Arshavin soll Arsenal zum Glück schießen

Lange hat es gedauert, aber nun darf Arsenal FC jubeln, denn Andrei Arshavin wechselt für 16 Millionen Euro vom FC Zenit St. Petersburg nach London, wo er einen langfristigen Vertrag unterschreibt.

Geduld
Sieben Monate lang hatte sich Arsène Wenger um Arshavin bemüht, nun wurde für den Russen ein Traum wahr: Kurz vor Schließung des Transferfensters wurde der Deal unter Dach und Fach gebracht, womit die Premier League um eine Attraktion reicher ist.

Vielseitiger Spieler
"Andrei Arshavin ist ein Spieler, den ich schon seit langer Zeit bewundert habe", sagte der Arsenal-Trainer. "Er ist ein vielseitiger Spieler mit großer Erfahrung, und er wird unserem Kader qualitativ wirklich gut tun." Die Frage ist, ob der 27-Jährige schnell genug die Bindung zur Mannschaft finden kann, um aus dieser Saison eine erfolgreiche zu machen. Doch daran hat der viel Umworbene, hinter dem auch Mannschaften wie der FC Barcelona, Real Madrid CF, Tottenham Hotspur FC und Manchester City FC her waren, seitdem er bei der UEFA EURO 2008™ eine glänzende Vorstellung geboten hatte, keinen Zweifel. "Ich freue mich, die Arsenal-Fans glücklich machen zu können und diesem Klub zu helfen, große Trophäen zu gewinnen", sagte er. "Arsenal ist einer der führenden Vereine der Welt mit einer Gruppe fantastischer junger Spieler und einem großartigen Trainer."

Echter Führungsspieler
Arshavin hat ebenfalls schon eine Menge Lob eingeheimst, seitdem er bei der berühmten Smena-Jugendakademie seine ersten Lorbeeren verdiente. "Schon im Alter von elf Jahr war Andrei ein echter Führungsspieler", sagte Serghei Gordeev, sein alter Trainer bei Smena, gegenüber der russischen Sportzeitung Sovetsky Sport. "Er war ein echter Kapitän, der sich niemals scheute, seine Meinung zum Ausdruck zu bringen. Und er war ganz klar der beste Spieler auf dem Platz. Die älteren Jungs liebten ihn." Die Lobeshymnen wurden größer, seit er im Jahre 2000 bei Zenit debütierte. 300 Spiele absolvierte er für seinen Klub, dabei gelangen 2007 und 2008 ganz große Erfolge: der erstmalige Gewinn der russischen Meisterschaft und des UEFA-Pokals.

Bei EURO geglänzt
Spätestens aber seit der UEFA EURO 2008™ - seit den Siegen gegen Schweden und die Niederlande - gehört Arshavin zu den meistbeachteten Spielern der Welt. Dabei hätte es um ein Haar mit seinem Einsatz bei der Europameisterschaft nicht geklappt, weil er im letzten Qualifikationsspiel gegen Andorra flog Platz geflogen war, weshalb er für die ersten beiden EURO-Spiele gesperrt und seine Kapitänsbinde los war. Trainer Guus Hiddink spielte zunächst sogar mit dem Gedanken, ihn überhaupt nicht zu nominieren, eher er sich eines Besseren besann. "Andrei allein kann ein Spiel gewinnen. Er ist in der Lage, Chancen aus dem Nichts zu kreieren, und er kann dem Team sehr helfen." Und genauso kam es.

Wert verdoppelt
Ironischerweise war sein Auftritt bei der EURO beinahe dafür verantwortlich, dass es nichts wurde mit seinem Wunsch, Russland zu verlassen, denn plötzlich hatte sich sein Marktwert verdoppelt; für viele Vereine war er einfach nicht mehr bezahlbar. Doch Arsenal blieb hartnäckig, und als Zenit die Liga nur auf Platz drei abgeschlossen hatte und aus der UEFA Champions League ausgeschieden war - dies bedeutet, dass er für Arsenal in der aktuellen Saison in der Königsklasse nicht mehr auf Torejagd gehen kann -, schlug die Stunde der Londoner. Arshavin, der aus dem bis 2010 laufenden Vertrag herausgekauft werden musste, bekommt nun erstmal Zeit, sich die notwendige Spielfitness zu holen. Dann soll er Arsenal helfen, einen der ersten vier Plätze in der Liga zu erobern. Das aber soll nur der Anfang sein.