist die, dass Strategien funktionieren, weil sie vorausschauendes Handeln fördern. Das ist entscheidend, vor allem für eine aufstrebende Sportart wie die unsere – mit Blick auf Planung, Engagement und Sichtbarkeit. Der Frauenfußball wächst und wächst und wächst. Das bringt auch Herausforderungen mit sich, doch wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden und denken bereits an die Zeit nach 2024. Es ist unsere erste Frauenfußball-Strategie, aber sicher nicht unsere letzte.

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